Hallo zusammen,
die Frage, was man an einem künftigen CS besser machen könnte hat mich auch schon des Öfteren beschäftigt. Meine Überlegungen orientieren sich dabei v.a. an der Grundüberlegung, wie man die Simulation noch realistischer machen kann.
Denn, so mein Gedanken, CS ist im Gegensatz zu früheren Städtebausimulationen bereits deutlich realtitätsnäher, sowohl von den Spielmechanismen als auch der Optik. Es lohnt sich also, da noch einige Schräubchen zu drehen. Das muss man natürlich nicht so sehen, in meinem Fall hat es wohl auch etwas mit meiner Ausbildung zu tun, ich habe so ein Zeugs mal studiert...
Das vorausgeschickt, habe ich bislang folgende Ideen notiert (andere bestimmt leider shcon wieder vergessen). Sie beziehen sich zunächst auf das Vanilla-Spiel, die diversen Mods kann man dabei ja nicht alle berücksichtigen.
1. Vertikale Funktionsmischung
Derzeit können Gebäude nur einer Funktion folgen: Wohnen, Gewerbe, Büro/Industrie. Aber das ist natürlich keineswegs in der Realität so. Im Erdgeschoss der Bäcker oder das Café, selbst ein Supermarkt sind nicht die Ausnahme, sondern in Städten ein Regelfall. Auch Büro und Wohnen sind oft in einem Gebäude vereint.
Näher an die Realität käme das Spiel also, wenn es solch eine Mischnutzung gäbe, die man ausweisen könnte.
2. Die Höhe der Gebäude
Die Unterscheidung in geringe/hohe Dichte, selbst unter Einbeziehung von Richtlinien, ist zu wenig. Faktisch hat man entweder Einfamilienhaussiedlungen oder Hochhäuser. Die Richtlinie "Verbot von Hochhäusern" verhindert nur die Entwicklung auf die letzte Stufe, die Gebäude selbst sind dennoch aus europäischer Sicht Hochhäuser.
Und auch die Verwendung des europäischen Themas lässt keine feinere Regulierung zu, bringt nur andere Gebäudetypen hervor.
Wünschenswert wäre eine Abstufung nach Etagen (Gebäudehöhe). Mindestens aber sollten 3-4 Stufen ermöglicht werden. Dann hätte man Bspw. Einfamilienhäuser, Gebäude mit 2-3 Etagen, Gebäude mit 4-6 Etagen, höhere Gebäude.
Das gilt besonders für Wohngebäude, sollte aber auch bei Gewerbe und Büro Anwendung finden.
3. Bautypen und -strukturen
Das Spiel entwickelt Gebäude als solitäre Baukörper mit Abständen zum jeweils nächsten Gebäude. Für europäische Verhältnisse ist das aber in größeren Teilen der Innenstädte untypisch. Das europäische Thema versucht dies daher mit mäßigem Erfolg zu umgehen und so etwas wie eine Blockrandbebauung zu ermöglichen.
a. Blockrandbebauung sind sehr typisch für unsere Städte. Im Spiel kann dies bei rechtwinkligen Straßenstrukturen nachgeahmt werden. Spätestens bei Kurven wird es kritisch, da die Gebäude selbst nicht der Straßenform folgen können.
b. Reihenhäuser. Wer kennt sie nicht... Gibt es ebenfalls so nicht im Spiel.
c. Zeilenbebauung. Typisch v.a. für Werksarbeitersiedlungen. Kennzeichen ist hier, dass die Gebäude nicht direkt an der Straße liegen, sondern quasi orthogonal zu dieser in die freie Fläche reinstehen und durch kleiner Wege erschlossen werden. Dies sieht das Spiel nicht vor, aber man kann dies in gewissem Maße simulieren.
4. Grundstücksformen
Das gesamte Spiel basiert auf einem Raster, was aus technischer Sicht verständlich und für den Spielablauf erst einmal pragmatisch ist. Doch insbesondere bei kurvigen Straßen zeigt sich die Schwäche dieses Systems. Es kommt zu unschönen Lücken und ungenutzten Flächen. Eine Lösung hierfür ist wahrscheinlich technisch anspruchsvoll. Denkbar wäre aber grundsätzlich:
a. Die Gebäude können (nicht müssen) dem Straßenverlauf in ihrer eigenen Form folgen. siehe Blockrandbebauung.
b. Die Gebäude folgen weiterhin dem Raster, aber die Grundstücksgrenzen werden außerhalb des bisherigen Rasters gezogen. Soll heißen: zwei nicht unmittelbar aneinandergrenzende Rastergrundstücke würden an ihren Ecken vermittelt. Liegt nicht ein anderes Gebäude an der Seite des Grundstücks, sondern bspw. eine Straße, wird das Grundstück bis an deren Rand gezogen. Optisch könnte sich das darin äußern, dass Hecken, Zäune, Bäume etc. auch in diesem Bereich platziert werden.
5. Niveugefälle auf Grundstücken
Ihr kennt es alle. Ihr weist ein Baugebiet auf einem Stück mit topografischem Gefälle aus und die sich entwickelnden Gebäude fräsen sich völlig ausnivelliert in die Landschaft. Besonders unschön sieht das an Straßen aus, wo der eine Teil des Gebäudes samt Grundstück unterhalb der Straße versinkt, der andere übersteht. Abgebildete Parkplätze am Rand sehen da schon mal ziemlich abenteuerlich aus.
Natürlich ist es keine Lösung, die gesamten Gebäude schief in die Gegend zu stellen, aber es könnte ein Option geben, dass sich die Grundstück dem Terrain anpassen und somit auch Straßen mit Gefälle.
6. Straßentypen + Anpassungsmöglichkeiten
In einem Spiel, in dem Verkehr eine so wichtige Rolle spielt, braucht man jede Menge Straßentypen. Und man braucht je nach Bedarf unterschiedlich viele Spuren. Die Community hat da ziemlich viel hervorgebracht, was man übernehmen könnte. Ggf. könnte man einen "Expertenmodus" einbauen, bei dem man die Straßen individuell anpassen könnte (solche Mods gibt es ja bereits).
7. Bewohner/Arbeitsplätze je Gebäude
Machen wir es kurz: in einem Einfamilienhaus wohnen keine 4-6 Haushalte. Dafür passen in die Hochhäuser, ob nun Wohnen oder Büro sicherlich mehr rein. Auch hierfür gibt es ja bereits Mods.
8. Bevölkerungszahl der Stadt
Will man einzelne Bewohner simulieren, ist deren Gesamtzahl natürlich ziemlich relevant für die Auslastung der Hardware. Für den Realismus ist sie aber derzeit noch zu gering. All die einzigartigen Gebäude bei 70K Einwohnern...naja...
9. Strom/Wasser
... sollten per Option einfach mit den Straßen verlegt werden.
10. Bahnhöfe
... entweder ein Gleis oder sechs. Ein bisschen mehr Auswahl dürfte es schon sein.
11. Jahreszeiten
... darf es gerne geben mit allem, was das bedeutet.
12. Medizinische Einrichtung
... geht es nur mir so oder stehen auch bei euch die ganzen Krankenhäuser leer? Solange ich nicht Abwasser in die Wasserpumpen leite, ist bei mir fast niemand krank.
13. Unterhaltskosten/Einnahme
... da könnte man nochmal eine statistische Auswertung zu Grunde legen. Ob der Yoga-Garten im Verhältnis zur Polizeistation o.ä. so viel kosten muss.
Für einzigartige Gebäude und Touristenattraktionen könnten veränderbare Gebühren eingestellt werden.
Das soll es erst einmal sein. Ihr merkt, zum Ende geht es sehr ins Detail und da lässt sich bekanntlich vieles finden. Würde mich interssieren, was ihr dazu meint!
Nachtrag:
14. Dass die Cims prinzipiell gewillt sind, kilometerweite Spaziergänge zur Arbeit und zum Shopping zu machen, ist ökologisch zwar lobenswert, aber nicht ganz so realistisch. Hingegen sollten die Fuß- und auch Radwege weiter verfeinert werden. Insbesondere wäre es hilfreich, auch sehr schmale Fußgängerwege errichten zu können. Rein optisch sehe die aktuell doch oft etwas sehr ausladend aus. Mit etwas filigraneren Wegen könnte man v.a. Fußwege im Qaurtier/Viertel befördern.