In diesem Thread möchte ich darstellen warum die Bevölkerungszahlen nicht mit den Arbeiterzahlen so wirklich übereinstimmen und wie die Bevölkerung aufgebaut ist.
Viele von euch werden das sicher bereits alles kennen, aber der Thread ist vor allem für Anfänger gedacht. Da ich auch noch nirgends etwas über die Thematik gelesen hatte, geschweige denn im Tutorial veranschaulicht wird und ich selber nie wirklich nachvollziehen konnte warum von zB. 36 000 Einwohnern nur 800 arbeiten gehn. Vielleicht hilft es ja auch dem ein oder andern besser den Überblick zu behalten und für etwas Klarheit zu sorgen.
Kommen wir zunächsteinmal zur Bevölkerungszahl die eine zentrale Position unten im UI einnimmt und auch dementsprechen von zentraler Bedeutung erscheint. Diese Bevölkerungszahl ist eine rein fiktive Zahl! und für die Spielmechanik völlig irrelevant (abgesehen von den Rathausupgrades, Belohnungen, etc).
Nun warum erstellen die Entwickler eine fiktive Bevölkerungszahl? Meine Vermutung ist diese: Die Programierer testen wieviele Agents simulierbar auf einem älteren PC laufen, der die Mindestanforderung stellen soll und kommen auf eine Zahl von sagen wir mal 150 000 in echtzeit simulierbaren Sims. Diese Zahl an Sims ist nun die Vorgabe für die Designer. Die Desiger haben aber zum Ziel eine Stadt mit maximaler ausbaustufe, wie eine Großstadt/Metropole wirken zu lassen mit Hochhäusern und Häuserblocks. Nun sieht die Stadt aus wie eine Metropole allerdings wirkt jetzt die Bevölkerung von 150 000 sehr mickrig und zu klein gegriffen. Also entschließt man sich einen Algorithmus zu entwerfen der die Bevölkerungszahl soweit anhebt, dass diese wieder ein stimmiges Bild mit den von den Designern entworfenen Stadt wiedergibt.
Soweit so unklar. Wo sieht man jetzt aber wieviele Sims jeden Tag über den bildschirm wuseln und ausschlaggebend für meine verstopften Straßen sind?
Diese Ansicht ist meiner Meinung nach etwas ungünstig in der UI untergebracht und ein wenig versteckt. Um die Ansicht aufzurufen klickt man zuerst auf die "fiktive Bevölkerungszahl", danach erscheint ein Fenster mit dem Reiter "Details" und da klickt man drauf. Nun bekommt man eine Tabelle mit allen im Spiel simulierten Zahlen zur Bevölkerung(+Touristen/Pendler), Gewerbe und Industrie.
Um diese Zahlen richtig zuordnen zu können muss man wissen wie die Bevölkerung aufgebaut ist und wie deren Tagesablauf aussieht.
Diese ist wie folgt aufgebaut:
In jedem Haushalt werden 3 "Arten" von Bevölkerung erstellt: (Ich bezeichne diese jetzt mal politisch unkorrekt, was die Unterteilung aber besser veranschaulicht, in Klammern)
- Arbeiter (Männer)
- Kunden (Frauen)
- Schüler/Studenten (Kinder)
Kommen wir zu dem was diese Leute den ganzen Tag so tun und was das in dem Haushalt bewirkt:
- Die Männer gehen arbeiten, allerdings nicht! alle gleichzeitig. Sondern in einem Schichtbetrieb von jeweils zwölf Stunden. Folglich arbeitet immer nur max. die eine Hälfte und die andere Hälfte hockt daheim vor der Glotze (hat man also eine Zahl von 800 Arbeitern so ist immer nur ca die Hälfte auf der Arbeit, abzüglich der Kranken, Verletzten, Inhaftierten, Arbeitslosen). Die Schichtwechsel finden immer um 06:00 Uhr morgens und 18:00 Uhr abends statt. Das heißt, alle Arbeiter fahren in der gleichen Zeit heim oder auf die Arbeit. Deshalb ist während diesen Uhrzeiten mit einem immensen Verkehrsaufkommen auf den Straßen zu rechnen.
Findet ein Arbeiter eine freie Stelle (sei es in einem industriellen Betrieb, einer öffentlichen Einrichtung oder in einem Geschäft) bringt er nach Ablauf seiner Schicht Geld mit in einen Haushalt. Findet er jedoch keine freie Arbeitsstelle oder kommt zu spät an, kehrt er mit leeren Händen nach Hause zurück. Das heißt, hält die Arbeitslosigkeit der Arbeiter in einem bestimmten Haushalt zu lange an führt das zur Unzufriedenheit (keine Verdichtung zu größeren Gebäuden) -> Verarmung -> Obdachlosigkeit -> leerstehendes Gebäude -> steigende Brandgefahr/Kriminalität
-Die Frauen geben das von den Männern heimgebrachte Geld in einem Geschäft (das ihrer Klasse §,§§,§§§ zugehörig ist) aus. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit in dem jeweiligen Haushalt und dem Geschäft. Haben die Frauen kein Geld von den Männern bekommen so bleiben sie daheim -> Unzufriedenheit Daheim steigt -> fehlende Kundschaft in den Geschäften erhöht auch dort die Unzufriedenheit -> Läden müssen dicht machen -> steigende Brandgefahr/Kriminalität
-Die Kinder gehen zur Schule/Gymnasium. Haben sie es geschaft in einem Zeitraum von 06:00-15:00 Uhr zu einer der beiden Einrichtungen zu gelangen (was durch die RushHour um 06:00 Uhr morgens erschwert wird!) so kehren sie gebildet nach 15:00 Uhr wieder heim. Dies führt zu einer geringeren Krankheits-/Unfall-/Kriminalitäts- und Brandrate. Danach beschäftigen sie sich sofern möglich in Parks oder der Sporthalle (senkt weiter die Kriminalitätsrate). Also je mehr Kinder man am Tag unterrichtet bekommt desto weniger Geld muss man für die öffentliche Sicherheit bereitstellen (Das Gymnasium erfüllt hier den selben zweck wie die Grundschule, verstärkt den Effekt aber). Haben die Kinder einmal die Schule/Gymnasium besucht können sie auch auf eine allgemeine Hochschule/Universität gehen (algemeine Hochschule -> Industrielle technologiestufe 2; Uni -> tech.-stufe 3+Forschung).
Ich hoffe ich konnte damit jemandem weiterhelfen.
Wenn jemand noch Korrekturen oder Ergänzungen hat bitte niederschreiben, kann ja auch sein dass ich völlig auf dem Holzweg bin 
