Danke für deinen Beitrag. Ich würde gerne auf einzelne Aussagen von dir eingehen und meine Sichtweise dazu kundtun. Wir führen diese Diskussion hier alle ja auch eher zum Spaß, anstatt um wirklich etwas zu verändern - ich sehe es also nicht wirklich verbissen. Keine Sorge 
[...] von der Mehrheit als auch dem DOSB und dem IOC gestütz wird, fühle ich mich bestätigt.[...]
Die Mehrheit sieht es wahrscheinlich so, weil sie es nicht kennt und sich damit nicht auseinander setzen will. Beispiel mein Vater, mit dem braucht und kann man da gar nicht drüber diskutieren. Er verschränkt sich gegen jedes logische Argument und kommt mit der gleichen platten Attitüde auf eben jeden dieses in form von "Beim Fußball schwitzen sie" - solange man sich nicht öffnet und bereit ist andere Meinungen zuzulassen braucht man jemanden nicht mit logischen Argumenten kommen.
Der DOSB, IOC wie auch FIFA, DFB und Co. sind von alten weißen Männern geführte Institution die sich gegen den Fortschritt stellen und an altbackenen Werten festhalten. Ich halte generell nicht viel von diesen Unternehmen, aber das ist ein anderes Thema. Der E-Sport braucht nicht mal Olympisch werden, dass wollen wahrscheinlich nicht mal viele in der E-Sport Szene, er muss nur als Sport anerkannt werden für Visen etc.
Also, ich persönlich bin nicht perse gegen eSport-nur gegen die Anerkennung als Sport. [...] Eine Bewegung, die jedoch erst seit einigen Jahren, größtenteils Semi-proffesionell und Professionell in ganz kleinem Kreise (verglichen und in Realtion mit anderen Sport und der Spieleindustrie insgesamt [....] exestiert anzuerkennen halte ich schon für Zweifelhaft-es zu fordern gar für anmaßend. Hier schwenke ich gerne wieder auf die wenigen Turniere mit vielen Zuschauern und wenigen Ländern zurück. Weil eine Landesspezifische Sportart ( insbesondere Asien oder USA) extrem populär ist, wird es auch nicht olympisch oder Weltweit auf dem grünen Tisch von oben herab "angeordnet", weil es einige wenige fordern....
Ich gehe erstmal auf die Aussage ein bzgl "seit einigen Jahren" - ich möchte da nicht zu sehr abdriften und mich einlesen, aber Triathlon ist wie Flo schon sagt 1970 erfunden worden und seit 2000 olympisch. Bouldern gibt es seit 1970, 2001 die erste WM und in Tokio das erste mal olympisch (zumal eine olympische Disziplin nicht die Entscheidung über Definition Sport oder Nicht Sport ist) und es gibt viele neue Trendsportarten.
Vielleicht verstehe ich die Aussage falsch, aber du argumentierst mit einer geringen Reichweite beim E-Sport und damit zurecht nicht anzuerkennen als Sport? Es gibt zig Sportarten die eine geringere Popularität haben als der e-Sport.
Wie gesagt, e-Sport soll und muss gar nicht olympisch werden, auch wenn der IOC/DOSB damit enorm Umsatz machen könnte...anderes Thema.
[...] Ein Turnier, erfolgreich, kann quasi , überspitzt formuliert, ein jeder auf die Beine stellen-mit Glück und etwas kreativen Engagement mal mehr, mal weniger erfolgreich. Ich vergleiche das gerne mit dem Viral gehen und erfolg von heutigen Influencern- nicht immer sicherlich, aber oft wird da mit geringen "Leistungen" etwas virales, erfolgreiches und profitables auf die Beine gestellt. Von einem unbekannten, zumeist. So etwas kannst du im Sport nicht erreichen. Du erstellst keine erfolgreiche, interressante und angesagte Sportveranstaltung aus dem nichts. Hierfür gibt es viele Indizien und erklärungen, möchte aber jetzt nicht gleich den Rahmen sprengen.
[...]
Tennis organisiert sich (fernab der nationalen Bühne) nur über Turniere. Deiner Argumentation nach, könnte also ein jeder von uns ein erfolgreiches Turnier hosten, weil es ja nur ein Turnier ist.
Ich kann schlecht für andere eSport Titel sprechen aber in League of Legends gibt es Ligen, LCK, LPL, LMS, LEC, LCS, Wildcard Regionen sind die Ligen, dann gibt es Turniere vom MSI (Mid Season Interventional) bis zur WM oder dem AllStar Turnier am Ende eines Jahres. Hinzukommen ettliche nationale kleine Turniere. Bei denen, da hast du recht, kann ein fast jeder diese Hosten.
Du sprichst von Influencern, Viral gehen, einem Hype der kommt und geht - ein unbekannter der kurz was großes erreicht und wieder verschwindet.
- Riot Games (League of Legends)
- Gründung 2006
- 2500 Mitarbeiter
- Jahresumsatz geschätzt ca. 2 Milliarden Dollar
Das wäre ein langer hype, der schon 14 Jahre anhält und jedes Jahr Umsatzsteigernd nach vorne prescht als gebe es nichts gutes.
Eine gute eSport Veranstaltung die einige tausend Menschen in die Hallen lockt und hunder Millionen vor die Bildschirme zerrt kannst du auch nicht aus dem nichts aufbauen. Das kommt nicht einfach und geht wieder, das ist ein jahrelanger Prozess.
[...]Es ist ein Hobby und kein professionelles Produkt. Ein jeder kann es mit Übung genausogut wie die Meisten.[...]
Jeder Sport ist nur ein Hobby.
Ein professionelles Produkt wird daraus, weil Menschen alles geben um in diesem Hobby der beste zu sein und weil es Menschen gibt die diesen gerne dabei zuschauen und dafür Geld ausgeben.
[...]
Ein jeder kann es mit Übung genausogut wie die Meisten.
Ja, die Meisten. Aber nicht alle. Auch gibt es hier sicherlich Ausnahmen. Die sind aber tendenziell geringer als in Sport wo du überwiegend körperlich beansprucht bist. [...]
[...]In Esport brauche ich aber oft Fähigkeiten, die garnicht oder kaum gesteigert werden können-Ich habe nunmal die Augen oder eben nicht. Andere, wie Reaktionsfähigkeit, können durch Leistung gesteigert wedern-aber nicht über das Limit, das ein jedweder andere, mit fleiß, auch erreichen könnte. Hier entstehen für mich austauschbare Esport "Athleten", die keine Leistung erbringen wie Sportler oder Talent benötigen-hier steigere ich Fähigkeiten des körpers durch Übung-wenn die schon Training sagen ist es für mich ein schlechter Witz.[...]
Zudem werden Server stillgelegt von Spielen, wo sich "Profis" plötzlich nach anderen alternativen umsehen müssen. Quasi als müsste sich Messi als Fußballer plötzlich nach Tennis umkucken. Es gibt zig Beispiele, aber wie gesagt, ich versuche mich kurz zu fassen^^. Ausserdem ist man in solchen Softwaregestütztem "Sport" abhängig vom Zufall. Stürzt das Spiel ab, wie ist das Ball/Fall verhalten, Glitches, Cheater (am ehesten noch mit Doping vergleichbar da machen es aber dann alle!-cheaten weniger), kein übergreifendes Regualium in Ligen usw. usf.
Nehmen wir doch mal das Beispiel der Liga in Fifa. Da tritt Bayern München Beispielsweise gegen Wolfsburg an. Ich bin jetzt da nicht uptodate, hab mir aber gelegentlich mal was angesehen. Da gibt es kein Spieler, der von Anfang an ausfällt, weil er Corona hat-in Reallife schon. Da hat kein Spieler Probleme im Kopf mit Wechselgedanken, Formschwäche, Familienprobleme was weiß ich, was sich über kurzen Zeitraum auf sein Verhalten auswirkt. Da wird das Momentum schlicht nicht herangezogen-weils nicht möglich ist. In der Buli Frankfurt die Manschafft der Stunde? Wo bitte siehst du das im Esport? Da ist Frankfurt Frankfurt, schlicht in Rolle gepresst vom hersteller in statischen Werten veranschaulicht. Da rennt Kostic in jedem Spiel die Linie rauf und runter, bis er Platt ist. Im realen Leben hat er aber auch mal ein schlechtes Game. Oder er hat 3 schlechte Spiele. In einem ist er nach 45 Minuten Ko, im nächsten wie immer, niemals.
Ne, sorry, das ist für mich kein Sport. Es ist ein Hobby, meinetwegen in gewissen Strukturen auch mehr als ein Spiel-aber es ist und wird, hoffentlich, niemals Sport.
Ich gönne es denen, die was aus ihren Fähigkeiten machen, aber ich vergleiche das mit einem Job. Mit gewissem fleiß können das andere nachmachen. Im Sport, ja im Sport, da brauchst halt auch mal Glück um voranzukommen. Im Spiel nur Übung.[...]
Display More
Hab das jetzt mal etwas auseinander gefirmelt
Zum roten:
Das ist falsch. Ich mach dir da keinen Vorwurf hoffe aber das du dort akzeptierst das ich da einfach einen größeren Erfahrungsschatz habe. Selbst unter den Profis gibt es eklatante Unterschiede im Können, ganz zu schweigen bis nach unten in die normale Spielerschaft. Ich könnte soviel Übung reinstecken wie ich will, ich würde es nicht mal in die Top 10% der "normalen" Spieler schaffen. Dafür sind meine Fähigkeiten zu limitiert. Es kommt nicht nur das können an Maus und Tastatur zum Tragen sondern auch zum Spielverständnis. Übersicht, Wissen über Fähigkeiten usw.
Zum grünen:
Das ist irgendwie so als ob man sagt. "Zum Fußball spielen braucht es nur 2 Füße" - Auch da zählen Talent, Fleiß und viele andere Faktoren um besser zu werden als andere, gar um die Spitze zu erreichen.
Natürlich brauchen die eSportler auch Training. Eine Frage an dich: glaubst du, dass die ohne Training ihr Niveau halten können?
Zum türkisen:
Kann mich gerade an keinen eSport Titel erinnern, welcher einfach Stillgelegt wurde. Lediglich Nachfolger wurden erschaffen wie von StarCraft 1 zu StarCraft 2, aufgrund neuer Engine etc. Das ist aber so, als wenn es im Ski-Sport eine neue Generation von Skiern gibt. Die Leute können trotzdem noch Ski fahren, müssen mit den neuen Brettern nur üben. Softwaregestützter Sport ist nicht abhängig vom Zufall. Stürzt das Spiel bei jemanden ab, wird es pausiert und wieder gestartet, Cheater sind wie Doper und du legitimierst hier das Doping (Da es jeder macht ist es Ok, und weil nur wenige Cheaten ist es nicht Ok und daher nicht brauchbar als Sport)
Es gibt übergreifende Regularien in jeder passenden eSportart. League hat eins, CSGO hat ein, StarCraft ebenfalls usw.
Zum purpurnen:
Klar gibt es das auch im eSport. Die leben in ihrer Blase wie viele andere auch und können daher das auch zocken. Der Vorteil von eSport, kein Nachteil.
Wenn man das so liest, denkst du, dass diese eSportler einfach Roboter sind. Natürlich ist deren Performance auch von einem gesunden psychischen Zustand abhängig. Wenn die in ein tief fallen, dann performen sie schlecht.
Ich gebe dir ein Beispiel eines Miracle Runs FC Schalke 04 - Von 1:10 auf 8:10 (LEC Summer 2020). Sie haben in der Hinrunde absolut verkackt und sind dann in der Rückrunde richtig aufgeblüht, Alles durch Momentum und Selbstvertrauen oder wie ist es sonst zu erklären?
Ja, S04 war mal das Team der Stunde, nur nicht im Fußball!
Zum Orangenen:
Und da liegt die Krux vergraben. Ob es jetzt an deinem mangelndem Interesse oder am fehlendem Wissen liegt sei mal dahingestellt.
Du kannst im eSport mit reinem Fleiß niemals so gut werden wie andere. Auch hier spielt Talent, Glück und Fleiß entscheidende Punkte.
Du sitzt nicht zuhause am Rechner, zockst ein wenig mehr als andere und spielst plötzlich um Millionenbeträge. Die eSportler sind wie bei den Fußballprofis Kinder die immer alles geben um ihr Ziel zu erreichen. Nur der Anfang des eSports war so, dass die die etwas fleißiger waren die "ersten" Profis waren. Das war im Fußball aber ebenfalls so. Die Anfänge dort waren ein Hobby, eine Aktivität von Männern für Männern bis die ersten guten Hobbyspieler Geld bekommen haben und sich dann Leute gedacht haben "ja damit möchte ich auch mein Geld verdienen"
Abschließend:
eSportler leben unter einem enormen Leistungsdruck, trainieren wie andere Profis ihre 8-10 Stunden am Tag. Es ist nicht nur der eine Zocker der etwas fleißiger war als der andere.
/edit
Ja man sollte einzelne Disziplinen betrachten. eSport ist der Oberbegriff der als Sport definiert werden muss, denn darunter identifiziert sich ein eSport Athlet. Dann kann man schauen welche Disziplinen vom eSport man wo einbinden kann (Olympia o,Ä.)
Mit den 92 Millionen ist nicht der gesamte eSport gemeint, sondern lediglich eine Disziplin des eSports.
Overall gab es im Jahr 2019 eine Zuschauerzahl von ca. einer halben Milliarde Menschen. Der Umsatz lag bei 950 Millionen $ Weltweit und der Umsatzwachstum wird bis 2023 auf 1.5 Milliarden $ (pro Jahr) berechnet.
Es ist keine Randsportart mehr.