Umweltsünder IT?

Originaltitel: field-g80af76652_1920 // Urheber: Hervé Lagrange // Lizenz: Pixabay Lizenz // Quelle: Pixabay

Fast jeder Aspekt unseres gewohnten Lebens wird heutzutage über kurz oder lang auch unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit untersucht. Lange Zeit wurde der IT-Sektor dabei aber übergangen, auch, weil z.B. eine Videokonferenz sicherlich ressourcenschonender ist als ein Treffen in Fleisch und Blut mit dem dazugehörigen Mobilitätsaufwand. Und wenn etwas in das Bewusstsein der Allgemeinheit in dem Zusammenhang gerückt ist, dann lässt sich das mit einem Wort zusammenfassen: Stromverbrauch. Dass der nicht allzu schmal ist, lässt sich z.B. daran erahnen, dass sich im Keller des Hauptsitzes der Heise Gruppe ein fetter Dieselgenerator als Notstromaggregat befindet, der wenn nötig mal eben 2.400 Liter Diesel in 24h verballert (Spiegel.de). Letztendlich wäre das natürlich nicht allzu dramatisch, denn Stromverbrauch ist ja weitestgehend eine Frage des Ausbaus erneuerbarer Energien.


Allerdings stellt sich das Problem weitaus komplexer dar, denn wenn man ins Detail geht, stellt man fest, dass eben doch mehr Ressourcen in die IT fliessen, als es zunächst den Anschein hat. Und wenn es noch relativ einfach ist, den Ressourcenverbrauch eines einzelnen Rechenzentrums zu berechnen, wird das für unser tägliches Tun extrem kompliziert. Denn schließlich handelt es sich bei allem, was wir so im Netz treiben, um sogenannte verteilte Anwendungen. Was also kosten Streaming, Videokonferenzen oder auch einfache Anfragen an einen Sprachassistenten umwelttechnisch tatsächlich?


Um diesen Kosten auf die Spur zu kommen, basteln Forscher des Fraunhofer-Instituts sowie das Berliner Öko-Institut für das Umweltbundesamt an der sogenannten Green-Cloud-Computing-Method, um den Aufwand in vier Kategorien Rohstoffaufwand, Treibhausgasemission, kumulierter Energieaufwand und Wasserbrauch für typische Nutzungen zu ermitteln und veröffentlichten dazu kürzlich eine erste Studie, die durchaus zeigt, dass konkretere Berechnungen für einzelne Dienste möglich ist. Bis das alles aber Auswirkungen im wahren Leben hat, dürfte noch einige Zeit vergehen, denn es gibt (naturgemäß) auch Kritik an der Studie, vor allem von jenen, die es konkret betrifft, wie z.B.dem Branchenverband Bitcom und dem Internet-Verband eco.


Wer sich jetzt etwas tiefer einlesen möchte, dem sei zunächst der ausführliche Artikel auf heise online empfohlen:

Missing Link: Der Traum von der grünen Cloud (angegebene Lesezeit: 10min)

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