Sony droht Milliarden-Klage in Großbritanien

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Sony droht Ärger in Großbritanien, laut der Financial Times hat der Verbraucherrechtsexperte Alex Neill eine Sammelklage gegen Sony beim zuständigen Competition Appeal Tribunal im Namen von rund 8,9Mio (angeblich) Geschädigter beantragt. Das CAT prüft in dem Verfahren zunächst, ob eine solche Klage als "verhandlungsfähig" einzustufen ist. Kommt die Klage durch, rechnet die FT mit einem Klagewert zwischen £0,6Mrd und £5Mrd plus Zinsen, die Entscheidung steht allerdings noch aus. Konkret vorgewprfem wird Sony, seine marktbeherrschende Stellung benutzt zu haben, um Entwicklern und Publishern unfaire Bedindungen zu diktieren, was wiederum zu unfairen, überhöhten Preisen für die Verbraucher geführt hätte.


Hintergrund:

Nachdem mit dem Consumer Rights Act 2015 die Möglichkeit zur Sammelklage geschaffen wurde, nehmen die in letzter Zeit deutlich zu. Das liegt zum einen an einem Urteil des Obersten Gerichts aus dem Jahr 2020, dass eine Entscheidung des CAT gegen die Zulassung einer Klage gegen Mastercard kassiert hatte, so das diese Klage dann doch zugelassen wurde. Zum anderen finden sich immer häufiger Investoren, die solche Sammelklagen finanzieren, um dann einen Teil der Entschädigung zu kassieren. Natürlich zielen solche Klagen dann auch auf die jeweiligen Branchenriesen ab, so sind auch schon Apple, Britisch Telecom und Qualcomm zum Ziel geworden. Dabei weist das Verfahren übrigens eine Besonderheit auf, die Klage kann als Opt-out eingereicht werden. Das bedeutet, dass jeder potentiell Geschädigte automatisch Teil der Klage ist, sofern er nicht aktiv widerspricht. Diese Möglichkeit wird natürlich in der Mehrzahl der Fälle genutzt.