Deep Fake Synchronisation - Bekommen wir bald häufiger Lokalisierungen?

Originaltitel: 489px-IBM_System_Z9_(type_2094_front) // Urheber: Richard Hilber (Rhilber) // Lizenz: Gemeinfrei // Quelle: Wikimedia Commons


Der Ausdruck hat einen zumindest faden Beigeschmack - Deep Fakes. Oftmals taucht er im Zusammenhang mit Betrugsversuchen oder verleumderischen Videos von Prominenten auf. Doch das, was uns Hollywood Jahr für Jahr bietet, sind ja letztendlich auch nur mehr oder minder gelungene Deep Fakes, die Technik wird immer ausgereifter. Während Hintergründe schon lange oftmals mittels Blue- oder Greenscreen eingefügt wurden, gab es in den letzten Jahren auch Szenen, in denen verstorbene Schauspieler per Computer in ganz neue Szenen eingefügt wurden.


Ein neues Feld der Deep Fakes macht jetzt ein israelische Start Up namens Deepdub auf. Es wird nicht nur eine Stimme gefälscht, sondern es soll gleichzeitig möglich sein, diese in einer fremden Sprache erklingen zu lassen. Damit würde die zeitaufwändige und teure Synchronisation entfallen. Zwar zielt Deepdub in erster Linie auf Film und Fernsehen ab, aber zweifellos ist das auch eine interessante Technik für Computerspiele, gerade Produktionen aus der zweiten Reihe und Indie-Titel könnten sicherlich enorm profitieren, wenn sie kostengünstig lokalisiert werden können.


Hier geht es zum Artikel auf Tagesschau.de: Plötzlich kann Morgan Freeman Deutsch

Kommentare 1

  • DAS ist wirklich erstaunlich und bemerkenswert. Deshalb möchte ich eben hier einen Kommentar dazu hinterlassen.

    Ich bin ein alter Mann und sehe vieles Neue eher in Bezug auf die Vergangenheit, Rückschau statt unbedingter Fortschrittsglaube. Diese Aussage klingt erstmal ... wie sagt man heute - boomermäßig? ... Ist aber nicht so gemeint. Früher war eben nicht alles besser und ich will auch nicht den mahnenden Finger heben gegen das Neue. :alterknacker523:


    Dieser Kommentar soll lediglich zum Nachdenken anregen, das ist sein Zweck.


    Die Erfindung, um die es hier geht, könnte durchaus einige Branchen revolutionieren. Epische Filmserien könnten mit Original Schauspielern fortgesetzt werden, auch wenn diese schon verstorben sind. Und auch Computerspiele könnten auf diese Weise zu einer Synchro in Landessprache kommen. Vielleicht ist dies aber auch nur ein kleiner Teil dessen, was möglich ist, wenn man sie mit anderen Inovationen aus dem Bereich KI und Computertechnik ins Zusammenspiel bringt. Da geht bestimmt noch mehr.

    Aber es wird Folgen haben. Die positiv möglichen Aspekte wurden aufgezählt, doch die eher negativen ...?

    Auf der Uni habe ich (vor Ewigkeiten) einen interessanten Satz gelernt: Maschinen müssen nicht essen, schlafen oder Urlaub machen. Nun, da ist wohl was dran. Maschinen sind präziser und vor allem billiger als die Humanressource Arbeitskraft. Deshalb werden schon jetzt viele Arbeiten maschinell verrichtet. Roboter bauen Autos oder führen chirurgische OPs durch. Computer verwalten unser Geld oder regeln den Verkehr. Eine große Anzahl Berufe ist für Menschen bereits obsolet geworden.

    Nicht jeder der heutigen Synchronsprecher hat das Talent, zum Informatiker umzuschulen. Es ist nur ein Beispiel, wie der technische Fortschritt Arbeitsplätze überflüssig macht. Das wirft doch in meinen Augen die Frage auf, wie man mit diesem Trend umgeht. Zurück in die Steinzeit und in der Höhle wohnen? Wohl kaum! Es gibt jedoch schon einige interessante Ideen, Einkommen von physischer Arbeit zu entkoppeln. Doch derartige Gedankenakrobatik überlasse ich getrost der jüngeren Generation. ;)