Genau! Heinrich kommt uns besuchen. Wie lange habe ich auf ein Spiel wie dieses gewartet!!
Ich schreibe hier mal etwas über meine Erfahrungen mit KcD im Rezessionsstil - kann also sein, es kommt im weiteren Spielverlauf immer wieder mal etwas hinzu.
Ich hoffe, jemand von Warhorse liest hier mit. Denn das Spiel hat bei aller Liebe einiges an Verbesserungsbedarf!!
(Meines Wissens hat ein gewisser Tobias mit adlig klingendem Doppelnamen die Pflege der deutsch sprachigen Fangemeinde von KcD übernommen.)
Wo war ich gerade ... lange gewartet auf das Spiel, richtig. Und das will was heißen. Denn ich gehe schon straff auf die Rente zu und bin seit den Anfangstagen von FireflyStronghold adäquater Bestandteil der virtuellen Mittelalterszene. Kein Vergleich zu diesem Spiel hier, ich weiß. Die Idee ist genial, das Spiel hat so viel Potenzial.
Aaaaaber ..... es gibt da einige zwar wenige, aber für mich unverzeihliche Dinge!
Fotorealismus wie in der Alpha schön und gut - sehr beeindruckende Leistung. Da pfeif ich aber drauf, wenn ich mir zuvor einen Hochleistungsrechner eines Großkonzerns ausborgen muß, um vernünfig flüssig spielen zu können. Entschuldigt die drastische Ausdrucksweise, aber ich wäre auch mit weniger schöner Grafik zufrieden, wenn ich dafür die Spielidee und die Geschichte genießen könnte.
Einen Pc zum Preis einer Wohnzimmereinrichtung zu kaufen (nur für dieses Spiel) kam für mich überhaupt nicht in die Tüte. Also griff ich zum ersten Mal in meinem Leben zu einer Konsole.
Anfangs habe ich noch ganze Nächte mit Heinrich den Böhmerwald unsicher gemacht. Doch je weiter ich im Spiel kam ---- just zu dem Zeitpunkt, wo es endlich anfängt richtig Spass zu machen (vernünftige Werte und eigener Gaul etc.) , fängt das Spiel an mich zu ärgern. Es zittert und ruckelt, so dass ich nur noch eine halbe Stunde vor der Glotze verbringen kann, weil ich sonst Augenweh und Kopfschmerzen bekomme. Man könnte eventuell einen Warnhinweis wie bei Zigartetten auf die Verpackung drucken oder endlich die Performance verbessern. Mein größtes Manko - die Grafik! Selbst in der digitalen Steinzeit konnte man die Grafik bei einem Spiel bis zum Bauklötzchen Design "runterschrauben". Wieso kann ich bei KcD nur den Gammawert und die Vertikale verstellen? Das finde ich Käse! Das Ergebnis einer nicht herunter zu regelnden Grafik sind bei mir: Neben dem berreits erwähnten Ruckeln und zittern ploppen plötzlich Bäume vor meinem Gaul auf, so das er im vollen Lauf davorrennt und Heini in der Pampa landet. Brennholzstapel regnen vom Himmel und wenn man von den Wachen angehalten wird reagiert die Steuerung nicht, so dass sie einen zu Klump hauen. Das funzt so nicht! Das gibt Frust!
---> Vorsicht Spoiler!
Aber beginnen wir am Anfang: Tutorial, Unerwarteter Besuch
Mit Controller agieren, eine Sache für sich. Boa, gewöhnungsbedürftig. Die meisten Schwierigkeiten hatte ich mit der Doppelbelegung der Tasten. Bis ich den Bogen raus hatte, wann ich kurz oder lang drücken muss, ist Heini fast verhungert. *lol* Aber alles kein Problem, im Laufe des Tutorials lernt man mit Heini mit. Dass man nicht ans virtuelle Händchen genommen wird und alles selbst erkunden muss, finde ich ein super Konzept. *gut und spannend gemacht*
Auf der Flucht
Da fingen dann die Probleme an. Man kann es mit der Spannung auch übertreiben. Dort ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass nach einer Videosequenz Heinrich stets nach unten auf seine Schuhe schaut. so dass man sich erst orientieren muss. Die Zeit hat man in dieser Szene aber nicht! Beim ersten Mal hat mich der verfolgende Kumane mit einem einzigen Säbelhieb ins Nirvana geschickt. Is this a Bug or a feature??
Das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten. Heini soll ein Pferd klauen, um zu entkommen. So weit so gut. Kurz vor dem Gaul ploppt ein Infomenü auf. Also los! Y für rauf und B für Hüh. Doch oh weh, die Verfolger! Wie soll ich denen bloß entkommen? Gerade hat mich ein rennender Fußgänger überholt. Soll das ein Witz sein? Hab ich den langsamsten Gaul von Böhmen geklaut? Und erst jetzt !! ploppt ein weiteres Info auf: drücke 2x B wenn du schneller reiten willst. Diese Art von Humor finde ich nicht witzig, wenn das Spielkonzept gerade nicht durch wiederholtes speichern try and error will. Ich hab Talmberg trotzdem erreicht Ätsch.
Doch aus dieser Burg wieder zu entkommen, war für mich schwieriger als ein Kampf gegen Kumanen. Jetzt werden diejenigen, die es schon gespielt haben sagen: Was ist daran schwer? Kann ich euch sagen, ob mit oder ohne Pferd, man muss sich Wachklamotten besorgen. Und die liegen in einer Truhe. Also braucht man Ditrich. Den kriegt man bei Votava. Der nimmt geklautes Zeug und gibt einem Dietriche zum Wucherpreis. Das macht er aber nur einmal! Danach meint er, dass er nix geklautes kauft. Ich habs auf maximal 2! Dietriche gebracht. Mit dem Controller ein Schloß zu knacken ist für mich impossible Quark mit Soße. Mit nur 2 Didis unmöglich zu schaffen (Trotz patch). Es gibt zwar den B Knopf zum Abbrechen. Aber den kann am Controller nur ein Gummimensch wärend dem Knacken erreichen. Ich hab wirklich alles versucht. Sogar von der Zugbrücke gesprungen, dabei die Haxn gebrochen und konnte deshalb den Wachen nicht entkommen. Hab Heini unzählige Male freiwillig zu Tode gebracht, um die Mission so lange zu wiederholen, bis ich sie geschafft hatte.
Heimkehr
Das Kapitel war easy. Man geht gemütlich Richtung Skalitz. Die Plünderer, die einem unterwegs begegnen schneidet man mit dem guten Schwert im Nu zu Aufschnitt. Man findet seine Verwandten etc, buddelt ein Loch und bekommt vom dicken Runt eine auf die Waffel. Videosequenz. fertich.
Erwachen
Da hatte ich schon eher Schwierigkeiten. Die Szene beginnt mit einem Alptraum. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis ich begriffen habe, dass ich nur dem Marker auf dem Kompass folgen muss, um aus der Traumsequenz auszusteigen. *witzig*
Danach landet man beim Müller, der einen auf Klautour schickt, weil Heinrich nicht krankenversichert war. Nachdem man zugestimmt hat, kann man sich damit Zeit lassen und erstmal Ratzi besuchen, um zu vermelden, dass man sein schönes Schwert verbummelt hat.
Ohne Fleiß kein Preis
Auch hier bin ich easy und mit viel Spass durchgekommen. Da man ja jetzt zu Ratzis Garnision gehört, gibts erstmal Waffentraining mit Onkel Berni.
Mir ist Aufgefallen, dass die Controllersteuerung im Kampf zeitverzögert reagiert, aber so lange man nur mit einem Gegner zu schaffen hat, ist es noch nicht störend. Vielleicht sind das zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Anzeichen, dass die Hardware an ihre Leistungsgrenzen kommt.
Nach dem Bogentraining muss man sich noch mit dem (Poop)Hans rumärgern. Ich habe natürlich verloren, was ich zu diesem Zeitpunkt als positiv empfunden habe, weil es den Ehrgeiz auf spätere Trainingseinheiten bei mir weckte.
Dann muss man den Vogt aufsuchen, um zur Wache eingeteilt zu werden.
Wachdienst
Auch dieses Kapitel ist schön gemacht von WH. Man holt in der Rüstkammer seine Klamotten ab und bekommt eine mittelalterliche Stadtführung durch Rattay.
Dann noch Klopperei mit Hans und schon ist man Knappe. *lol*
Jagdfieber
Bis hier war es ja recht einfach und auch sehr atmosphärisch. Kompliment für die schöne Kulisse.
Doch jetzt gehts auf die Jagd. Trotz Anfängerstatus ist es mir gelungen, in heldenhaftem Kampf ein Karnickel zu überwältigen.
Aber Hans hat ja auch nichts anderes von einem ehemaligen Bauerntölpel erwartet. *grins* Also zeigt er mir wie richtiges Waidwerk geht und verfolgt eine Wildsau. Nachdem er mir auf dem Pferd davongeritten ist, darf ich den Dödel suchen. Zum Glück hatte ich ja mal einen Traum (Siehe Kapitel Erwachen) *sehr schönes feature von den Entwicklern* dass ich nur dem Questmarker im Kompass folgen muss. Doch jetzt wird haarig. Hans hat sich von Kumanen fangen lassen und Heini soll ihn befreien. Ein Karnickel ist was anderes wie 2 ausgewachsene Kumanen. Also hab ich mich ins Lager rein und mit Hans wieder rausgeschlichen. Hat prima funktioniert.
Möge die Jagd beginnen
Dank der Befreiungsaktion ist man jetzt zum Leibgardisten von Ratzi aufgestiegen und bekommt zur Belohnung ein Pferd. Man wird nach Neuhof geschickt und soll die dortigen Vorfälle untersuchen. Ein bisschen Fragerei, aber dann wird man von Berni in den Wald geschickt. Ich denk mir noch, da lungern bestimmt Banditen rum und bitte Berni um Verstärkung. Doch der schickt mich wieder los. Zum Glück folgt mir einer von den Wachen. Der hat zwar nur einen Knüppel, aber hey besser als alleine. Und tatsächlich, da sind Banditen. Der Wachfritze rennt mit mir um die Wette zu Onkel Berni. *lol* Der schickt jetzt endlich sein ganzes Regiment und die bringen die 2 ! *lach* Banditen zur Strecke.
Das war ein toller Plot, ich hatte richtig Herzklopfen. So viel Spielspass. Toll.
Rotschopf in der Klemme
Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich aus der Hauptquest erstmal ausgeklinkt. Denn endlich hatte ich ein Pferd und keinerlei Zeitdruck bei der Mission. Habe ein paar Nebenquests in und um Rattay erledigt, Kräuter gesammelt, lesen gelernt, etc. Also jede Menge open World Spielspass. Doch dann habe ich festgestellt, dass ich bei den Perdehändlern nicht agieren kann, bevor ich in der Hauptquest weiter bin. Fand ich sehr durchdacht und sinnig, dass die Angelegenheit mit den Pferden erst geklärt sein muss, bevor die Gestüte wieder ihren Betrieb aufnehmen können. Des weiteren hat mir Berni weiteres Kampftraining verweigert, denn der war ja noch in Neuhof und nicht auf dem Übungsplatz. Auch das sehr stimmig und immersiv.
Also habe ich den Rotschopf gesucht. Hier gab es unterwegs schon die ersten Ruckler und den ersten Komplettabsturz, je weiter die Karte freigeschaltet wurde und der Warfog verschwand. Zum Glück waren keine wichtigen Missionsziele betroffen, die ich dann hätte wiederholen müssen. Trotz erster Ruckler hatte ich eine witzige Begebenheit:
Auf dem Weg zum 2. Köhlerlager marschieren 2 verdächtige Gestalten über eine Brücke. Die tauchten so plötzlich vor mir auf, dass ich vor Schreck mein Schwert zog und sie beim ersten Anzeichen, dass sie ihre Waffen gegen mich ziehen, sie direkt vom Pferd aus nieder gemacht habe. Das war reiner Reflex, hat sich so echt angefühlt, dass mir hinterher die Hände gezittert haben. wow. Hätte ich die Zeit gehabt, vorher drüber nachzudenken, hätte ich nicht gekämpft, weil ich nicht damit gerechnet hätte, 2 Gegner besiegen zu können. Puh.
Das Witzige: Es waren genau die 2 Banditen, gegen die ich sowieso hätte antreten müssen, um Rotschopf zu finden.
Zur Belohnung bin ich dann erstmal shoppen - zum Pferdehändler, Zubehör und so. Doch als ich dann zurück nach Rattay bin, um mit Bernhard ein bisschen zu üben, habe ich fast Augenkrebs bekommen. Das Bild zitterte und ruckelte vom feinsten. Vor dem Rattayer Tor stapelten sich Lanzen, mir begegneten Karawanen von Glatzköpfen, bis irgendwann die Mützen aufploppten, Bretter und Brennholzstapel regneten vom Himmel, Händler schrien, dass ich sie bestehle, weil das Bild hakte sobald ich sie ansprach, Wachen ließen sich bei Kontrollen nicht mehr besänftigen und schlugen mich tot, weil das Spiel nicht mehr auf die Steuertasten reagierte.
Ich hab dann erstmal weiter Kräuter gesammelt und wollte die Liebesquest zu Ende machen. Aber da hatte ich wohl zu viel erwartet. Als ich die Resi fragte, ob sie nochmal Spass haben möchte, kam sie splitternackt aus der Mühle. Mann war ich perplex! Erst nach einer Weile baute sich die Kleidung auf. Ab da fiel mir dann auch auf, dass der Müller manchmal ohne Hut imaginäre Säcke trägt, die sich Minuten später aus dem nichts materialisieren. Auch im Wald ist es nicht besser. Mit jedem freigeschalteten skill wirds schlimmer. Bäume ploppen auf, so dass man dagegen rennt. Der Gaul bleibt im Gestrüpp stecken .... es wird mit jeder Spielminute schlimmer. Ich hoffe, dass die WH das bald reparieren (wenigstens die Grafik runter regelbar) . Denn eigentlich liebe ich dieses Spiel, habe nur deshalb eine Konsole mit Flatscreen gekauft. Wenn das nicht gepatcht wird habe ich teuer Lehrgeld bezahlt. *seufz*