(HiddenMoon79) Stadtgespräche

  • (Hallöchen. :) Ich schließe mich mal hier in diesem Unterforum an und poste auch mal Bilder aus meinen Spiel. Allerdings sollen das keine sturen Panorama-Landschaftbilder werden, sondern ehr kleinere Impressionen innerhalb meiner gebauten Stadt mit Mini-Geschichten die ich dazu schreibe und deswegen den Titel "Stadtgespräche". Vielleicht gefällt es! ;))



    15 Minuten an einen sonnigen Morgen



    Bei einem Friseur in der Stadt: 8:58 Uhr



    Linker Mann: "Guten Morgen, werte Herren."

    Mittiger Mann: "Guten Morgen, Sir."

    Rechter Mann: "Guten Morgen, Mr. Brown. Werden Sie Ihren Laden schon öffnen?"

    Linker Mann gähnt beherzt: "Ich muss noch ein paar Vorbereitungen treffen, aber dann sind Sie herzlich Willkommen."

    Mittiger Mann: "Haben die Gentlemen schon die neusten Nachrichten gelesen?"

    Rechter Mann: "Welchen Artikel meinen Sie, Sir?"

    Linker Mann: "Nein noch nicht, Sir."

    Mittiger Mann: "Den Artikel mit der Weltausstellung. Bald soll wieder eine stattfinden. Es sollen exquisite Exponate archäologischer Funde aus der gesamten Welt sein."

    Rechter Mann: "Ah da! Ja ich sehe den Artikel, den muss ich unbedingt noch lesen, aber zuerst brauche ich einen neuen Haarschnitt und eine Rasur."



    3 Minuten später ein paar Straßen weiter erwacht der morgendliche Alltag zum Leben: 9.01 Uhr

    Ein Journalist auf den Weg zu seiner Arbeit mit seinem schweren Photograph.



    Am Pendler-Kai: 9:09 Uhr

    Eine Gruppe von kräftigen und schlicht gekleideten Männern warten auf die Fähre.


    Jonathan: "Hey Samuel! Moin! Sag mal weißt du wann die Fähre kommt oder haben wir die verpasst?"

    Samuel: "Moin, Jonathan! Nein keine Sorge du bist noch pünktlich. Die kommt wohl in 10 Minuten."

    Richmond: "Hahaha. Hattest wohl eine lange Nacht, was schon Jonathan?!"

    Jonathan gähnt laut und streckt sich kurz: "Das kannst du glauben, Rich! Hab bis spät in die Nacht im Pub ordentlich gebechert!"

    Samuel: "Und was hat dann deine Frau dazu gesagt?"

    Jonathan: "Hör bloß auf! Die hat ja vielleicht ein Theater zu Hause gemacht."

    Samuel und Richmond lachen ihn aus.


    Im Industrieviertel sind schon seit mehreren Stunden die Arbeiter schwer bei der Arbeit: 9:12 Uhr

    Vorarbeiter: "Hier rüber! Ich brauche noch ein paar Männer die Kisten schleppen! Der Karren ist noch voll!"

    Arbeiter: "Ja Sir!"

    Vorarbeiter: "Zack! Zack! Wenn ihr Hunde euren Lohn heute bekommen wollt, dann arbeitet gefälligst! Ihr seid hier nicht zum pausieren!"

    Arbeiter: "Wir kommen ja schon!"



    Am Hafen auch zur gleichen Zeit

    Gentleman protestiert: "Wo bleibt denn nun meine Lieferung? Das Schiff sollte Punkt 9 Uhr hier sein!"

    Hafenarbeiter beschwichtigend: "Verzeihen Sie Sir, aber vielleicht kam das Schiff in einen Sturm und das Einlaufen verzögert sich."

    Gentleman erwidert: "Das will ich nicht hoffen! Dann würde ich sehr verärgert werden!"

    Hafenarbeiter ruhig: "Bitte Sir, gedulden Sie sich noch eine halbe Stunde."

    Gentleman schnaubend: "Nun gut. Eine halbe Stunde! Nicht mehr! Und dann will ich meine Ware haben!"




    Im Museum: 9:13 Uhr


    Kleines Mädchen: "Grooooooßvaaaater? Kaufst du mir einen Luftballoon?"

    Großvater: "Vielleicht später, mein Kind. Sieh dir doch mal diese beeindruckenden griechischen Säulen an....."

    Kleines Mädchen: "Groooooßvaaater! Mir ist es aber so langweilig."

    Großvater: "...sie sind wahrlich ein Meisterwerk griechischer Architektur. Sieh nur mein Kind wie hoch und wie dick sie sind."

    Kleines Mädchen: "Groooooßvaaaater.... ich hätte aber soooooo gerne ein Eis."

    Großvater: "Jetzt nicht Kind! Dies sind die Überreste des Minerva-Tempels...."


    Im Zoo zur gleichen Zeit


    Samantha beugt sich vor zu ihren Mann und flüstert: "Der Zoo ist schrecklich überfüllt so früh am Morgen. Ich hätte da eine bessere Idee, Geliebter."

    Ihr Ehemann George schaut zu ihr mit fragenden Blick auf: "Du bist wahrlich verwöhnt und schwer zufrieden zu stellen. Was schwebt dir denn vor, Liebes?"

    Samantha kichert kurz und beugt sich wieder zu ihm um wieder leise zu flüstern: "Stell dir vor mein Schatz, ich hab kein Höschen an unter dem Kleid."

    George schaut sie entrüstet an: "Samantha! Wir sind hier in der Öffentlichkeit! Was sollen die Leute von uns denken wenn sie das mitbekommen?"

    Samantha verdreht kurz die Augen: "Schon gut! Lass uns trotzdem gehen, George! Ich habe da vorhin ein bezauberndes Collier gesehen welches ich kaufen möchte."

    George seufzt resignierend: "Wie du wünscht, meine Liebste. Gehen wir das Collier kaufen."


    Vor der Bank: 9.14 Uhr


    Mrs. Railey: "Mrs. Hammond wie schön Sie zu sehen."

    Mrs. Hammond: "Mrs. Railey! Wie schön auch Sie zu sehen."

    Mrs. Railey: "Oh! Sie haben aber ein bezauberndes Kleid an. Dieser Rosé-Farbton schmeichelt Ihnen sehr vorzüglich, meine Teure."

    Mrs. Hammond: "Oh! Vielen Dank für Ihr aufmerksames Kompliment, Mrs. Railey."

    Mrs. Railey: "Darf ich Sie fragen wo Sie dieses haben anfertigen lassen, Mrs. Hammond?"

    Mrs. Hammond: "Aber natürlich dürfen Sie das, Mrs. Railey. Nun dieses exquisite und sündhaft teure Kleid wurde von einer französischen Mode-Ikone entworfen."

    Mrs. Railey: "Oh! Wie exklusiv. Ein vortrefflichen Geschmack! Diese Rüschen sind wirklich entzückend."

    Mrs. Hammond: "Ja ich fand die auch sehr hinreißend."

    Mrs. Railey: "Ist das etwa kostbare Seide?"

    Mrs. Hammond: "Ja in der Tat. Feinste Seide mit einem Schiff aus dem fernen Osten."

    Mrs. Railey: "Ah! Sehr schön. Wirklich sehr schön. Und die Perlen?"

    Mrs. Hammond: "Die Perlen sind mit einem Schiff aus Südamerika gekommen."

    Mrs. Railey: " Wie heißt denn die begabte Schöpferin?"

    Mrs. Hammond: "Madame Veronique de Valmont. Ihre Boutique befindet sich die Straße hier rechts runter, dann links in die First Street."

    Mrs. Railey: "Wie passend. Ich wollte sowieso einmal dort vorbei schauen. Werden Sie am kommenden Sonnabend bei der Weltausstellung anwesend sein?"

    Mrs. Hammond: "Aber natürlich werde ich da sein. Mr. Hammond hat dort ein geschäftliches Treffen mit seinen Geschäftspartner vereinbart."

    Mrs. Railey: "Wie wundervoll, meine Gute. Dann werden wir uns dort sehen. Auf Wiedersehn, Mrs. Hammond."

    Mrs. Hammond: "Gewiss doch, Verehrteste. Auf Wiedersehn, Mrs. Railey."



    Wieder im Industrieviertel: Fast 9.15 Uhr


    So nahm der alltägliche Morgen in der Stadt Windenburg seinen Lauf.....

  • Die Öl-Krise


    Die Sonne schien sehr heiß auf Selvadorada, einer südlichen Insel und brachte die Luft zum kochen, als plötzlich eine Explosion die Anlage der Öl-Raffinerie und die Arbeiter-Barracken in Brand setzte.


    Einige Frauen der Arbeiter schreien um Hilfe.

    Eine Frau: "Es brennt! Es brennt! Hiiilfeee!"

    Eine andere Frau: "Bitte! Ruft doch jemand die Feuerwehr!"

    Noch eine andere Frau: "Neeeiiin! Mein Mann! Mein Mann ist noch da drin!"



    Neun Tote wurden gezählt und fast doppelt so viele Verletzte.


    Eine Ehefrau weinend und flehend: "Bitte Doktor... können Sie meinen Mann helfen? Wird er wieder gesund?"

    Der Doktor untersucht den Mann: "Ja... Ihr Mann hatte großes Glück. Er wird überleben, aber er wird große Brandnarben davon behalten."

    Die mit Tränen übersäte Frau antwortet erleichtert: "Jesus Christus. Heilige Maria Gottes. Danke Gott." Sie betet.

    Der Doktor: "Wie ist das denn passiert, Señora?"

    Die Frau: "Eine Explosion in der Öl-Raffinerie. La Corona steckt dahinter! Alles hat gebrandt! Soviele Schreie. Tote. Verletzte. Alles war so schrecklich, Médico."

    Er nickt langsam.


    Während dessen im Hafen von Selvadorada.


    Der Hafenmeister ruft laut: "Señor! Sie können ablegen. Heute kommt kein Zug von der Raffinerie. Es gab dort eine riesige Explosion. Eine Lokomotive raste ungebremst in die Raffinerie hinein und zerstörte alles. Kein Öl heute."

    Der Kapitän hebt die Hand und startet die Dampfmaschine.


    Eine Woche später im Hafen von Windenburg.


    Der Hafenmeister von Windenburg flucht und brüllt: "An die Arbeit Männer! Heute soll der Öltanker hier einlaufen!"

    Einer der Arbeiter antwortet: "Sir? Haben Sie das noch nicht gehört? Da unten ist wohl die ganze Öl-Raffinerie abgefackelt. Soll wohl Brandstiftung gewesen sein von den revolutionären Kolonisten. Der Tanker kommt wohl leer nach Hause."

    Der Hafenmeister gestikuliert wild mit den Armen: "Unsinn! Ich muss das wohl besser wissen, du Nichtsnutz! Geh also an die Arbeit, sonst ziehe ich dir das von deinen Lohn ab."

    Der andere Mann mischt sich ein: "Es stimmt wirklich, Sir. Überall munkelt man schon davon."

    Der Hafenmeister verschärft seinen Ton: " Solange man mir nicht persönlich davon berichtet, solange will ich dieses dumme Arbeitergeschwätz nicht hören. hab ich mich jetzt klar und deutlich ausgedrückt?"

    Beide Männer gleichzeitig: "Ja, Sir!"



    Etwas später am dem Öl-Depot

    Vorarbeiter Willson liest eine Nachricht und ruft dann: "Hey Smithy!"

    Arbeiter Smith: "Ja Mr. Willson?"

    Vorarbeiter Willson: "Gerade eben kam eine Nachricht per Eilbote vom Hafen."

    Arbeiter Smith: "Um was geht es da, Sir?"

    Vorarbeiter Willson: "In der Nachricht stand das heute kein Zug mit Öl an kommen wird. Sag den anderen Männern das es heute keinen Lohn geben wird und ihr alle nach Hause könnt."

    Arbeiter Smith: "Aber Sir! Ich habe sieben Kinder zu versorgen und Betty ist mit dem achten Kind schwanger. Wie soll ich meine Familie ernähren? Ich brauche den Lohn."

    Vorarbeiter Willson: "Es tut mir Leid, Junge. Heute leider keinen Lohn. Richte es den anderen Männern aus und geht alle nach Hause."



    Zur selben Zeit in der Stadt im Gentlemen's Club.


    Die Männer der "Windenburger Standard Oil Company" haben sich versammelt und diskutieren bei ein Glas Whiskey und Zigarre über die Öl-Krise.

    Der Gentleman links: "Nun Mr. Bonnett. Wir befinden uns jetzt in einer misslichen Lage. Man wird Fragen stellen."

    Der andere Gentleman rechts: "Die Presse wird sich wie ein Geier darauf stürzen, damit müssen Sie rechnen Mr. Bonnett."

    Der Mann mit Zylinder; Mr. Bonnett: "Ich bitte Sie meine Herren. Das ganze war ein unglücklicher Unfall. Der Windenburger Standard Oil Company trifft daher keine Schuld."

    Der linke Mann wieder: "Keine Schuld?! Es waren Ihre Anweisungen die Produktion auf 150% zu steigern!"

    Der rechte Mann: "In der Tat. Es ist Ihre Schuld, Mr. Bonnett. Es gab Tote und Verletzte."

    Mr. Bonnett: "Sowas kann passieren. Dennoch bleibt es ein Unfall und hat nichts mit der Produktion zu tun. Wir zahlen den Hinterbliebenen einfach 10$ Entschädigung und den Verletzten 5$ und somit dürfte der Verlust unerheblich bleiben."

    Eine Dienerin kommt hinzu und knickst leicht.

    Dienerin: "Die Presse ist da, Sir."

    Mr. Bonnett: "Jetzt schon? Nun dann.... Danke Annett."



    Die Anno Times wartet bereits vor dem Eingang des Clubhauses.


    Der Journalist: "Mr. Bonnett. Ist es wahr das die Stadt in einer Öl-Krise steckt?"

    Der Fotograf macht Bilder.

    Mr. Bonnett: "Nun... ähem... eine Öl-Krise klingt so dramatisch. Nennen wir es lieber einen Engpass."

    Der Journalist: "Das klingt nach einer Lüge! Wie soll das jetzt weiter gehen?"

    Mr. Bonnett: "Ich versichere Ihnen das "Windenburger Standard Oil Company" alles erdenkliche versuchen wird diesen Engpass schnell zu beheben."

    Der Journalist: "Wie äußern Sie sich dazu das es Tote und Verletzte gegeben hat?"

    Mr. Bonnett: "Dies ist natürlich sehr bedauerlich und wir werden natürlich die Opfer großzügig unterstützen."

    Der Journalist: "Steckt "La Corona" wirklich dahinter?"

    Mr. Bonnett: "Nein."

    Der Journalist: "Wer dann? War das die Revolutionäre?"

    Mr. Bonnett: "Nein auch nicht. Auch wenn man es vermuten könnte, so liegen dennoch keine Beweise vor."

    Es werden weitere Fotografien gemacht.

    Der Journalist: "Wie Sie wie es dazu kam und wer dann dahinter steckt?"

    Mr. Bonnett: "Eine starke Hitzewelle sorgte für eine Trockenheit und aus einem Ofen kam Glut heraus und das zusammen führte zu der Explosion die die ganze Anlage zerstörte. Es handelt sich dabei also um einen Unfall."


    Etwas später in der Stadt verbreitet sich die Kunde von der Öl-Krise

    Die Bürger sind durch die schnelle Presse informiert.




    Die fleißigen Zeitungsjungen verbreiten die Nachrichten.

    Zeitungsjunge ruft: "Explosion in Öl-Raffinerie! Winderburg ohne Öl!"

    Er wartet einen Augenblick.

    Wieder ruft er: "Nur ein Penny Ladies & Gentlemen! Winderburger Standard Oil Company trägt die Schuld an Explosion der Öl-Raffinerie!"

    Hin und wieder halten Bürger an, drücken ihm ein Penny in die Hand und nehmen sich eine Zeitung.

    Nochmals ruft der Junge: "Mr. Bonnett der Chef der Oil Company mit dem Rücken zur Wand! Er muss vor das Gericht!"


    Mittlerweile wird die Öl-Krise zum Stadtgespräch.


    Eine Frau mit einen Korb am Arm: "Haben Sie auch schon von der Öl-Krise gehört?"

    Die andere Frau: "Ja schrecklich! Jetzt müssen wir wieder Kerzen benutzen. Da fühlt man sich gleich wie in der Zeit Anno 1404 versetzt!"

    Die Frau mit Korb: "Da muss ich Ihnen Recht geben. Ich weiß gar nicht wie ich heute das Diner für meine Herrschaft anrichten soll. Die Herrin hat heute 12 Gäste."

    Die andere Frau: "Sie könnten Schweinefett nehmen. Wäre das nicht eine Möglichkeit?"

    Die Frau mit Korb: "Ich weiß nicht ob die gnädige Frau sowas gut heißen wird. Die gnädige Frau war heute schon schlechter Laune, weil sie kein angemessenes Kleid für das Diner fand."

    Die andere Frau: "Na solche Probleme hätte ich auch mal gerne! Da steckt die Stadt in einer Öl-Krise und die feinen Damen machen sorgen um ihre Garderobe."

    Beide Frauen lachen spöttisch.






    • Offizieller Beitrag

    Sehr schöne Geschichte :ms_thumbs_up:

    Mein System

    AMD Ryzen 7 2700x| RX 6650 XT XFX MRC 308 OC|MSI MAG B550 Tomahawk|2x16GB G.Skill Flare X DDR4-3200 DIMM|WD_Black SN 750 NVMe M.2 SSD|be quiet! Silent Base 801

  • Sehr schöne Geschichte :ms_thumbs_up:


    Sehr, sehr schön! Hab ich gelesen und gemocht, obwohl ich kein Anno spiele :beer::popcorn:

    Vielen Dank! :ms_thumbs_up::)




    Von Brot & Bauern


    Der einfache Bäcker auf dem Lande will nicht mehr hinnehmen das er Tag ein Tag aus für die Städter Brot backen soll für einen Hungerlohn.


    Bäckermeister Thompson ruft zu seinem Gesellen: "Hey Ethan! Komm mal her Junge!"

    Bäckergeselle Ethan antwortet sofort: "Ja Meister?"

    Bäckermeister Thompson: "Hör zu... ich habe die Nase gestrichen voll für einen Hungerlohn immer Brote zu backen, dafür extra früh aufstehen und dann auch noch bei der Hitze des Ofens das Brot zu backen für die Städter. Jetzt ist Schluß damit!"

    Bäckergeselle Ethan: "Das verstehe ich nicht, Meister. Und was machen wir jetzt?"

    Bäckermeister Thompson: "Wir streiken! Räum die Brote wieder vom Wagen und sag dem Kutscher das ich heute kein Brot abliefere."

    Bäckergeselle Ethan: "Ja, Meister. Wird gemacht."

    Ethan trottet davon wie ihm von seinem Meister aufgetragen wurde, während der Meister leise vor sich hin schimpft.




    Auch Ethan ist nun schlecht gelaunt und schimpft über seine Arbeit und seinen Meister.


    Ethan: "Ethan tue dies, Ethan tue das.... immer muss ich die Drecksarbeit für ihn machen. Er beschwert sich darüber das er ein paar Brote backen muss und wer muss die schweren Mehlsäcke schleppen?! ICH! ICH!"

    Der Bäckermeister Thompson ruft: "Ethan! beeil dich mal Junge! Du musst noch das Getreide weg schaufeln"

    Ethan ruft zurück: "Ja Meister!" Dann flucht er leise vor sich hin: "Wenn ich eines Tages Meister bin, dann mache ich alles anders."


    Kurze Zeit später als der Kutscher mit seinen Einspänner vorbei kommt um das fertige Brot in die Stadt zu transportieren.


    Ethan: "Entschuldigen Sie, Mr. Philips. Ich soll von meinen Meister ausrichten das er heute keine Brote backt."

    Mr. Philips: "Er will heute keine Brote backen? Dann bin ich den ganzen Weg umsonst hierher gefahren?"

    Ethan: "Ich fürchte ja, Sir." Ethan schaufelt dabei das Getreide zu einem Haufen.

    Mr. Philips brummt: "Na schön. Dann richte deinen Meister aus das ich ihm trotzdem das in Rechnung stelle. Guten Tag." Mr. Philips nickt Ethan kurz zu.

    Ethan nickt zurück und antwortet: "Guten Tag, Sir. Ich richte das dem Meister aus."

    Mr. Philips nickt noch einmal und wendet sich dem Pferd zu und schnalzt: "Hüa! Braves Mädchen!"




    In der Zwischenzeit.

    Der Bäckermeister Thompson trifft auf einen seiner Nachbarn. Es ist sein Nachbar und bester Freund Gray.

    Thompson: "Hallo Gray. Schön dich zu sehen."

    Gray: "Hallo Thompson. Schön dich auch zu sehen. Heute nicht bei der Arbeit?"

    Thompson: "Nein. Ich habe die Nase voll für den geringen Lohn. Ich streike! Heute Nachmittag gibt es eine Bauernversammlung. Mehrere bauern haben zu gesagt zu kommen. Alle sind unzufrieden."

    Gray: "Thompson. Sei vernüpftig. Das gibt nur Ärger. Der Stadtrat wird mit äußerste Strenge dagegen vorgehen. Die Königin hat mit ihren Parlament Gesetze erlassen das öffentliche Versammlungen als Revolution eingestuft werden und dementsprechend auch verboten sind."

    Thompson: "Ich will mehr Bezahlung für meine Brote, sonst backe ich einfach nicht mehr. Was wollen sie schon tun? Mich einsperren? Nur weil ich kein Brot mehr backen will? Das glaube ich nicht."

    Gray: "Du bist sehr leichtsinnig. Hast du nicht von dem Vorsitzenden der Windernburger Standard Oil Company gehört? Der wurde wegen der Öl-Krise vor ein paar Monaten vor Gericht gestellt und zu 2 Jahren Haft verurteilt. Da war ein großer Artikel in der Zeitung. Was glaubst du was die dann erstmal mit uns kleinen Leute tun werden?"

    Thompson: "Es werden ja viele kommen und sie werden ja nicht jeden einsperren können. So groß ist bestimmt das Gefängnis nicht und außerdem war das was völlig anderes."

    Gray: "Oh Thompson. Hoffentlich weißt du was du das tust. Ich habe dich gewarnt."



    Spät am Nachmittag versammeln sich die Bauern auf der Straße.


    Die Bauern reden wirr durcheinander. Sie sind aufgeregt und wütend.

    Eine Frau: "Wir haben genug von den Niedriglöhnen!"

    Ein Mann: "Ja und wir wollen bessere Arbeitszeiten!"

    Eine andere Frau: "Ich muss jeden Tag 16 Stunden arbeiten!"

    Ein anderer Mann: "Ich muss sogar 17 Stunden arbeiten. Ich sehe meine Familie kaum und ich kann sie auch kaum ernähren!"

    Eine weitere Frau: "Wir dürfen uns das nicht länger Gefallen lassen. Gehen wir also gemeinsam streiken?"

    Abwechselnd und gleichzeitig rufen alle: "Ja! Wir streiken!"


    Entschlossen geht Bäckermeister Thompson in die Stadt. Er hat sich in seinen besten Sonntagsanzug gekleidet und sammelt die Stadtbewohner um sich.


    Thompson hält eine feurige revolutionäre Rede und die anderen Stadtbürger hören ihm zu.

    Thompson: ".....und das sage ich euch liebe Mitbürger: Wir sind nicht Menschen dritter Klasse! Wir produzieren die Nahrung! Wir sind der Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Wir sind nicht mehr Anno 1404, nicht Anno 1503, auch nicht Anno 1602 und erst Recht nicht Anno 1701! Wir leben im Hier und Heute: Anno 1800! Die Zeiten von Adel und Klerus sind vorbei! Wir haben auch eine Stimme! Wir sind das Volk!"

    Die Bürger in der Stadt reagieren jedoch nicht wie er sich das erhofft hatte.




    Dennoch scheint seine Rede etwas bewirkt zu haben, denn die Presse berichtet davon.


    Ein Zeitungsjunge: "Für nur einen Penny lesen Sie die neusten Nachrichten, Ladies & Gentlemen! Bauernaufstand auf dem Lande! Bauern backen kein Brot mehr! Kein Brot für Windenburg!"



    Viele Bürgerinnen stehen fassungslos auf dem Markt am leeren Brotstand.


    Eine Frau: "Es gibt heute kein Brot? Wie soll ich das verstehen?"

    Verkäuferin: "Sehr richtig, Mrs."

    Eine andere Frau: "Aber Sie sind der einzige Brotstand auf dem Markt und der nächste Markt ist weit weg in einen anderen Stadtteil."

    Verkäuferin: "Den Weg können Sie sich auch sparen, Mrs. Es gibt überhaupt kein Brot, auch an keinen anderen Stand der Stadt."

    Die erste Frau wieder: "War die Ernte schlecht? Ich habe doch volle Felder gesehen auf dem Weg nach Hause."

    Verkäuferin: "Nein die Felder sind auch reif und voller Getreide, aber die Bauern streiken."

    Noch eine dritte Frau: "Was sollen wir denn Zuhause essen? Mein Mann brauch doch Brot für die Arbeit und meine Kinder für die Schule."

    Verkäuferin: "Das tut mir sehr Leid, Mrs. Ich kann Ihnen stattdessen Kartoffeln anbieten."


    Am nächsten Tag ist Thompson wieder in seinen Sonntagsanzug gekleidet und hält nochmal eine anstachelnde Rede für die Bauern.

    Die Bauern sind begeistert. Sie lauschen ihm gebannt und sind anders als die Städter. Sie feiern und bejubeln ihn. Er bemerkt jedoch nicht das bereits die Polizei sind heran schleicht.

    Thompson: "Erhebt euch Freunde! Legt eure Arbeit nieder und lasst die Oberen bluten! Wir sind das Volk! Wir haben eine Stimme! Wir lassen uns das nicht mehr bieten!"

    Ein Bauer: "Ja! So ist es! Erheben wir uns Brüder und Schwestern!"

    Mehrere Bauern: "Jaaaaa!"

    Ein Polizist pfeift laut mit seiner Pfeife: "Haaaalt! Im Namen der Krone!"



    Mehrere Polizisten strömen aus und beginnen die Aufwiegler zu stellen.

    Ein Inspector: "Im Namen der Königin sind Sie alle verhaftet! Die Anklage lautet: Revolution, unerlaubte Straßenversammlung, Missachtung der Gesetze."

    Eine Frau mit einem Schild: "Was? Wir haben doch nichts unrechtes getan! Wir fordern nur mehr Lohn und bessere Arbeit!"

    Ein Officer: "Schweigen Sie still! Männer ausschwärmen und das Lumpenpack hier verhaften!"

    Ein anderer Officer: "Jawoll, Sir!"


    Somit wurde der Aufstand im Keim erstickt und die aufsässigen Bauern verhaftet.