Alles anzeigen[...]Nichts desto trotz ist das mit der Pressekonferenz kein Fake gewesen. Ich habe die Aufnahme der Konferenz wo Voss dies zugegeben hat gesehen. Er hat es offen zugegeben das diese Drohungen von Seiten der Verlage kamen und sie als ganz normal abgetan als ob es das normalste der Welt ist das Konzerne auf diese Art Einfluss auf kontinentale Politik nehmen.
Hier das Video der Live Aufnahme der Tagesschau
https://www.youtube.com/watch?v=o8tIXQRO2as
ab Minute 58
[...]
Kenne ich. Er bejaht nicht, dass mit schlechter Presse gedroht wurde, sondern spricht allgemein über Lobbying. Macht den Anschein, er hätte die konkrete Frage mit der Drohung der Presse gar nicht gehört. Mag auch sein, dass er sie absichtlich überhört hat. Auf jeden Fall kann man aus dem Video nicht schließen, er hätte das Ganze bejaht.
Der vollständigkeithalber: Das war nur die Nachfrage. Die Frage ging schon etwas vorher los (wobei die Frage selbst in dem Video auch fehlt. Lautete in etwa so: "Drohten Verlage mit schlechter Presse?")
Frau Trüpel hat übliches Lobbying bestätigt, Drohungen aber klar verneint. Herr Voss redete nur allgemein darüber - daher auch die Nachfrage. Das kann man ihm ja ankreiden, mal wieder gekonnt um die Frage drumherumgeredet zu haben. Genauso die Sache mit dem "Gesetzgebung ist Wettbewerb" (wobei er da faktisch halt recht hat...).
Bei der Aussprache gestern über die Richtlinie sprach übrigens eine tschechische Abgeordnete, die offenbar gegen diese Richtlinie war, von Drohungen der tschechischen Presse (die deutsche Übersetzung ist aber etwas hackelig...):
xxx
Danke für dein ausführliches Beispiel! Dass es für Let's Plays ein Problem werden könnte, solange man keine spielfremde Musik im Hintergrund laufen lässt, hatte ich gar nicht auf dem Zettel. Obwohl ich ja in meinem letzten Beispiel mit den nicht für Let's Plays freigegebenen Musikstücken bei Hearts of Iron eigentlich nur hätte weiterdenken müssen... als Nutzer weiß man ja mitunter gar nicht, welche Spielmusik man öffentlich verwenden darf. Im konkreten Fall könnte natürlich auch ein, wie Dragondeal schreibt, falscher/betrügerischer Claim vorliegen. Bei so was kann der Gesetzgeber aber ja nichts dafür. Ich habe gehört, dass es mit Claims ja öfter mal Probleme gibt. Aber da müsste halt Youtube agieren (vielleicht mehr Personal einsetzen oder so).
Ja, Axel Voss hat keine gute Figur gemacht, was Internetwissen anging. Gerade Livestreams wie bei Twitch sind ja so eine Großbaustelle. Oder anders gesagt: Wenn Voss Twitch nicht kennt, hat Twitch bei der Lobbyarbeit aber mal voll versagt
Aber man kann von Herrn Voss ja auch lernen: Das Spielerheim wird keine Probleme habe, denn es hat ja schon einen Filter:
Dennoch:
Bisher: Youtube bekommt ne Meldung vom Rechteinhaber. Der entscheidet sich entweder das Video löschen zu lassen oder lässt es online und bekommt die Werbeeinnahmen. Mir wäre nicht bekannt, dass durch diese "Notice & Take down" Methode jemand vor Gericht gelandet wäre. Zumal man ja auch sagen muss, dass die automatische Kontrolle bisher nur und ausschließlich Audio über Content ID betrifft. Alles andere lief über Optik 1.0 (den Rechteinhaber) und war damit extrem selektiv und vom Zufall geprägt.
So mag es ja in der Praxis laufen, dass gelöscht oder monetarisiert wird. Auch mit Artikel 13 ist es ja dem Rechteinhaber in dem Fall möglich, weiterhin genauso vorzugehen. Kein Rechteinhaber ist ja verpflichtet zu klagen. Und die Monetarisierung ist sicher für viele ein annehmbarer, da auch recht unkomplizierter Weg (im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren).
Hier waren die Uploader nicht ausfindig zu machen und daher verklagten sie direkt Youtube:
https://www.haerting.de/neuigk…-und-die-frage-wer-haftet
"Da der Nutzer jedoch nicht ausfindig gemacht werden konnte, ging der Rechteinhaber und Kläger gegen YouTube direkt vor"
https://www.anwalt.de/rechtsti…er-teilnehmer_140661.html
"Demnach könnten neben den Uploadern selber [...] zur Kasse gebeten werden."
https://www.augsburger-allgeme…reisgeben-id53553866.html
"Wer illegal Filme auf YouTube hochlädt, kann verklagt werden."
Solmecke hat hier beim Beispieler seiner Bilder-Website, bei der er bei illegal hochgeladenen Bildern letztlich Ross und Reiter nennen musste.
Und auch wenn eine außergerichtliche Einigung (Monetarisierung/Löschung) meist sinnvoller für alle ist, muss man ja meines Erachtens als Rechteinhaber schon die Möglichkeit haben, irgendwen dafür zu verklagen (Uploader und/oder Plattform).
Von daher bin ich dann doch wieder bei dem Punkt:
Warum sollte künftig jemand klagen, wenn er es jetzt nicht tut?