Europa Universalis IV: Random Universalis

  • Vorankündigung:

    Es ist Jahre her, dass ich EU 4 intensiv gespielt habe, aber die Ankündigung von EU 5 ist doch ein Anlass, das Spiel, noch einmal zu feiern, in das ich mit Abstand am meisten Zeit versenkt habe. Außerdem habe ich ja schon länger keine längeren Beiträge mehr geschrieben, die außer mir keiner liest. Wird mal wieder Zeit. :pc6344:

    Ich werde mich mit einem bestimmten Format beschäftigen, von dem ich vor langer Zeit mal was gelesen habe, und das ich ganz lustig fand, zumal ich durchaus ein Faible für Geschichte habe. Ich werde nicht mit einer Nation die Karte anmalen, wie sonst in EU 4 üblich. Ich werde mit einer zufälligen Nation starten und dann alle 10 Jahre zu einer anderen hoppen, ebenfalls random, logisch.

    Ich möchte zu jeder neuen Nation, zu der es mich verschlägt, ein wenig die historische Situation nachlesen und beschreiben, um mal was Neues zu lernen über das Mittelalter, und natürlich mal sehen, was im Spiel so los ist im Vergleich dazu. Ich werde einen „Vorher“- und einen „Nachher“-Screenshot hochladen, und vielleicht eine kurze Zusammenfassung dessen, was mir mit der jeweiligen Nation so passiert ist. Dann ab dafür, auf zur nächsten Nation.

    Möglich ist das ganze durch eine Mod namens „Random Tag Switch“ von Lakortar, vielen Dank dafür unbekannterweise.

    Genug vorangekündigt, ich fange genau jetzt mal an und melde mich demnächst mit dem Start der ersten Nation. Hoffentlich bleiben mir japanische Shogunate, amerikanische Ureinwohner oder auch das chinesische Großreich erspart, sonst muss ich auf meine alten Tage auch noch neue Spielmechaniken lernen…

  • Nation 1 (11.11.1444 - 1.12.1454): Königreich Bunyoro, Beginn

    Weiter weg von dem, was ich so weiß, könnte es nicht beginnen, das ist ja noch unüberschaubarer als japanische Shogunate. Was zum Heck weiß ich über afrikanische Königreiche im Mittelalter? :denken634:

    Erst mal dem Ganzen geographisch annähern, das ist nicht so schwierig wie der Rest: Bunyoro lag am Albertsee, direkt östlich angrenzend das Königreich Buganda am Victoriasee. Beide haben durch die Verbindung zum Nil große Fischbestände, logisch, dass sich dort Menschen ansiedelten. Die Gebiete der beiden damaligen Königreiche gehören heute zu Uganda.

    Historisch gesehen war das Königreich Bunyoro zum Zeitpunkt des Spielstarts wohl noch ein ziemlich junges Königreich, nämlich erst im 15. Jhd. entstanden, also vielleicht ein paar Jahrzehnte vor Spielstart. Aber es existierte immerhin bis Ende des 19. Jhd., eine Eintagsfliege war es sicherlich nicht.

    Viel habe ich über Entstehungsgeschichte und Entwicklung nicht herausfinden können, das liegt wohl alles weitgehend im Dunkeln. Wie viele Dynastien dort wie lange herrschten, scheint nicht wissenschaftlich belegbar nachzuweisen zu sein.

    Die Bachwezi-Dynastie gehört zu den geheimnisumwitterten, die wohl zum Zeitpunkt des Spiels in Bunyoro herrschten. Ebenso wird ihnen die Gründung des legendären Königreichs Kitara zugeschrieben, das alle Gebiete rund um den Victoriasee umfasst haben soll. Die Gründung ebendieses Königreiches ist eine Mission für das Königreich Bunyoro. Aber alles geheimnusumwittert, die Bachwezi hatten eher den Status von Halbgöttern als den von Königen in Europa.

    Ob Kitara nun eine Legende war oder im 10. Jhd. tatsächlich schon existierte und dann zerfiel, scheint mir nicht belegt, und ein Studium wollte ich aus meinem Vorhaben auch nicht machen, es bleibt bei oberflächlichem Halbwissen.

    Also werde ich meine Dienste in den nächsten 10 Jahre ganz dem Ziel verschreiben, das alte Großreich rund um den Victoriasee wieder aufleben zu lassen. Das gelingt natürlich noch nicht, aber ich habe die Verpflichtung übernommen, für die ersten Schritte zu sorgen. Und so´n Halbgott-Status ist doch ein ermutigender Anfang. XD So sei es denn.

  • Außerdem habe ich ja schon länger keine längeren Beiträge mehr geschrieben, die außer mir keiner liest.

    Sag das nicht, ich werde hier mit Sichereit mitlesen. :lesen634: Will ja noch was lernen ehe Europa Universalis V erscheint.


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  • Nation 1 (11.11.1444 - 1.12.1454): Königreich Bunyoro, Verlauf und Ende

    Oh je, das sieht ja erst mal böse aus: alle drei Nachbarn hassen uns, und alle daran angrenzenden können uns nicht leiden. Das scheint ja ein bunter Anfang zu werden. Aber egal, wir gehen frisch ans Werk, haben schließlich Großes vor.

    Etwas weiter weg, im Kongo-Gebiet, gab es doch Verbündete. Das reicht doch schon, um wenigstens keine Angst vor Überfällen zu haben und selbst überfallen zu können. Eine große Hilfe: der erste General ist ein Belagerungs-Guru. Burgen erobern, ohne dass die komplette Reserve aufgebraucht wird, ist auch nicht schlimm, beschleunigt den Start erheblich.

    Schon nach 5 Jahren sind alle drei feindlichen Nachbarn erobert und der Weg zum Königreich Kitara schon ein gutes Stück gegangen. Dazu fehlen noch sieben weitere Provinzen, das sieht echt machbar aus, im „Ende“-Screenshot sind das die angrenzenden gelben, blauen und grünen Gebiete.
    Die Reserve ist halt auf fast Null zurückgegangen, deshalb ist Konsolidierung und das Aufbauen angesagt. Das wird aber langwierig, weil es gleich vier Rebellenfraktionen gibt, die demnächst randalieren werden.
    Der Rest meiner 10 Jahre besteht aus Warten, weil die Unruhe via Ereignis auch noch mehr angestiegen ist.

    So, das war´s auch schon. 10 Jahre sind echt nicht viel in den Dimensionen von EU 4, merke ich, es gibt einfach nur eine ganz kurze Sequenz. Aber ich bin motiviert, weil ich scheinbar eine Menge zu sehen bekomme, das mir bisher entgangen ist. Dass ich morgens beim ersten Kaffee schon Lust habe, weiterzumachen, ist erwähnenswert. :kaffee:

    Es wird Zeit an einen anderen Ort in der Welt zu springen. Es kann ja nur ein Abstieg sein, an´s Halbgott-Dasein hatte ich mich eigentlich schnell gewöhnt. :engel6234:

  • Viel über EU 4 an sich wird´s hier vielleicht gar nicht geben, Eric, eher Geschichtsunterricht, so ist jedenfalls mein erster Eindruck. 10 Jahre sind unfassbar kurz!

    Ganz wichtig, falls die Mod mal einer benutzen will: nach dem SPringen zu einer neuen Nation mus man die console commands aufrufen (bei mir geht´s mit "^", es gibt aber auch Layouts mit "Shift" "2" bspw.) und einmal "ti" eingeben und mit Enter bestätigen und danach nochmal. Damit wird der "terra inkognita"-Schatten auf das neue Land angepasst. Sonst sieht man ja nix. :coolold:

    Und, noch eine Hilfe, weil ich mich nach Installation tot gesucht habe: alle Einstellungen zu "Random Tag Switch" finden sich im Reiter "Entscheidungen und Richtlinien".

  • 10 Jahre sind unfassbar kurz!

    Jo, dies sehe ich auch bei Steinwallen und seinem aktuellen LetsPlay zu Europa Universalis IV. :)) Da geht es auch sehr bedächtig voran.


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  • 10 Jahre sind unfassbar kurz!

    Jo, dies sehe ich auch bei Steinwallen und seinem aktuellen LetsPlay zu Europa Universalis IV. :)) Da geht es auch sehr bedächtig voran.

    Vielen Dank nochmals übrigens für die Empfehlung, das verfolge ich jetzt auch gerne.

    Ich werde hier in meinem 10-Jahre-und-weiter-Spiel das Gegenteil tun und überall möglichst viel Action vom Zaun brechen, das merke ich schon. :))
    Aber ich werde zeitgleich auch noch einen ernsthafteres Bunyoro-Durchgang starten, auf Geschichts-Recherche habe ich ja auch nicht jeden Tag Lust. Ich will doch mal wissen, ob man diesen grässlichen Technologie-Rückstand kompensieren kann bzw. wie.

  • Nation 2 (11.11.1454 - 1.12.1464): Königreich Cuzco, Beginn

    Na geht doch, Cuzco hat wieder was Halbgottiges, dann muss ich ja bei der eigenen Wichtigkeit keinerlei Abstriche machen. XD

    Wenn ich mich weiter in entlegenen Gegend der Welt aufhalten muss, wird das doch Arbeit: ich habe schon mal einige Zeit gebraucht, um herauszufinden, dass die heutige Stadt und auch die dazugehörige Provinz in Peru Cusco heißt, Cuzco wurde es von den Spaniern aufgeschrieben. Die Sprache heißt dann Cusco-Quechua oder Cuzco-Ketchua - wer soll sich da denn auskennen? :hmm:

    Das Inkareich entstand schon im frühen 13. Jahrhundert im Hochland der Anden (3400 Meter Höhe! Da muss ich ja unters Sauerstoffzelt nach dem afrikanischen Flachland. :sommer374:) und existierte bis zur endgültigen Eroberung durch die Spanier 1572. Es war scheinbar ziemlich groß, bis zu 200 Ethnien waren vertreten. Und das alles ohne Videokonferenzen, muss man auch erst mal machen.

    Gegründet wurde die Stadt Cusco der Sage nach ca. im 11. Jahrhundert vom ersten Inka, auf den unzählige weitere folgten, bis zur kompletten Zerstörung der Stadt 1535. Scheint aber eine anstrengende Zeit für Inkaführer gewesen zu sein, ständig hat wer rebelliert oder es gab Angriffe von außen.

    Mich hat es dahin verschlagen, bevor die Europäer zum Vernichten anreisen, das geht ja noch, was den Arbeitsaufwand angeht. Also kümmern wir uns wie in Bunyoro auch mal gleich ums expandieren.

    Interessant sind dafür eigentlich beide Nachbarn: im Süden gibt es das Volk der Qulla, die alles andere als ein Königreich waren, und die über Jahrhunderte hinweg gegen die spanischen Eroberer kämpften, gegen das Inkareich aber auch. Auf der anderen Seite die Wanka oder Huanca, die den spanischen Eroberern halfen, vielleicht aus Rache, weil sie im 15. Jhd. von den Inkas erobert wurden - womit auch diesmal das Ziel für die 10 Jahre klar ist, die Wanka zu erobern sollte Prio 1 haben. Ich kann schließlich in die Zukunft sehen, das erzähle ich in Cuzco aber keinem. :coolold:

  • Nation 2 (11.11.1454 - 31.12.1464): Königreich Cuzco, Verlauf und Ende

    Gleich zu Beginn mal die oben erwähnten Nachbarn rivalisiert. Ansprüche sind da, also schauen wir mal, was so ein Krieg bringen würde. Eeehmm…nun ja, vier Verbündete auf Seiten der Wanka, zwei auf meiner Seite - was für eine unübersichtliche Gemengelage ist das denn! :patsch:

    Erst mal Aufrüstung bis ans Truppenlimit, das bringt Wumms und auch noch Moralboni, die warten wir mal ab. Da die Armee nur 6k hat, aber 12k haben dürfte, machen wir´s also andersrum als in Bunyoro: erst mal aufrüsten und dann nochmal die Lage checken. Wenn´s mir zu langweilig wird, vielleicht noch das ein oder andere Menschenopfer, harharhar. Oh, sorry, hab mich gehen lassen…. :pfeiffen645:

    Warum in Qulla ein Spionagenetzwerk mit 100% Stärke steht und man einfach nur überhaupt gar nichts damit machen kann, muss ich aber jetzt nicht verstehen, was für ein sinnloser Unfug. UND wir haben erst Militärtechnologie 1. Das ist mal krass wenig, wird aber immerhin während des Krieges 2.

    Vor einem Krieg mit so vielen Beteiligten ist es meiner Meinung nach essenziell, alle Kriegsziele auch als Provinzen von lebenswichtigem Interesse zu markieren, sonst bedienen sich am Ende noch die Verbündeten. Das Burgen belagern konnte ich meinen Freunden übergeben und das Plündern der anderen Provinzen habe ich selbst übernommen. Schont die Armee, schont die Kriegskasse.

    Im Gegensatz zu Bunyoro kann ich diesmal aber noch einen zweiten Krieg beginnen, damit das mal vorwärts geht im Inkareich. Ging es auch, dafür dass es nur 10 Jahre Spielzeit sind. Aber vom Prinzip her war es doch ähnlich wie in Nation 1. Mal sehen, ob ich noch unübersichtlicheres zu sehen bekomme oder ob das so weitergeht. Auf zu Station Nummer 3.

  • Wie ich sehe stiftest Du überall Unruhe und ergreifst dann schnell die Flucht. :lool563: Wenn Du dann Deine "Welttournee" beendet hast brennt es überall und alle hauen sich gegenseitig die Köpfe ein.


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  • Eric, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. XD

    Ich freue mich definitiv darauf, in 100 Jahren mal auf die vorher heimgesuchten Länder zu schauen und zu sehen, was aus dem angerichteten Chaos geworden ist. :mafia534.

    Aber nun werde ich den Randalier-Modus mit hoher Wahrscheinlichkeit mal in Urlaub schicken müssen, wenn ich das richtig sehe, aber davon demnächst mehr.

  • Nation 3 (01.01.1465 - 31.01.1465): Grafschaft Lüneburg, Beginn

    Was´n das nu? :denken734:

    20 Jahre lang Alleinherrscher und Halbgott, der Nabel der (regionalen) Welt - und jetzt? Bin ich bloß noch ein popliger Graf, eine Randerscheinung des Heiligen römischen Reiches deutscher Nationen. Ich sollte eigentlich Kaiser sein, des wäre doch das mindeste. Und keine Gegner, die ich verkloppen kann, überhaupt gar keine Möglichkeit nicht, Unruhe zu stiften. Laaaangweilig! :tumbleweed:

    Aber gut, es hilft nichts, da muss ich wohl Haltung bewahren und versuche mal ein paar Zeilen über Lüneburg im Mittelalter zu Papier zu bringen. Das ist immerhin leichter als bei den beiden bisherigen Stationen, weil viel besser dokumentiert.

    Historisch: 1381 wurde Lüneburg Mitglied der Hanse, und das war wohl eine gute Idee, bis zum Jahr 1600 erlebte die Stadt eine lange Blütezeit mit wirtschaftlicher Stärke und Handelsmacht.

    Der Grund dafür ist einfach: ein Teil Lüneburgs ist auf einem Salzstock errichtet, der nur 40 Meter unter der Erdoberfläche lag. Die Anzahl der funktionierenden Kühlschränke hält sich 1465 noch in Grenzen (habt ihr nicht gewusst, was?), deshalb war Salz die einzige Möglichkeit, Fisch und Fleisch haltbar zu machen. Und dafür brauchte es mal amtliche Mengen: um fünf Fässer Hering haltbar zu machen, brauchte es ein Fass Salz. Und, seeehr cool für Lüneburg: im ganzen Ostseeraum gibt´s keine anderen anständigen Salzvorkommen. Die Stadt saß also allein auf dem weißen Gold, so hieß es damals schon. Ich habe sogar ein Ereignis gefunden, das genau im Jahre meines Erscheinens in der Stadt stattfand: der Papst erlaubte der Stadt, auch an den hohen Feiertagen Weihnachten und Ostern Salz zu sieden, nur der Karfreitag war noch arbeitsfrei. Die Wirtschaft muss brummen, und Arbeiterausbeutung hat damals auch schon geholfen.

    Und was haben sie damit gemacht, mit der ganzen Kohle? Unter anderem 1500 Baudenkmäler gebaut. Das mal viel.

    Spielsituation 1465: grässlich! :traurig634:
    Und sehr unhistorisch. Eigentlich gab es eine feste Straßenverbindung zwischen Lüneburg und Lübeck, über die der ganze Handel lief. Im Spiel sind sich die beiden Städte spinnefeind, auch Hamburg ist Rivale, das ist genauso unsinnig. Alternative Historie halt.
    Die Grafschaft besteht aus zwei Provinzen, darum herum sind alle stärker. Keine Einnahmen, die 3k-Armee ist, nun ja, klein. Drei mächtige Rivalen in direkter Nachbarschaft, Ostfriesland als einziger Verbündeter ist nun auch keine echte Sicherheitsstrategie.

    Die nächsten 10 Jahre werde ich leider kein neues Durcheinander anrichten, das einzige Dekadenziel lautet: überleben. Ich prophezeie mal, dass ich das noch mehr als einmal unter so einen Anfangs-post schreiben werde.

  • Nation 3 (01.01.1465 - 01.02.1475): Grafschaft Lüneburg, Verlauf und Ende

    Ein grässlicher Graf ohne Fähigkeiten, ´ne Mini-Armee, keine Einnahmen, keine Verbündeten - das fing mal wirklich öde an. Ein wenig Diplomatie, und Warten. :patsch:

    Aber dann! Schon ein Jahr später versprach es zumindest spannender zu werden, weil ich eine Koalition gegen Lübeck anleiern konnte. Das hörte sich doch schon mal interessanter an.

    Die Euphorie darüber hielt mal nicht lange an: Ein Jahr später sind zwar Nationen wie Brandenburg dazugekommen - aber Lübeck ist mit Dänemark verbündet, jeder aggressive Akt verbietet sich leider von selbst. Die haben 22k unter Waffen, wie deprimierend. Und die Dänen hatten die ganzen 10 Jahre Frieden, Schwedens Unabhängigkeitsbestrebungen waren marginal - keine Chance, etwas anzufangen, wo die nicht eingestiegen wären.
    Um Lüneburg herum war auch 10 Jahre Frieden, es einfach nur nichts zu berichten.

    Das Wichtigste Ereignis war wohl, dass ich die Armee zum Drillen statt zum Grillen geschickt habe. Bündnisse mit Brandenburg und Magdeburg waren auch noch ein Erfolg, diese langweilige Nation wird uns also noch weiter erhalten bleiben.

    Mehr war´s aber leider nicht, ich hoffe auf Interessanteres bei Nation 4, beende damit pünktlich das Grafen-Dasein und bleibe keinen Tag länger als nötig. Den Screenshot spar ich mir, es sieht aus wie oben.

  • Schade, aber so ein Grafen-leben ist auch kein Zuckerschlecken...

    Dann auf bessere Zeiten!;))

    "Gib jeden Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden".
    (Mark Twain)

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  • Nation 4 (01.02.1475 - 28.02.1485): Reichsstadt Memmingen, Anfang

    Waaas??? Memmingääään? Das ist ja noch kleiner als Lüneburg, nun bin ich nur noch Bürgermeister! :dash::dash::dash:

    Und auch noch mitten im tiefsten Bayern, noch gruseliger. So ein Mist, aber da muss ich wohl durch beim selbst gewählten Format. user, Du siehst, es kam noch schlimmer. :))

    Also gehen wir mal tapfer an die Historie, da gibt´s ja immer was zu tun, egal wie sinnfrei die in-game-Situation ist:

    Das mal wirklich alt, das Memmingen. Da stand schon zur Römerzeit ein kleiner Wachtposten, der Name Memmingen ist wohl zwischen dem 4. Und 8. Jhd. entstanden. Namensgeber war scheinbar ein Alemanne namens Mammo.
    Aber wilde Zeiten hatte es in Memmingen wohl auch, die Stadt wurde 1130 vin Friedrich II. von Schwaben komplett geschleift und danach wieder aufgebaut. Raue Sitten. :blackeye:


    Zur Zeit des Spiels, also Ende 15. Jhd., hatten vermögende Kaufleute das Sagen in Memmingen, die viele Meisterwerke deutscher Mal- und Schnitzkunst
    finanzierten. Und scheinbar schon was von Globalisierung verstanden, da sie die erste Handelsfahrt nach Venezuela durchführten.

    Dafür verantwortlich war wohl hauptsächlich die Handelsfamilie Vöhlin, die eine der größten süddeutschen Handelsgesellschaften im Warenhandel sowie im Finanzbereich gründete und unterhielt. Sie wurden durch Geld- und Warenhandel so reich wie mächtig.
    Durch Kreditvergabe kam jede Menge Geld herein. Und wir reden jetzt von Krediten an den Papst und die Städte Mailand und Bern bspw., nicht von Krediten an Kleinbauern oder so. Diese Art von Macht generiert natürlich auch Einfluss und damit Sicherheit. Wenn einem der Papst Geld schuldet, hat man schon mal einen anständigen Fürsprecher für die Stadt…
    Auch der Handel war breit aufgestellt: Tuchproduktion, Gewürze, Metalle, Felle, alles Mögliche. Feste Handelsniederlassungen in Ulm, Antwerpen, Köln, Nürnberg, Venedig. Die Einnahmen wurden dann in Landbesitz und Herrschaftsrechte investiert.

    In meinem Kopf sind, wenn ich an´s Mittelalter denke, irgendwie nur Kaiser, Könige und Fürsten präsent. Das ist aber wohl echt Unsinn, wiel das Bürgertum auch im 15. Jhd. schon echt, mächtig war. So scheint es auch in Memmingen gewesen zu sein, wo Stadtrat und Bürgermeister eben von diesen Kaufleuten bestückt war.

    So, das war jetzt interessant nachzulesen, aber im Spiel sitze ich halt nun in meiner Ein-Provinz-Stadt mitten im Reich und kann wieder nix. Hoffentlich kann die Küche was, damit ich wenigstens ein 10jähriges Gelage draus machen kann oder so. :beer:

    Falls ihr Memmingen sucht: der kleine rote Fleck über dem Kasten mit der Schrift...

  • Schlimmer geht immer!

    Aber es hätte noch viel schlimmer kommen können...

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  • Nation 4 (01.02.1475 - 28.02.1485): Reichsstadt Memmingen, Verlauf und Ende

    Ich weiß nicht, user, im EU 4-spieltechnischen Sinne geht es nur noch ganz wenig schlechter, dachte ich.
    Aber, um es vorweg zu nehmen, es wurde erheblich interessanter als ich dachte. :))

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    Beim Verschaffen des ersten Überblicks war ich aber erst mal fassungslos: als erste Ideengruppe nahmen diese inkompetenten Narren die administrativen. Was will ein Ein-Provinz-Unternehmen mit administrativen Ideen? Dafür sind so 2000 Admin-Machtpunkte draufgegangen, wie sinnlos. Obwohl da schon weit viel investiert worden war, habe ich sie gelöscht und mit Handels-Ideen nochmal von vorne anfangen, so geht das nicht. Zweifellos aus rollenspieltechnischer Sicht eine sinnvolle Idee, obwohl die defensiven Ideen ansonsten sicher besser gewesen wären.

    Beim Langweilen hab ich auf jeden Fall mal Zeit, mir in Ruhe die Europa-Karte anzusehen. Die Burgunder gehen den Franzosen ernsthaft auf den Nerv bislang, das ist nicht zu übersehen. Die Engländer waren überaus erfolgreich, sonst sieht alles einigermaßen erwartbar aus.

    --------------------

    1477 passiert dann doch auf einmal eine ganze Menge!
    Mailand ist der Verbündete von Bregenz, meinem südlichen Nachbarn, den ich nicht leiden kann. Die Italiener sind gerade in einen anderen Krieg verstrickt und helfen nix? Dann auf die Bregenzer mit Gebrüll, das müsste ich auch ohne meinen großen Verbündeten Brandenburg hinbekommen. Mein kleiner Verbündeter Konstanz macht nämlich mit, und der Bregenzer Verbündete ist Ulm. Und wenn eine Nation in dem Spiel nix kann, ist es Ulm.

    Der Kaiser wird grade von Burgund verkloppt, Ungarn von Polen - ich bin so klein, mich beachtet grad keiner! :juhuu53:

    Und genau in dem Moment, in dem ich loslegen will, werde ich von den Schweizer Verbündeten in einen Angriffskrieg gerufen, ich brech zusammen. :dash:
    Egal, ich mache da mal mit und fange meinen Krieg auch noch an, was für´n Glück habe ich von der ersten Minute an die Armee ausgebaut.

    Ganz Europa versinkt gerade im Chaos, im Minutentakt kommen Mailänder, Franzosen, Österreicher, Schweizer und alle möglichen anderen bei mir vorbei. Aber mir ist´s nur Recht, ich belagere Bregenz und keinen schert´s. Bis auf die Bregenzer natürlich. XD

    Es ist ein krasser Wettlauf mit der Zeit: der Schweizer Krieg läuft schlecht und ich muss jederzeit damit rechnen, dass meine Armee von Feinden zerlegt wird. Das klappt aber gut, ich gewinne meinen Krieg und schließe schnell einen Separatfrieden im Schweizer Krieg geschlossen und bin da raus. Alles wieder friedlich, und Bregenz ist mein. Das versöhnt mich doch ein wenig damit, für 10 Jahre in der bayerischen Provinz festzusitzen. :daumenhoch64:

    ------------------

    Nun tun sich auch politisch Dinge, die ich nie erwartet hätte, wie krass. Burgund landet oft in einer Personalunion mit Österreich - aber hier stellen sie selbständig einen Antrag, ins Heilige Römische Reich deutscher Nationen aufgenommen zu werden. Das habe ich in den zig Stunden, die ich in EU 4 versenkt habe, noch nie gesehen. Ich werde natürlich dafür stimmen als loyales HRR-Mitglied - alles, was den komischen Franzosen schadet, ist gut, ist doch keine Frage.
    Update: der Eintritt Burgunds wurde mit Zweidrittel-Mehrheit abgelehnt. Dummköpfe! :ohman745:

    -------------------

    Ooohhh, nun hab ich aber auch noch was gelernt: das HRR hat Memmingen den Status „Reichsstadt“ entzogen. Die Annektierung eines Nachbarn hat für seeehr schlechte Laune beim Chef geführt. Ist mir egal, hier herrscht jetzt eine alternative Historie und aus dem Stadtstaat Memmingen wurde die Republik Memmingen.

    Das war nun erheblich lustiger als gedacht heute abend. Trotzdem bin ich froh, wenn ich aus den Bergen wieder raus komme und bin gespannt, wo es als nächstes hingeht.

  • Na siehste, Bayern ist doch gar nicht so schlecht! Weiterhin viel Erfolg!

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  • Das ist wild. :lool563: In einem kleinen Kaff passieren noch so viele Dinge. Ich habe zwar Null Plan vom Spiel selbst, lustig ist es aber dennoch zu lesen. Wohin verschlägt es dich denn nun?


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  • Nation 5 (01.02.1495 - 28.02.1495): Fürstentum Palitana, Anfang

    Hier kommt die Antwort, Eric. :))

    Ich komme doch ganz schön rum in der Welt, Asien hat bislang ja noch gefehlt.

    Palitana ist heute eine Stadt in der Provinz Gujarat ganz im Westen Indiens. Im Spiel ist Gujarat noch der nördliche Nachbar und Gegner. Das „Ein-Provinz-Besitzer“-Problem verfolgt mich ja geradezu, es sieht erst mal aus wie in Memmingen.

    Historisch ist auch hier überhaupt nicht klar, seit wann diese Stadt schon existiert, aber zum nun erreichten Zeitpunkt existiert sie schon sehr lange, das ist mal sicher.

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    Die Religion ist im indischen Raum erwähnenswert: Im Spiel ist der Hinduismus die vorherrschende Religion in Palitana, das ist auch in der Realität heute so. Das ist immer gut, weil Staaten mit Hinduismus durch die extreme Toleranz anderen Religionen gegenüber den ganzen Geld- und Rebellen-Stress ignorieren können, den diese verspannten Christen- oder Islam-Missionare in anderen Regionen der Welt mit sich bringen.

    Aber die Hütte, die die Hauptattraktion der Stadt ist, gehört nicht zum Hinduismus. Zum Jainismus gehören auch heute nur ca. 10% der Bevölkerung. Der Jain-Tempel, zu dem man von Palitana aus über 3.500 Stufen den Berg Shatrunjaya hinauf kraxeln muss, ist aber trotzdem ein krasses Bauwerk und die mit Abstand größte Attraktion der Stadt, gleichermassen interessant für Pilger und Touristen.

    Hoffentlich muss ich in meiner neuen Rolle nicht ständig da hochlaufen, da krieg ich ja ´nen Herzinfarkt. Ich frag mal nach ´ner Sänfte oder was auch immer es da für VIPs so gibt.

    ---------------------

    Die Situation, die ich zu Beginn meiner 10 Jahre hier vorfinde, könnte erneut kaum trauriger sein, es wird wieder darum gehen, zu überleben. Leider gibt´s hier nicht mal einen Kaiser, hinter dem ich mich verstecken könnte wie in Mitteleuropa. Aber wer weiß, dasselbe hatte ich zu Beginn über die Memmingen-Dekade auch gesagt und es wurde ganz interessant. Ich werde berichten.

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