Spiel vorbei - ohne Endsieg: Was Stellaris noch fehlt...

  • So, nach nun ungefähr 30 Spielstunden bin ich mit einem Spielstand quasi fertig. Allerdings ohne Sieg. Wie kann das gehen?

    Durch eine bestimmte noch existierende Schwäche von Stellaris: Keine friedlichen Siegbedingungen!


    Ich beginne mal am Anfang.

    Ich habe eine friedliche Rasse erschaffen - meine Chirpies ("Gemeinschaft der Völker"). Ich bin ein xenophiles und pazifistisches Reich, später mit einer Weiterentwicklung zu Egalität. Mein persönliches Spielziel war ein Reich, mit utopischen Lebensbedingungen für möglichst viele verschiedenen Rassen und Völker in Einigkeit, Freiheit und Frieden.

    Dieses Ziel habe ich persönlich erreicht. Ich habe ein relativ großes Reich, welches friedlich ist. Auf 28 Welten leben 224 Bewohner aus 19 Völker zusammen in Frieden und Wohlstand.




    Weitere Errungenschaften meines Reichs sind die Errichtung einer Ringwelt, eines Forschungsnexus, einer Dyson-Spähre und einer Wachmatrix. Das "Utopia"-System beherbergt meine Ringwelt und ist gleichzeitig mein Zentrum der Macht. Hier ist die Hauptstadt und die Flotte und gleichzeitig das Epizentrum meiner Kultur.


    Was ist dann also das Problem?

    Das Problem nun: Persönliche Ziele erreicht, aber Spielziele?

    In Stellaris kann man siegen durch Dominanz (40% aller kolonialisierbarer Planeten besitzen), Eroberung (alle Reiche besitzen) und Förderation (60% aller bewohnbaren Planeten besitzen). Was also anstreben als friedlicher Spieler? Klar, da bleibt nur der Förderationssieg. Es gelang mir auch, eine große Allianz zu schließen, aber nun ist die Situation meiner Galaxie die Folgende: Es gibt zwei verschiedene Allianzen und zwei gefallene Reiche. Die Ethiken und Regierungsphilosophien der anderen Reiche, die nicht in meiner Allianz sind, sind für die Teilnahme an der Förderation zu unterschiedlich, die zwei gefallenen Reiche sind immernoch überwältigend stark.




    Also was bleibt jetzt?
    Ich kann keine Planeten mehr besiedeln, könnte natürlich noch 1.000 Habitate bauen. Erforschung gelingt nur noch indem ich % von bestehenden Errungenschaften verbessere. Die Endgame-Krise (Kontingenz) wurde bereits besiegt (siehe Spoiler). Einen Sieg kann ich diplomatisch nicht erringen. Ich könnte nur Krieg führen. Selbst, wenn ich die andere Allianz noch schlagen könnte, wären die gefallenen Reiche einfach zu stark. Sie sind auch derzeit dabei, ein Reich nach dem anderen zu erobern. Es ist also ein schleichender Tod.


    Fazit - Eure Meinung?

    Natürlich waren die 30 Spielstunden fantastisch. Ich habe sie genossen, es war ein großartiges Stellaris-Erlebnis. Ich habe mich jedes Mal riesig gefreut, dass wenn die Kinder im Bett sind und alles erledigt war, ich mich wieder meinem Reich widmen kann.

    Aber ich hätte als Spieler auch gerne die Möglichkeit, ein richtiges Ende herbeizuführen, ohne meine Überzeugungen aufzugeben. Es ist also quasi eine Frage des Balancing: Das Spiel ist dahingehend schlecht gebalanced, dass man keinen friedlichen Sieg erringen kann.


    Was ist eure Meinung dazu?
    Habe ich was verpasst, etwas vergessen oder gar etwas falsch gemacht? Irre ich mich an einer Stelle?

    Wie sind eure Erfahrungen als friedlicher Spieler und wollt ihr auch gerne mal das Spiel friedlich "Siegreich" beenden?

  • Ich hoffe auch das die Siegesbedingungen mal erweitert werden. Ich bin zwar mehr der Eroberer, aber das die friedlichen Spieler so ignoriert werden ist schon seltsam.


    Da das erwachte Reich deinen Frieden bedroht, wäre dort eine "Friedensmission" ja angebracht. Warte ab bis die Hauptflotte weit weg ist, am besten im Kampf verstrickt und greif dann selbst deren Planeten an. In meinem aktuellen Spiel haben sich ein erwachtet und ein gefallenes Reich die Köpfe eingeschlagen. Als deren beider Hauptflotten miteinander beschäftigt waren, hab ich mir vom erwachten Reich die Planeten einverleibt. Alles stand schon in Position und im richtigen Moment schlugen meine Schiffe und Transporter zu. Gut, er hatte nur 4 Planeten. Da konnte ich alle vier gleichzeitig angreifen und Truppen landen :)

    Und danach hab ich das geschwächte gefallene Reich ebenfalls in mein Reich geholt :D

    • Offizieller Beitrag

    Ja Anagro, an solchen Stellen war bei mir auch oft das Spiel vorbei und oft hab eich mir auch andere, friedliche, Siegbedingungen gewünscht. Ohne Deine Überzeugungen aufzugeben kannst Du nur andere Reiche angreifen und als Forderung: "Planeten befreien" stellen. Diese werden dann, nach dem Sieg, ein eigenständiges Reich welches Deine Ethiken annimmt. Diese neuen Reiche stehen Dir dann auch wohlwollend gegenüber so dass sie auch Deiner Föderation beitreten könnten. Dennoch fehlen aber wirklich rein friedliche Siegbedingungen, daran lasse ich keinen Zweifel.


    Was aber auch fehlt sind Spione. :ninja: Diese könnten:


    1. Zwietracht in bestehenden Föderationen sähen so dass diese wieder auseinanderbrechen.

    2. Eine Revolution auf einem Planeten eines anderen Reiches anzetteln so dass diese Planeten, samt Bevölkerung, in das eigene Reich aufgenommen werden möchte.

    3. Feindliche Flotten auskundschaften - Bewaffnung, Schilde, Panzerung

    4. Forschung, Energie und/oder Mineralien stehlen

    5. Den Bau von Megatrukturen sabotieren

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