Selbstreparatur laut Tim Cook nur etwas für "Hobbyisten und Bastler"

Originaltitel: Apple Computer Logo rainbow.svg // Urheber: Apple Inc. / Rob Janoff // Lizenz: gemeinfrei (CC0 1.0 Universal) // Quelle: Apple Inc. / Wikipedia.org

Schon länger wird in der EU und in Deutschland über ein Gesetz zum Recht auf Reparatur diskutiert bzw wie dieses ausgeweitet werden kann, denn seit März gelten schon Vorschriften für elektrische Großgeräte, welche z.B. die Bevorratung von Ersatzteilen über einen längeren Zeitraum beinhalten. Dennoch sind noch viele Dinge offen, z.B. was kleinere Geräte betrifft und wie bei einer Reparatur angemessene Kosten im Vergleich zu einem Neukauf erreicht werden können. Theoretisch macht da Apple mit seinem Self Service Repair Program (SSRP) einen Schritt in die richtige Richtung, indem der Konzern durch die Abgabe von Anleitungen, Werkzeug und Ersatzteilen eine Reparatur in Eigenregie ermöglicht und dieses Programm jetzt auch auf seine M1-Macbooks ausgeweitet hat. Zudem gibt es schon seit 2019 das "Independent Repair Provider Program" für Reparatur-Werkstätten.


Auf der anderen Seite tut der Konzern alles dafür, der Kundschaft eine solche Reparatur zu verleiden. Man lobbyiert massiv gegen das Recht auf Reparatur, hält die Kosten durch hohe Werkzeug- und Ersatzteilpreise auf vollkommen unattraktivem Niveau und macht zudem gewerblichen Anbietern unverschämte Auflagen, indem man sich zum Beispiel das Recht herausnimmt, jederzeit für eine "inspektion" vorbeizuschauen und auch nur die Nutzung der wie gesagt überteuerten Orignial-Ersatzteile erlaubt. Auch die Reparierbarkeit ansich wurde in keinsterweise verbessert, so dass es letztendlich weiterhin zu einem hohen Zeitaufwand mit entsprechenden Personalkosten kommt.


Dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert, ist auch nicht zu erwarten. In einem Interview mit dem Magazin "Popular Mechanics" nannte Apple-Chef Tim Cook nun "Hobbyisten und Bastler" als Zielgruppe für das SSRP und es scheint ganz offensichtlich so, dass er damit meint, dass die Leute doch bitte ordentlich Geld in ihr Hobby investieren sollen und nicht, dass man durch das Progamm in irgendeiner Weise nachhaltiger werden möchte. Man erkennt das schon daran, dass der Konzern zum Beispiel nicht einzelne Akkus zum Austausch verkauft, sondern lediglich komplette Top-Cases inklusive Tastatur. Kostenpunkt: $500.