Jo, was spielt denn der Eric nun schon wieder? Ich wollte das Spiel nicht kaufen, habe es aber zu meinem neuen Laptop hinterhergeschmissen bekommen. Nun, da ich es hatte habe ich es auch gespielt und habe gestern, nach 58 Stunden, mein Abenteuer erfolgreich abgeschlossen und die Welt gerettet. Das Spiel wurde von Machine Games entwickelt, ein Studio welches für seine Wolfenstein Reihe bekannt ist. Aber Shooter-Experten und Abenteuerspiel, passt das zusammen? Lasst uns mal schauen:
Im Prolog spielt man die komplette Anfangsszene von dem Film: "Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes" nach, dies dient zugleich auch als kleines Tutorial. Dieser Prolog war zugleich ein Traum von welchen Indiana in seinem Institut mitten in der Nacht aufwacht. Es wurde eingebrochen, etwas gestohlen und Indiana macht sich auf die Socken um das Geheimnis zu lüften. Seine Reise führt ihn nach Rom, nach Ägypten, ins Himalaja, nach Shanghai und letztlich nach Sukhothai (Thailand). Dies mal kurz und knapp ohne jetzt große Spoiler zu setzen.
Das Spiel ist kein klassischer Shooter, eher vergleichbar mit Tomb Raider. Allerdings ist Dr. Jones nun nicht so agil wie Lara Croft und eher gemächlicher unterwegs. Ihm geht schnell die Puste aus wenn er mal rennen oder kämpfen muss und klar, erschwingt sich auch mal mittels Peitsche über Abgründe, klettert aber nicht so behände wie in Tomb Raider oder Assassin's Creed. Feindliche Lager erkundet er auch eher schleichend, später findet man auch passende Uniformen mit welchen man sich verkleiden kann, aber diese muss man auch erstmal finden. Kämpfen? Schusswaffen habe ich nur in ganz wenige Fällen genutzt. Der Schusswechsel lockt nur alle Feinde an und dann ist es schnell vorbei mit Dr. Jones. Dafür kann man alle möglichen Gegenstände, welche überall rumliegen, nutzen um den Gegner eins über die Rübe zu ziehen. Gegner/KI? Nun ja, sagen wir mal so, die sind eher dämlich und blind. Sie sehen einen nur bedingt und nur wenn man richtig an ihnen vorbei läuft. Sie bekommen auch kaum mit wenn man ihren Kumpel mittels Vorschlaghammer außer Gefecht gesetzt hat wenn sie ein paar Meter weiter weg stehen und in eine andere Richtung schauen. Man kann seine Opfer auch verstecken, aber selbst wenn diese einfach liegen bleiben stört es die KI weniger. Sie machen sich dann zwar auf die Suche was da nicht stimmen könnte, bleibt man aber gut versteckt und wartet ein paar Minuten geben sie die Suche wieder auf selbst wenn da der Kumpel am Boden liegt.
Die Story schleicht zu Beginn etwas daher und nimmt erst im letzten Drittel des Abschnitts in Rom Fahrt auf. Neben der Hauptstory gibt es auch noch verschiedene Nebenquests welche recht unterhaltsam sind, Spaß machen und ihre eigene kleine Geschichte erzählen. Und ja, es gibt auch die typischen "Sammelaufgaben" wie Artefakte sammeln, Medizinfläschchen sammeln, Fotos von bestimmten Orten machen. Soweit diese auf meinen Wegen lagen habe ich sie mitgenommen, alles gesammelt habe ich aber nicht. Dies ist auch nicht Voraussetzung für die Story oder Nebenquests. Man kann später auch ganz einfach an andere Orte reisen, also von Ägypten nach Rom oder so um da noch Sammelaufgaben zu erledigen oder Orte zu erkunden.
Wie behände klettert Dr. Jones? In der Hauptmission klappt dies ganz gut, selten das ich da abgestürzt bin. In den Nebenquests und Sammelaufgaben sind diese schon anspruchsvoller. In den Katakomben von Rom bin ich fast schon verzweifelt. Da habe ich gute 20 Anläufe gebraucht um in einer Nebenquest weiter zu kommen. In Ägypten habe ich zwei Artefakte ausgelassen da diese auch nur über "extreme Kletterkünste" erreichbar waren.
Die Rätsel sind von leicht/selbst klärend bis angenehm schwer und wenn man die Lösung gefunden hat ist es ein befriedigendes Gefühl. Man kann da aber auch den Schwierigkeitsgrad einstellen, ich habe den auf der normalen Einstellung gelassen. Bei zwei oder drei Rätseln habe ich allerdings geschummelt weil ich nicht weiter wusste und zum Schluss weil ich keine Lust mehr auf "dumme Rätsel" hatte. Ja, gut 50 Stunden Spielzeit war eine angenehme Zeit, länger hätte es auch nicht sein dürfen.
Fazit:
Schon im Prolog merkt man das die Entwickler sehr akribisch darauf bedacht waren das alte Flair der alten Indiana Jones Filme einzufangen und ja, dies ist ihnen wirklich sehr gut gelungen. Es ist eine liebevolle Hommage an die alten Filme und die Point-und Klick Adventures aus alten Zeiten. Wer also etwas mit Indiana Jones und Abenteuerspielen anfangen kann, dem kann ich das Spiel wirklich empfehlen.
Stopp, fast noch vergessen:
Was mich im späteren Spiel immer mehr genervt hat sind einige eher unnütze Tastenaktionen. Kleine Beispiele gefällig?
1. Truhe öffnen und Inhalte entnehmen: 1. Taste: Truhe öffnen - 2.Taste: Deckel hochheben - 3.Taste: Inhalt entnehmen
2. Tür aufschließen und öffnen: 1. Taste: Schlüssel nehmen - 2. Taste. Schlüssel ins Schlüsselloch stecken - 3.Taste: Tür aufschließen - 4. Taste: Türklinke drücken und Tür öffnen
Je länger man gespielt hat, je mehr Truhen und Türen man geöffnet hat um so mehr hat dies einfach genervt. Dies alles hätte man mit deutlich weniger Aktionen lösen können.