Imperator - Entwicklertagebuch #22 - 29. Oktober 2018 – Italien 450 AUC

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    Hallo und willkommen zum Entwicklertagebuch für Imperator: Rome!


    Ich bin Trin Tragula und werde heute etwas über die Karte und die politische Situation zum Spielstart reden.


    Vor einiger Zeit haben wir darüber gesprochen, wie wir bei der Recherche für die Karte vorgegangen sind. In diesem Tagebuch werde ich nun den Fokus darauf legen, wie unsere Karte tatsächlich aussieht, v. a. die Situation in Italien zu unserem Startdatum (304 v. Chr.). Dieses Datum wurde nach langem Überlegen ausgewählt und wir hoffen, es bietet eine interessante Kulisse für ein Spiel, das die Hauptexpansionsphase von Rom umfasst (sowie viele andere Dinge, aber darauf werden wir später in anderen Tagebüchern eingehen).



    Italien Ab urbe condita 450 – 304 v. Chr.





    Zentralitalien – Der Aufstieg Roms




    Zum Spielstart von Imperator ist die Stadt Rom bereits beeindruckende 450 Jahre alt. So lange war Rom jedoch noch keine bedeutende Macht. In den letzten 40 Jahren vor unserem Start begann Rom rasant zu wachsen, indem es zunächst die Länder der lateinischen Liga unter seiner Herrschaft vereinigte und dann auf Kosten seiner ehemaligen samnitischen Verbündeten expandierte.


    Mit dem kurz zuvor geendeten Zweiten Samnitenkrieg hat Rom den Status als lokale Macht in Latium und Plänen in Kampanien hinter sich gelassen und sich in ein großes Land verwandelt, das sich über den zentralen Apennin bis zur Adriaküste erstreckte.


    Die Niederlage sowohl von Samnium als auch von Etrurien haben jeweils Schockwellen durch Italien geschickt und einige auserwählte Römer sehr einflussreich und sehr reich gemacht. In dieser Zeit erlebte die Republik eine dynamische Entwicklung, in der sich ihre Institutionen und ihre Innenpolitik von einer kleinen Stadt zu einem Zentrum eines wachsenden Imperiums wandelten.




    Startländer


    • Rom: Unabhängiger italischer Stadtstaat, der in den letzten 40 Jahren zur dominierenden Macht in Mittelitalien herangewachsen ist. Rom hat gerade die Samniten und die Etrusker besiegt und eine Reihe neuer abhängiger Bundesgenossen für sich gewonnen. Jetzt lenkt Rom so langsam seinen Blick auf weiter entferntere Mächte wie Karthago, Rhodos und Epirus. Der Erfolg der Samnitenkriege hat zum einen die römische Militärüberlegenheit gefestigt, zum anderen wurde aufgezeigt, wie sich selbst kleine Konflikte in dieser Region zu großen Kriegen mit vielen beteiligten Mächten ausweiten können.
    • Samnium: Liga der samnitischen Staaten. Ehemaliger Verbündeter, aber jetzt unmittelbarer Rivale Roms, das gerade im Zweiten Samnitenkrieg besiegt wurde. Kontrolliert eine Reihe von Befestigungen, die Mittelitalien vom Süden trennen. Die Herausbildung einer starken römischen Macht hat dazu geführt, dass sie mit Etrurien, Karthago und Syrakus im Ausland nach Unterstützern Ausschau hielten.
    • Etrurien: Stammesföderation der etruskischen Staaten. Die Etrusker hatten zuvor die Vorherrschaft in Mittelitalien inne und waren die Oberherren von Rom und vielen anderen Staaten der Region. Jetzt ist ihre Macht und ihr Einfluss jedoch deutlich eingeschränkter. Sie behalten weiterhin die Kontrolle über die zentrale etrurische Region sowie über Teile der Insel Korsika, die vor vielen Jahren mit karthagischer Hilfe erobert wurde.
    • Sipontum: Kleiner griechischer Stadtstaat an der Adriaküste. Sipontum gehört zu einer Reihe von Staaten, die versuchen, sich irgendwie durchzuschlagen, ohne in die Pläne benachbarter Mächte wie die der Samniten oder von Epirus auf der anderen Seite der Adria hineingezogen zu werden.
    • Frentani: Sabellianisches Stammeskönigtum an der Adriaküste. Die Frentani kontrollieren eine wichtige Verkehrsroute zwischen den römischen Kolonien im Osten und der Route durch den Apennin nach Rom und gehören zu den Gruppen, die sich an Rom wenden, um am Ende des Zweiten Samnitenkriegs ihre Gefolgschaft anzubieten.
    • Nuceria: Sabellianisches Plutokratische Republik, die im Zweiten Samnitenkrieg gegen Rom gekämpft hat. Der kleine Staat wurde jedoch als Gegenleistung für seine immerwährende Treue zu Rom von jeglicher Rache verschont und beginnt als römischer Bundesgenosse.
    • Peligni: Mittelgroßes Stammeskönigtum im oberen Apennin. Ersuchte um Frieden mit Rom, um am Ende des Zweiten Samnitenkrieges ein römischer Bundesgenosse zu werden.
    • Marsia: Stammeskönigtum am Ufer des neuen verlorenen Sees von Fucino [?]. Ehemaliger Verbündeter der Samniten, aber seit dem Ende des Zweiten Samnitenkriegs römischer Bundesgenosse.
    • Sabinia: Kleines Stammeskönigtum an der Grenze zwischen Etrurien und Rom. Wenn auch die Beziehungen zu den Römern noch nie gut waren, haben die jüngsten Siege noch mehr das Interesse der römischen Siedler geweckt.
    • Picentia: Stammeskönigtum an der Adriaküste. Nachbarn von Ancona und Verbündete Umbriens.
    • Umbrien: Aristokratische Republik im Umbrischen Apennin. Traditionelle Feinde der Etrusker und Freunde von Samnium. Verbündet mit Picentia.
    • Ancona: Griechischer Stadtstaat, gegründet von Siedlern aus Syrakus. Die lokale Wirtschaft basiert auf dem Export von Farbstoffen. Mit der Präsenz Syrakus in der Adria ist Ancona heutzutage auf sich alleine gestellt und umgeben von deutlich stärkeren Stammesländern.



    Sizilien im Zeitalter von Agathokles




    Sizilien ist eine der größten und reichsten Inseln des Mittelmeers. Wie in Süditalien ist hier eine beträchtliche griechische Bevölkerung beheimatet, aber im Gegensatz zu Süditalien gibt es hier auch wertvolle Minen und großes Ackerland.


    304 v. Chr. ist die Insel zwischen der Großmacht Karthago und dem Königreich Syrakus aufgeteilt. Letzteres wird vom selbsternannten Tyrannen Agathokles regiert. Ein Mann, der aus einfachen Verhältnissen und einem Leben als Soldat und Abenteurer aufgestiegen ist, um der Anführer der größten Stadt der Insel zu sein.

    Die Einsetzung von Agathokles in Syrakus kann in vielerlei Hinsicht Karthago zugeschrieben werden, die mit ihrer Armee dabei halfen, den griechischen Staat zu destabilisieren, mit dem sie um die Hegemonie sowohl auf Sizilien als auch auf Korsika und Sardinien gekämpft hatten.


    Kaum war Agathokles eingesetzt und seine politische Opposition ausgeschaltet worden, wandte er sich seinen ehemaligen Verbündeten zu. Die letzten acht Jahre waren ein langwieriger Kampf zwischen Syrakus und Karthago. Einer, in dem die scheinbar viel stärkere nordafrikanische Republik ihre Landschaft im heutigen Tunesien brennen sah und ihre Kommandeure enthauptet wurden.


    Trotzdem war der Frieden, der 306 v. Chr., nur zwei Jahre vor unserem Startdatum, endgültig unterzeichnet wurde, mehr oder weniger eine Rückkehr zum Status Quo. Karthago und Syrakus kontrollieren immer noch genauso viel von der Insel wie zuvor, und ein zentraler Teil bleibt unabhängig und ist nicht bereit, sich einer der beiden Seite fest zu verpflichten.


    Dies ist ein unruhiger Frieden, der eher durch äußeren Zwang als durch den wirklichen Willen zur Aussöhnung bestimmt wird. In Karthago selbst nutzt ein ehrgeiziger General dies als Gelegenheit, sich Tyrann zu erklären, ähnlich wie es Agathokles vor Jahren tat. Aber wo Agathokles seine Gegner niederschlagen konnte, wird Bomilkar von all seinen Freunden verlassen und öffentlich gekreuzigt.


    Wir schreiben nun das Jahr 304 v. Chr. und im Osten haben die ehemaligen Generäle Alexanders begonnen, sich selbst zu Königen zu erklären. Trotz des unruhigen Waffenstillstands mit Karthago hat Agathokles beschlossen, dasselbe zu tun, und nennt sich selbst König von Sizilien. Wie seine Pläne zur Verwirklichung dieser Ambitionen aussehen, kann nur die Zeit sagen.




    Startländer


    • Syrakus: Sizilianisch-griechisches Königreich, das zeitweise den größten Teil der Insel kontrolliert hat. Global gesehen nur eine mittelgroße Macht, aber ein wichtiges strategisches Stück des mediterranen Puzzles. Syrakus war zuvor der Oberherrscher eines Großteils Süditaliens, und viele erwarten, dass es wieder solche Ambitionen hegt.
    • Siculia: Das schwächste Land Siziliens, dieses kleine Stammesland repräsentiert die verschiedenen Städte, die zu Beginn nicht von Syrakus oder Karthago kontrolliert werden. Ihre Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Sizilianern und Griechen.
    • Karthago: Karthago ist keine sizilianische Macht, und wir werden in einem zukünftigen Tagebuch mehr über dieses Reich sprechen. Trotzdem sind sie eines der einflussreichsten spielbaren Länder in dieser Region. Die Bevölkerung von Karthagisch-Sizilien ist eine Mischung aus Karthagern, Sizilianern und Griechen.
  • Süditalien - Magna Graecia




    Zum Zeitpunkt unseres Startdatums ist Süditalien eine gespaltene Region, die auch als "Magna Graecia" bekannt ist. Sie beherbergt eine Reihe von griechischen Stadtstaaten, von denen viele mit ihrer früheren Heimat verbunden sind und mit der großen hellenischen Macht von Syrakus. Die Region ist auch die Heimat einer Reihe großer Stammesverbände wie der Bruttianischen und der Lucanianischen Ligen.


    Früher haben viele griechische Städte in der Italiotischen Liga mitgewirkt, aber aufgrund vieler Konflikte verlor diese Form der Zusammenarbeit an Bedeutung.


    Historisch war Syrakus die dominierende Macht in der Region, aber jetzt mischen sich Epirus, Rom, die Samnitische Liga und sogar Sparta in die Lokalpolitik ein.


    Das Ende des Zweiten Samnitenkriegs im Norden ist im Begriff, seine Wellen durch die politische Landschaft zu schlagen, wobei sich einige Großmächte neu orientieren, um sich vor Rom schützen zu können, andere suchen stattdessen römischen Schutz.




    Startländer


    • Tarentum: Kleiner, aber einflussreicher griechischer Stadtstaat, Anführer der neu aufgelegten Italiotischen Liga. Tarentum war oft ein Verbündeter der Samniten und manchmal ein Feind Roms. Aus Angst vor der wachsenden römischen Macht unterstützen die Samniten Agathokles von Syrakus. Tarentum ist jedoch ebenso besorgt über die Aggression der Römer wie der von Syrakus und sucht stattdessen nach anderen Freunden. Es hat neue Verbündete in Sparta, Epirus und sogar dem ehemaligen Feind Messapia gefunden.
    • Lucania: Stammeskönigtum und Regionalmacht, vertritt die Lucanianische Liga. Als Feinde von Tarentum und den Samniten ist Lucania in gewisser Weise ein logischer Verbündeter für Rom, zumindest vorerst. Sollte die römische Expansion sie zu weit in den Süden führen, könnte sich dies in Zukunft leicht ändern.
    • Messapia: Das Stammeskönigtum Messapia ist an der Ferse des italienischen Stiefels. Historisch oft im Clinch mit Tarentum, aber jetzt mit ihnen und den Apulianern verbündet.
    • Apulia: Stammeskönigtum, verbündet mit Messapia.
    • Bruttia: Stammeskönigtum im äußersten Süden Italiens. Behauptet seinen Einfluss auf viele der nahe gelegenen griechischen Städte und ist somit der wichtigste Schutz gegen jegliche Expansion von Syrakus in der Region.
    • Croton: Der alte griechische Stadtstaat bleibt in prekärer Unabhängigkeit von Bruttia. In einer Verteidigungsliga mit Metapontum und Herakleia.
    • Metapontum: Griechischer Stadtstaat am Golf von Tarent. Metapontum ist mit Herakleia und Croton in einer Verteidigungsliga.
    • Hipponion: Griechischer Stadtstaat und Tributstaat von Bruttia, traditioneller Rivale von Croton, historisch oft im Einflussbereich von Syrakus.
    • Locri: Griechische plutokratische Republik, Vasall von Syrakus.
    • Rhegium: Die ehemals einflussreiche Stadt in Magna Graecia, die plutokratische Republik Rhegium, ist ein Vasall von Syrakus.
    • Thuria: Kleiner und schwacher griechischer Stadtstaat mit einer äußerst durchmischten griechischen Bevölkerung. Tributstaat von Bruttia.
    • Herakleia: Kleine griechische Stadt, umgeben von Tarentum und Lucania. Herakleia befindet sich derzeit in einer Verteidigungsliga mit Metapontum und Croton, wird sich aber wahrscheinlich auf einen ihrer größeren Nachbarn ausrichten.



    Norditalien & Gallia Cisalpina





    304 v. Chr. wird das norditalienische Becken von keltisch-lepontischen Stämmen beherrscht. Viele dieser Stämme wanderten Anfang des Jahrhunderts in die Gegend ein. Ein Moment, der in der römischen Erinnerung stets präsent blieb, war der, als die Stämme bis zur Stadt Rom zogen und sie plünderten, was als die Gallische Katastrophe in die Geschichte einging.


    Abgesehen von gelegentlichen Überfällen und Söldnerbanden ist diese Region jedoch nicht so eng mit Mittel- und Süditalien verbunden. Für die meisten Staaten in dieser Region wird der wachsende römische Staat noch nicht als Bedrohung angesehen.




    Startländer


    • Boi: Das Stammeskönigtum konzentrierte sich auf die Gegend der modernen Stadt Bologna. Wie viele andere Stämme sollen sie über die Alpen nach Italien gewandert sein, aber ihre genaue Herkunft ist unbekannt.
    • Veneti: Ein italisches Volk mit keltischen Einflüssen besetzt ungefähr die moderne Region Venetien im Nordosten Italiens.
    • Cenomanni: Kleiner Stamm aus Gallien, der sich im Delta des Po-Flusses niedergelassen hat.
    • Lingones: Stammeskönigtum entlang des Flusses Po.
    • Insubria: Keltischer Stamm in der Region um die moderne Stadt Mailand. Die größte lepontische Bevölkerungsgruppe. Feinde von Taurini.
    • Taurinia: Keltischer Stammesstaat an den Hängen der Westalpen. Feinde von Insubria.
    • Senonii: Kleiner keltischer Stamm aus Gallien. Verantwortlich für Raubzüge in Latium und Etrurien sowie für die Plünderung Roms und die unter den Römern anhaltende Angst vor keltischen Raubzügen.
    • Friniati: Gebirgiges Stammesreich im nördlichen Apennin an der Grenze zwischen Etrurien und Boi.
    • Genuates: Stammeskönigtum an der unwirtlichen ligurischen Küste. Kontrollieren eine der Routen nach Italien, die jedoch von vielen als schwieriger zu begehen angesehen wird als die Nutzung der Alpenpässe.



    Das war alles für heute. :) Hoffentlich hat euch dieses Tagebuch über das Setup zu Beginn des Spiels gefallen. Nächste Woche werde ich ein wenig über die griechische Welt und die griechischen Militärtraditionen sprechen.



    Zur Klarstellung:

    Die Startländer sind eine Auswahl der Länder, die bei Spielstart übernommen werden können. Es gibt keine Länder auf der Karte, die nicht spielbar sind. :)


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    Und noch ein Bild von Johan bei Twitter.


    Johan: „Ein lustiger Screen aus einem Testspielstand der QA.“




    Link zum Twitter-Account:

    https://twitter.com/producerjohan?lang=de