So, ich habe heute die Kampagne erfolgreich beendet und nicht ganz friedlich.
Ich habe meine aufsässige Fraktion in die Verbannung geschickt. Dies war eine Stadt welche ich selbst erst aufbauen und dann an die Fraktion übergeben konnte. Im Abspann wurde mir allerdings gesagt das im ersten Jahr 400 Leute gestorben sind.
Da ich Frostpunk 1 nie gespielt habe bin ich recht vorsichtig gewesen was den Schwierigkeitsgrad betrifft. Ich habe es als Weichei oder laut Spiel auf "Bürger" gespielt. So richtig arg in Bedrängnis bin ich dabei nie gekommen. Es gab zwar 1 oder 2 knifflige Momente, aber diese konnte ich gut überstehen. Die Kampagne selbst ist recht gradlinig, eignet sich aber gut um ins Spiel zu kommen und alles zu verstehen. Das Tutorial oder die Onlinehilfe, nun ja, dies war recht mau. So musste ich das letzte Kapitel nochmal spielen, ich hatte alle Punkte erfüllt, bekam aber keinen Siegbildschirm. Da hat das Spiel glatt unterschlagen das ich mein Elend in der Stadt, welches auch Aufruhr sorgt, senken muss um letztlich siegreich zu sein.
Ja, es hat Spaß gemacht, wenn man aber schon mit Aufbauspielen vertraut ist kann man ruhig noch eine Schippe im Schwierigkeitsgrad drauflegen. In das gesamte Zusammenspiel der unterschiedlichen Fraktionen muss man sich aber schon einarbeiten, denn wenn da was schief läuft fliegt einem der ganze Laden, sprich Stadt, um die Ohren und man selbst findet sich im Frostland wieder. Von einigen Spielern welche schon den ersten Teil gespielt haben wird kritisiert das es zu unpersönlich ist. Und ja, man steuert nun nicht mehr einzelne Bürger sondern managt eine große Stadt (zu Spielende hatte ich 39.000 Einwohner) Es mag unpersönlicher sein, aber z.B. in Anno 1800 kümmere ich mich ja nun auch nicht um jeden einzelnen Bauern. Von daher hat mich dies eher weniger gestört. Was ich aber bemängeln muss ist die Übersichtlichkeit. Ja, die Stadt wächst organisch je weiter man sie ausbaut. Dennoch fragt man sich irgendwann: "Wo war denn mein Industriebezirk? Wo war mein Förderbezirk?" Man kann sich zwar eine Übersichtskarte aufrufen, aber warum diese auf die Zifferntasten gelegt wurden und nicht einen einfachen Button spendiert bekommen haben kann ich nicht sagen. Noch komplizierter wird es wenn man dann in den Bezirken noch Sonderbauten suchen muss. Performance? Nun ja, die Angaben bei Steam über die Systemvoraussetzungen sind recht optimistisch. Zum Start geht es noch, wird die Stadt aber größer, hat man mehrere Kolonien, geht es schon bergab. Mein Laptop hat es nicht mehr geschafft obwohl er die empfohlenen Systemvoraussetzungen auf den Punkt erfüllt.
Ja, auch drastische Entscheidungen muss man treffen.
Am Anfang war Kohle knapp, ich hatte wenig Arbeitskräfte und es gab die Möglichkeit Kinder in den engsten Stollen arbeiten zu lassen um noch mehr Kohle zu fördern. Also, Kinder ins Bergwerk geschickt. Kurz danach brach ein Brand aus.
1. Möglichkeit: Kinder retten, auf viel Kohle verzichten, Stadt erfriert.
2. Möglichkeit: Luftzufuhr unterbrechen, Kinder sterben, Kohlevorrat ist gesichert.
Ich habe die Kinder geopfert.
Irgendwann gab es die Entscheidung Leute aus dem Frostland aufzunehmen. Dies war auch zu einer Zeit wo Nahrung nun noch nicht so üppig vorhanden war.
1. Wir nehmen alle auf welche zu uns kommen.
2. Wir nehmen nur die Leute auf welche auch arbeitsfähig sind.
Ich habe nur die aufgenommen welche auch arbeiten konnten, der Rest musste draußen bleiben. Ja und dadurch wurden auch Familien auseinander gerissen.
Fazit: Es hat eine Menge Spaß gemacht und nun geht es ans Endlosspiel.
P.S. Gerade auf Twitter gelesen. Es wurden bereits 350.00 Kopien des Spiels verkauft, alle Marketing- und Produktionskosten sind bereits wieder beglichen.