Hab Mihosothe fertig gebaut... also zumindest die eine Seite des Flusses... Das erste Stück echte (Vor-)Stadt in der Bay... und damit mir dabei nicht zu langweilig wird, habe ich gleich noch kleines Projekt umgesetzt, was mir schon länger im Kopf rumspukte, und was hervorragend in den Hintergrund von Mihosothe passt:
"Fuck the system - Squat the bay!"
Aber vorher zurück auf Start... Wer den Monolog vom besoffenen Althippie Kalle gelesen hat, kennt dem Hintergrund von Loennebays Vorort Mihosothe ja schon ein bisschen...
Dennoch ist es es Wert, noch mal mit bebildert zu schildern, wie das denn alles so geworden ist, wie es jetzt ist... und was hier denn überhaupt so passiert grad...
---- ("Hass, Hass, Hass wie noch nie! Weg mit Silvio Loenneberlusconie") ----
Oder auch beliebt:
---- ("Fuck the system, fuck the bay - Good life is not far away...") ----
Oder:
---- ("Schönbau für alle, sonst gibt's Krawalle!") ----
Naja, ich schweife ab... Also Mihosothe... bis Ende der 50er Jahre Feld-, Wald- und Wiesensiedlung mit ein paar hundert Einwohnern und ein paar Flussfischerhütten im weiten Bogen des Arc-River... fast vergessen, ein bisschen verarmt, wie die ganze Bay... halt Kaff mit Dorfstrukturen....
Dann wurde (- Spatenstich 1962; die Bay hatte grade zehn Jahre ihre Unabhängigkeit von der Kolonialmacht -) unter der korrupten Regierung der neue Hafen als Tor zum Pazifik in der Lönnebay gebaut. An die Umwelt, an geordnete Stadtstrukturierung, und so Kinkerlitzchen hat damals keiner gedacht, geschweige denn den Rückbau des alten Hafens, den man heute als wucherndes Prachtexemplar von Ghetto bewundern kann.
(...alle, die weniger als ein Jahr hier mitlesen, und Interesse haben, finden das Gebiet auf Seite 1, oder demnächst wieder, wenn ich das Ghetto "Die Blocks" überarbeite und erweitere)
Die dicken Kredite für den neuen Hafen kamen natürlich von der ehemaligen Kolonial-... eh... Tschuldigung... Schutzmacht und alle hatten die dicken Dollars in den Augen. Außerdem war der Krieg ja grad auch ziemlich kalt und man musste ja gucken, dass die gute Bay nicht etwa Symphatien für den Ostblock entwickelt...
Und damit ging's dann fürchterlich zur Sache:
Als riesiger Überseehafen für den Transpazifik-Handel zog er schon zu Bauzeiten zigtausende verarmte Landarbeiter in die Bay und Lönnebay hatte einen Bevölkerungszuwachs im fünfstelligen Bereich pro Jahr zu verzeichnen... Die Stadt ging tierisch ab, internationale Konzerne errichteten ihre Ostasien-Basen, Schwerindustrie wurde ohne Rücksicht auf Verluste in die Bay gestampft, gewaltige Finanzströme begannen zu fließen...
(...alle die Bilder dazu sehen wollen, müssen noch ein bis zwei Jahre hier weiter mitlesen )
Naja, das ging natürlich alles nicht spurlos an dem armen kleinen Mihosothe vorbei, keine 18 Kilometer Luftlinie vom neuen Hafen weg. Wer es sich leisten konnte, aus dem arbeitetenden Mittelstand, zog hierher.
1965 wird die Brücke mit Autobahnanschluss hoch zum Tokamata-Pass gebaut.
Die Brücke ist inzwischen ziemlich im Eimer, aber irgendwie hat sie trotz Rissen und schlimmen Rostschäden im Tragwerk trotzdem eine weitere Betriebsgenehmigung auch für Schwerlastverkehr bis 2028 bekommen
Naja, auf jeden Fall begann hier damals nun jeder, der sich eine Parzelle leisten und sichern konnte, um nicht einer Platte in der Kernstadt unterzugehen, fröhlich sein kleines, einfaches Eigenheim zu errichten. Von geordneter Stadtplanung keine Spur. Die Behörden hatten in der Zeit besseres zu tun: Die Bay brauchte einen Flughafen und ein Messezentrum, mehrere hunderttausend Arbeiterwohnungen und was nicht alles...
So sieht das der Wildwuchs dann aus:
So ging das dann ein paar Jahre... Die ehemaligen Bauern machten ihre Felder zu Bauland und es gab gerüchteweise sogar ein/zwei, die dabei nicht übers Ohr gehauen wurden...
Wie dem auch sei. In den nächsten 15 Jahren bildete sich tatsächlich so etwas wie Sozial- und Nachbarschaftsstrukturen aus dem Chaos. Geschäfte und Einzelhändler etablierten sich. Man begann sich kennen und schätzen zu lernen; -oder zumindest miteinander zu leben...
...man kannte sich in seinem Viertel und hatte seine Kneipen...
...Cafés...
...und Vereine, wo man hingehen konnte und Halt fand...
(So ingame-mäßig: Ich nutze seit zwei Wochen offensichtlich die Prop-Unlimiter-Mod, der ich ja eigentlich skeptisch gegenüber stand... Entweder war das der größte Fehler, der mir bald die Bay killt, oder das letzte verbliebene Limit auf dem Weg zu 81 ausgestalteten Tiles ist das Node-Limit... und die Grenzen der Graka )
Naja... erstmal kann man an jetzt an jeder Stelle in die Bay reinzoomen und es sieht überall so detailliert aus
Schnickschnack... In diesem quirligen Umfeld bildete sich in Mihosothe auch bald eine quirlige Kunstszene, gepusht durch den nahen Moloch der wachsenden Metropole, dem Kulturclash, der Land- und Stadtbevölkerung, den Gegensätzen und Kulturkämpfen...
Zu viel Luft für zu wenige Trompeten, und grad in den Randgebieten der sich rasend urbanisierenden Region, fanden sich immer wieder Nischen und billige Flächen, wo sich Künstler und Subkulturen austoben konnten. Die einen schafften den steilen Aufstieg in die High-Society, und die fetten Galerien - die Subkulturen blieben quirlige Randerscheinungen, die das Stadtbild dennoch nicht weniger prägten...
Hier die "Galeria Telephone"... seit fast 40 Jahren in der alten Halle des ersten Stellwerks der Mihosotheher Telefonanschlüsse... auf dem Grat zwischen Entdeckerschmiede junger Undergroundkünstler und Bedeutungslosigkeit, zwischen internationalen Kunstagenten und Insolvenz:
...und hier "Avus", "Squar", "Henka" und "Stones", die mit hunderten Throw-Ups die Bay geprägt haben und doch nie im Rampenlicht standen... außer bei ihrer Verhaftung... (<- Videoidee !?)
Naja... kaum hatte sich das Viertel in seinem Chaos ein bisschen zurecht gepuzzelt und sogar ein bisschen sinnvolle Infrastruktur, wie ein neues erweitertes Rathaus mit Verwaltungsgebäuden bekommen (Baujahr 1974)...
...kam man in der Metropole auf neue Schnapsideen, die wieder einmal Randgebieten wie Mihosothe keine Ruhe ließen...