Sehr schöne Geschichte
Sehr, sehr schön! Hab ich gelesen und gemocht, obwohl ich kein Anno spiele
Vielen Dank!
Von Brot & Bauern
Der einfache Bäcker auf dem Lande will nicht mehr hinnehmen das er Tag ein Tag aus für die Städter Brot backen soll für einen Hungerlohn.
Bäckermeister Thompson ruft zu seinem Gesellen: "Hey Ethan! Komm mal her Junge!"
Bäckergeselle Ethan antwortet sofort: "Ja Meister?"
Bäckermeister Thompson: "Hör zu... ich habe die Nase gestrichen voll für einen Hungerlohn immer Brote zu backen, dafür extra früh aufstehen und dann auch noch bei der Hitze des Ofens das Brot zu backen für die Städter. Jetzt ist Schluß damit!"
Bäckergeselle Ethan: "Das verstehe ich nicht, Meister. Und was machen wir jetzt?"
Bäckermeister Thompson: "Wir streiken! Räum die Brote wieder vom Wagen und sag dem Kutscher das ich heute kein Brot abliefere."
Bäckergeselle Ethan: "Ja, Meister. Wird gemacht."
Ethan trottet davon wie ihm von seinem Meister aufgetragen wurde, während der Meister leise vor sich hin schimpft.
Auch Ethan ist nun schlecht gelaunt und schimpft über seine Arbeit und seinen Meister.
Ethan: "Ethan tue dies, Ethan tue das.... immer muss ich die Drecksarbeit für ihn machen. Er beschwert sich darüber das er ein paar Brote backen muss und wer muss die schweren Mehlsäcke schleppen?! ICH! ICH!"
Der Bäckermeister Thompson ruft: "Ethan! beeil dich mal Junge! Du musst noch das Getreide weg schaufeln"
Ethan ruft zurück: "Ja Meister!" Dann flucht er leise vor sich hin: "Wenn ich eines Tages Meister bin, dann mache ich alles anders."
Kurze Zeit später als der Kutscher mit seinen Einspänner vorbei kommt um das fertige Brot in die Stadt zu transportieren.
Ethan: "Entschuldigen Sie, Mr. Philips. Ich soll von meinen Meister ausrichten das er heute keine Brote backt."
Mr. Philips: "Er will heute keine Brote backen? Dann bin ich den ganzen Weg umsonst hierher gefahren?"
Ethan: "Ich fürchte ja, Sir." Ethan schaufelt dabei das Getreide zu einem Haufen.
Mr. Philips brummt: "Na schön. Dann richte deinen Meister aus das ich ihm trotzdem das in Rechnung stelle. Guten Tag." Mr. Philips nickt Ethan kurz zu.
Ethan nickt zurück und antwortet: "Guten Tag, Sir. Ich richte das dem Meister aus."
Mr. Philips nickt noch einmal und wendet sich dem Pferd zu und schnalzt: "Hüa! Braves Mädchen!"
In der Zwischenzeit.
Der Bäckermeister Thompson trifft auf einen seiner Nachbarn. Es ist sein Nachbar und bester Freund Gray.
Thompson: "Hallo Gray. Schön dich zu sehen."
Gray: "Hallo Thompson. Schön dich auch zu sehen. Heute nicht bei der Arbeit?"
Thompson: "Nein. Ich habe die Nase voll für den geringen Lohn. Ich streike! Heute Nachmittag gibt es eine Bauernversammlung. Mehrere bauern haben zu gesagt zu kommen. Alle sind unzufrieden."
Gray: "Thompson. Sei vernüpftig. Das gibt nur Ärger. Der Stadtrat wird mit äußerste Strenge dagegen vorgehen. Die Königin hat mit ihren Parlament Gesetze erlassen das öffentliche Versammlungen als Revolution eingestuft werden und dementsprechend auch verboten sind."
Thompson: "Ich will mehr Bezahlung für meine Brote, sonst backe ich einfach nicht mehr. Was wollen sie schon tun? Mich einsperren? Nur weil ich kein Brot mehr backen will? Das glaube ich nicht."
Gray: "Du bist sehr leichtsinnig. Hast du nicht von dem Vorsitzenden der Windernburger Standard Oil Company gehört? Der wurde wegen der Öl-Krise vor ein paar Monaten vor Gericht gestellt und zu 2 Jahren Haft verurteilt. Da war ein großer Artikel in der Zeitung. Was glaubst du was die dann erstmal mit uns kleinen Leute tun werden?"
Thompson: "Es werden ja viele kommen und sie werden ja nicht jeden einsperren können. So groß ist bestimmt das Gefängnis nicht und außerdem war das was völlig anderes."
Gray: "Oh Thompson. Hoffentlich weißt du was du das tust. Ich habe dich gewarnt."
Spät am Nachmittag versammeln sich die Bauern auf der Straße.
Die Bauern reden wirr durcheinander. Sie sind aufgeregt und wütend.
Eine Frau: "Wir haben genug von den Niedriglöhnen!"
Ein Mann: "Ja und wir wollen bessere Arbeitszeiten!"
Eine andere Frau: "Ich muss jeden Tag 16 Stunden arbeiten!"
Ein anderer Mann: "Ich muss sogar 17 Stunden arbeiten. Ich sehe meine Familie kaum und ich kann sie auch kaum ernähren!"
Eine weitere Frau: "Wir dürfen uns das nicht länger Gefallen lassen. Gehen wir also gemeinsam streiken?"
Abwechselnd und gleichzeitig rufen alle: "Ja! Wir streiken!"
Entschlossen geht Bäckermeister Thompson in die Stadt. Er hat sich in seinen besten Sonntagsanzug gekleidet und sammelt die Stadtbewohner um sich.
Thompson hält eine feurige revolutionäre Rede und die anderen Stadtbürger hören ihm zu.
Thompson: ".....und das sage ich euch liebe Mitbürger: Wir sind nicht Menschen dritter Klasse! Wir produzieren die Nahrung! Wir sind der Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Wir sind nicht mehr Anno 1404, nicht Anno 1503, auch nicht Anno 1602 und erst Recht nicht Anno 1701! Wir leben im Hier und Heute: Anno 1800! Die Zeiten von Adel und Klerus sind vorbei! Wir haben auch eine Stimme! Wir sind das Volk!"
Die Bürger in der Stadt reagieren jedoch nicht wie er sich das erhofft hatte.
Dennoch scheint seine Rede etwas bewirkt zu haben, denn die Presse berichtet davon.
Ein Zeitungsjunge: "Für nur einen Penny lesen Sie die neusten Nachrichten, Ladies & Gentlemen! Bauernaufstand auf dem Lande! Bauern backen kein Brot mehr! Kein Brot für Windenburg!"
Viele Bürgerinnen stehen fassungslos auf dem Markt am leeren Brotstand.
Eine Frau: "Es gibt heute kein Brot? Wie soll ich das verstehen?"
Verkäuferin: "Sehr richtig, Mrs."
Eine andere Frau: "Aber Sie sind der einzige Brotstand auf dem Markt und der nächste Markt ist weit weg in einen anderen Stadtteil."
Verkäuferin: "Den Weg können Sie sich auch sparen, Mrs. Es gibt überhaupt kein Brot, auch an keinen anderen Stand der Stadt."
Die erste Frau wieder: "War die Ernte schlecht? Ich habe doch volle Felder gesehen auf dem Weg nach Hause."
Verkäuferin: "Nein die Felder sind auch reif und voller Getreide, aber die Bauern streiken."
Noch eine dritte Frau: "Was sollen wir denn Zuhause essen? Mein Mann brauch doch Brot für die Arbeit und meine Kinder für die Schule."
Verkäuferin: "Das tut mir sehr Leid, Mrs. Ich kann Ihnen stattdessen Kartoffeln anbieten."
Am nächsten Tag ist Thompson wieder in seinen Sonntagsanzug gekleidet und hält nochmal eine anstachelnde Rede für die Bauern.
Die Bauern sind begeistert. Sie lauschen ihm gebannt und sind anders als die Städter. Sie feiern und bejubeln ihn. Er bemerkt jedoch nicht das bereits die Polizei sind heran schleicht.
Thompson: "Erhebt euch Freunde! Legt eure Arbeit nieder und lasst die Oberen bluten! Wir sind das Volk! Wir haben eine Stimme! Wir lassen uns das nicht mehr bieten!"
Ein Bauer: "Ja! So ist es! Erheben wir uns Brüder und Schwestern!"
Mehrere Bauern: "Jaaaaa!"
Ein Polizist pfeift laut mit seiner Pfeife: "Haaaalt! Im Namen der Krone!"
Mehrere Polizisten strömen aus und beginnen die Aufwiegler zu stellen.
Ein Inspector: "Im Namen der Königin sind Sie alle verhaftet! Die Anklage lautet: Revolution, unerlaubte Straßenversammlung, Missachtung der Gesetze."
Eine Frau mit einem Schild: "Was? Wir haben doch nichts unrechtes getan! Wir fordern nur mehr Lohn und bessere Arbeit!"
Ein Officer: "Schweigen Sie still! Männer ausschwärmen und das Lumpenpack hier verhaften!"
Ein anderer Officer: "Jawoll, Sir!"
Somit wurde der Aufstand im Keim erstickt und die aufsässigen Bauern verhaftet.