Was ist Discord? Eigener Spielerheim-Server?

  • Ich mag Menschen mit Prinzipien, vor allem wenn sie, wie ihr, dann auch auf Facebook und WhatsApp verzichten.


    Danke Gun155 !


    Da ich aber Facebook und WhatsApp nutze, wäre ein Discord-Boykott ein wenig albern, zumindest wenn ich meine Ablehnung auf die Datenschutz stütze.

    Und genau da liegt das Problem... :(

    Und ich hole mal ein wenig weiter aus... :sleeping:


    Discord überzeugt mich von den Funktionen + Layout + Benutzerführung wirklich sehr. Und ich persönlich finde, so von diesen Punkten aus betrachtet, ist es das aktuell beste (mir bekannte) VoIP-Anwendung.

    Wenn da nicht der Datenschutz wäre, der für mich eine der sehr wichtigen Kriterien (neben der Funktionalität) ist, die darüber entscheidet, ob ich das Produkt verwenden werde oder nicht. Und in eben diesem Fall "Discord" wird Datenschutz offensichtlich nicht ganz so wertgeschätzt, wie ich es das tue. Zumindest kommt diese Vermutung mit dem Durcharbeiten durch die "Privacy Policy" auf, die äußerst viele - eigentlich zu viele - Freiheiten für das Unternehmen hinter Discord in diesem Punkt bietet.

    TeamSpeak unterscheidet sich beim Datenschutz grundlegend. Die Bestimmungen sind hier kurz gehalten, trotzdem habe ich als Nutzer das Gefühl, das jede Verwendung der Daten beschrieben ist. Und laut dieser Datenschutzbestimmung werden nur äußerst wenige, eher allgemeine Daten verwendet, die ausschließlich für die Verbesserung der Software genutzt werden sollen. Zudem besteht die Möglichkeit, per E-Mail die Datennutzung zu widerrufen.

    Verglichen mit Discord geht TeamSpeak mit meinen Nutzerdaten völlig anders um, und kann dadurch in diesem Punkt mein volles Vertrauen als Kunde gewinnen.

    Die Funktionen sind, wie EarthCom festgestellt hat, weitestgehend gleich, auch wenn hier Discord z.B. durch die Web-Application ein wenig vor TeamSpeak liegt.

    Und beim Layout bzw. der Benutzerfreundlichkeit schneidet Discord meiner Meinung nach definitv deutlich besser ab.


    Trotz dieser Überlegenheit von Discord bei dem Layout, den Funktionen und der Handhabung, ist der Datenschutz überwiegend. Oder sollte es zumindestens sein. Theoretisch... Denn obwohl Datenschutz meiner Meinung nach den höchsten Stellenwert haben sollte, schaffe ich es selber nicht, und neben mir sicherlich auch viele andere, die Datenschutz ähnlich priorisieren, bei einem so äußerst attraktiven Produkt NEIN zu sagen.


    Und nein Anagro, um es vorwegzunehmen, ich nutze WhatsApp, obwohl Datenschutz bei mir aus Prinzip her ziemlich wichtig ist, oder eigentlich ziemlich wichtig sein sollte.

    Und diese App wäre dann eigentlich dann auch der nächste Punkt, mit der ich mich von der Debatte TeamSpeak vs. Discord entferne.

    WhatsApp besticht einfach durch seine Masse an Nutzern, dass muss man so sagen. Ich kann (bis auf absolute Einzelfälle, die es schaffen, sich davon komplett fernzuhalten,) mit allen meinen Freunden, ob in meiner Umgebung oder in anderen Kontinenten, wie Asien oder Amerika, schnell und einfach chatten und mich so in jeder Situation austauschen. Kein anderer Messenger hat derartig viele Nutzer.


    Trotz diesem Punkt versuche ich mich schrittweise von WhatsApp loszulösen. Dazu konnte ich mit einigen meiner Freunde schon erfolgreich auf Alternativen umsteigen, allen voran Threema. Besonders bei diesem Messaging-Dienst wird Datenschutz groß geschrieben, weil hier sogar versucht wird, möglichst das Maß an "Meta-Daten" auf das äußerste Minimum zu minimieren, indem man Threema nicht mit einer Telefonnummer verknüpft, sonderen bei der ersten Installation eine einzigartige ID erzeugt, die man dann austauschen muss.

    Diese Anwendung ist hier für mich Vorreiter in Sachen Datenschutz, und trotzdem nutze ich diese nicht als primären Messenger-Dienst.

    Mittlerweile sind die wichtigsten Kontakte umgestiegen, und mit diesen versuche ich, wirklich ausschließlich über diese datenschützenden Alternativen zu kommunizieren.


    Der erste Schritt ist getan, um meine ganzen Daten besser zu schützen: ich nutze mit meinen engsten Kontakten datenschützende und datensammelarme Alternativen.

    Der nächste, deutlich größere, und extrem schwierige Schritt wäre für mich möglicherweise, WhatsApp zu löschen. Dieser Schritt erscheint mir selber aber als zu schwierig.


    Deshalb versuche ich, auf anderen Wegen, meinem Wunsch, dem absoluten Datenschutz, näherzukommen. Zum Beispiel hier, indem ich gar nicht erst anfange, Discord zu nutzen, sondern TeamSpeak nutze.

    Aber auch hier zählt wieder: wo die Nutzer, also in diesem Fall ihr @all hier im Spielerheim seid, werde ich auch sein; denn es mag zwar großartig, eine Sache ganz alleine für sich zu haben (TeamSpeak), doch zählt das leider nicht bei Kommunikation.


    Keiner würde jemandem empfehlen, der mit dem Klettern anfangen will, direkt beim ersten Versuch den Mount Everest zu besteigen. Man rät dazu, klein anzufangen, und sich mit der Zeit zu steigern.


    Ich glaube, dass man dieses Beispiel 1:1 auch auf die Datenschutzdebatte übertragen kann.

    Man sollte nicht sagen: "Das ist doch sowieso alles egal, es werden doch schon jetzt die ganzen Daten gesammelt. Was bringt es also, wenn ich jetzt mit Datenschutz anfange?"

    Man sollte auch nicht sagen: "Ich schaff das nicht, komplett auf WhatsApp zu verzichten, dann bin ich ja von meiner sozialen Umwelt komplett abgeschnitten, ich geb da lieber gleich ganz auf."

    Man sollte eher sagen: "Ich schaff das nicht, komplett auf WhatsApp zu verzichten, dann bin ich ja von meiner sozialen Umwelt komplett abgeschnitten, also muss ich mir einen kleinen einfachen Schritt suchen, der mir für den Anfang machbar erscheint."


    Nur wenn man so denkt und handelt, kann man es schaffen, das sich etwas verändert, denn ansonsten erstickt man jeden Ansatz von Änderung schon im Keim.



    Uiiiiiii, ist das lang geworden, aber das musste mal raus.. :hail: