Amazon und "Wie man es nicht machen sollte"

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters liegen selbiger interne Amazon-Dokumente vor, die ein mehr als dubioses Vorgehen des Online-Giganten in Indien belegen. Diese offenbaren, dass der Konzern seine gesammelten Daten systematisch nach erfolgreichen Produkten seiner Kooperationspartner durchforstet und diese dann als Eigenmarke kopiert hat. Außerdem wurden diese "Eigenmarken" dann auch noch billiger bepreist, prominent in den Suchergebnissen platziert und sogar als günstigere Alternative bei den Originalen angeboten. Und wenn man schon mal Daten auswertet, dann gleich richtig. Amazon hat sich auch die Retouren und Bewertungen angeschaut. Dabei ist dann z.B. aufgefallen, dass Amazon-Hemden recht häufig mit der Begründung "passt nicht" zurückgegangen sind. Das mag soweit ok sein, aber ob es dann noch fair ist, die Daten der Konkurrenz auszuwerten und dann schlicht die Größenangaben von Produkten mit weniger Retouren abzukupfern, mag dahingestellt sein.

Wie gesagt, die vorliegenden Dokumente beziehen sich auf den indischen Markt, der auch seine Besonderheiten hat, indem er z.B. ausländischen Handelsplattformen diverse Beschränkungen auferlegt. Ob diese nun zu dem speziellen Vorgehen geführt haben oder ob das weltweit die "Firmenphilosophie" von Amazon ist, ist offen.