Zu meinem maßlosen Erstaunen habe ich festgestellt, dass dieses Spiel noch gar keinen Thread im Forum hat. Zu alt? Naja, das release ist schon ein Weilchen her.
Ich schreibe mal ein wenig über Black Flag, weil Valhalla für mich eine Enttäuschung war. Um mich dafür zu entschädigen, habe ich mir Black Flag gekauft.
Die Grafik ist schon für Xbox One auf HDR aufgebohrt (es gab auch eine version für XB360). Im XB Store wird das game auch noch mit zahlreichen AddOns und Zusatzinhalten zum Schnäppchenpreis versorgt. Die Athmosphäre und das Flair der Karibik kommt gut rüber. Kulisse hat Assassins Creed schon immer gut gekonnt, das gefällt mir daran so. Immersives Eintauchen in die Historie. Wenn ich das mal so sagen darf - ich kenne ja nur die "neuen" Teile.
Steuerung: Aber nach Syndicate und nun auch Black Flag fange ich an, die Fans der alten Teile zu verstehen. Hatte ich in den neuen Teilen noch das Gefühl, die Kletterei in den allgegenwärtigen Bergen artet in Arbeit aus. So fiel mir das schon in Syndicate und jetzt noch mehr in Black Flag auf, dass die Spielfigur ganz anders auf die Steuerung reagiert. Mit dem rechten Trigger fällt das ständige Drücken der A- Taste weg. Einmal RT und die Figur läuft butterweich, überwindet automatisch Hindernisse auf dem Weg und klettert sogar ohne Unterbrechung des Laufes. Meine Güte! Ich hasse jump and run, aber mit dieser Steuerung über die Dächer einer Stadt zu turnen, ist ein Vergnügen. Da braucht es weder Pferd noch Ruderboot, das Fußgängern macht einfach Spass.
Kampf: Endlich wird das Spiel seinem Titel gerecht. Hier wird noch Wert auf Schleichen und verstecken gelegt. Da ist noch Köpfchen und gutes timing gefragt. Klar, das konnte man in den neuen Teilen auch. Aber da konnte man sich zur Not auch durchschnetzeln. Das geht hier nicht. Ein Gegner zu viel und man ist down. Das Levelsystem und Medizin wurde erst mit Syndicate eingeführt. Aber mit etwas Geschick kann man sich auch bei Black Flag im offenen Kampf verteidigen. Trotzdem ist weglaufen die bessere Option bei Entdeckung, denn besiegte Gegner haben außer ein paar mickrigen Münzen keinen loot. Es lohnt sich einfach nicht, gibt auch keine xp oder LevelUp.
Im Vergleich zu den neuen Teilen kam mir Syndicate und auch Black Flag richtig leicht vor. Ich mußte mich nicht durch die Hauptquest quälen. Es gab keine unsinnigen Bosskämpfe oder Fantasieviecher, die auch gegen die versteckte Klinge immun sind. Gut in Syndicate gabs einen Endboss, bei Black Flag weiß ich es nicht, würde mich aber wundern wenn es nicht auch so wäre. Endlich Spielspass pur, auch für einen Noob wie mich.
Minus: ... gibts von mir wegen der Zeitmissionen. Dafür fehlen mir alten Knacker die Reflexe. Damit wieder ein plus für die neuen Teile, die das nicht beinhalten.
Schiffskampf: In Odyssey und Valhalla fand ichs langweilig. In Origins bin ich an der Steuerung fast verzweifelt. Aber in Black Flag am Ruder zu stehen, rockt einfach. Die Segel knarren, die Kanonen bummern und der Controller vibriert bis in die Arme. Ganz großes Kino. Die Steuerung ist hier kinderleicht, mir ist schleierhaft warum das in Origins so verkorkst wurde. Linker Trigger, rechter Trigger, fertich. Alles nur eine Frage des timings.
Fazit: Ja, es gibt auch eine Gegenwartstory. Aber im Gegensatz zu Valhalla spielt sich das getrennt auf einem Nebenschauplatz ab und wird nicht mit dem Hauptspiel vermengt, um damit die Immersion des historischen gameplays zu zerstören.
Abschließend kann ich sagen, auch ein sieben Jahre altes Spiel kann gut aussehen und Spass machen. Und wer die ständigen Bossfights satt hat, ist hier goldrichtig.