Revolver- Karle [Spoiler]

  • Lageranfragen - ein Tutorial im Hardcoremodus?

    Lageranfragen sind kleine Aktivitätenaufgaben, die man normalerweise nebenher machen kann. Wenn man die erledigt, gibts Ehre, XP und ein Item oder ein Rezept.

    Die Bandenmitglieder fragen also gelegentlich mal nach bestimmten Gegenständen, Pflanzen oder Jagdbeute. Normalerweise findet man das Zeug nebenbei, wenn man unterwegs ist.

    Deshalb wollte ich die noch ausstehenden Aufgaben erledigen, bevor ich ins nächste Kapitel hinein queste. Denn ich weiß nicht, ob man die dann noch erledigen kann. Oregano für Susans Suppe war kein Problem, das wächst fast überall. Einen Kuli für Mary Beth fand ich in einer Hütte. Und Pearson hat sein Karnickel auch schon. Aber die letzten Aufgaben waren eine "harte Nuss".


    Ich hatte gleich zwei Anfragen nach Oleander. Oh-leh-ander! Meine Güte, ich weiß sogar wie Oleander aussieht ... also in echt. Der steht in so ziemlich jedem zweiten Vorgarten und in südlichen Ländern wächst das Zeuch wie Unkraut in freier Wildbahn.

    Aber in diesem Spiel scheints den nur 1x auf der gesamten Map zu geben!

    Was habe ich nach dieser mistigen Pflanze gesucht! ich kanns nimmer hören ... Oh-leh-ander. :denken734:


    Ich ging davon aus, dass das Spiel real simuliert. Deshalb suchte ich in warmen Gebiet. Doch das ist groß, fast der gesamte Südosten. Nach tagelanger Erfolglosigkeit schaute ich vor Verzweiflung ins Kompendium. Doch da stand nichts. Logisch, ich hatte die Pflanze noch nicht entdeckt und so konnte die Spielfigur nichts darüber wissen. Bald schon hatte ich mich an dieser Aufgabe fest gebissen und tat im Spiel nichts anderes mehr, als dieses dämliche Kraut zu suchen. Eine Mammutaufgabe. Bis ich auf die Idee kam, mal den Hilfstext der Aufgabe durchzulesen. Dort stand, dass die Pflanze in der Nähe des Flusses Nwu , Nwi oder so wächst. Damit hatte ich einen Anhaltspunkt. Nun mußte ich den Fluß noch finden. Ich mußte dafür allerdings die Karte bis Sant Denis aufdecken. Trotzdem dauerte es noch 3 Tage, bis ich fündig wurde.


    Die gesuchte Pflanze stand auf einem alten Fabrikgelände, das dummerweise auch noch von paramilitärischen Einheiten der Lemoines besetzt war. Ich hatte das Gefühl, dass ich vom Level hier noch nichts verloren hatte. Also wieso zum Kuckuck schicken mich die Spielemacher hier hin? Solche Activity- Aufgaben sind doch normalerweise dafür da, um den Anfängern im Spiel (als Belohnung) schnell den Zugang zu Items, XP und Craftingrezepten zu ermöglichen.

    Aber das hier war schon Hardcoremodus. Um überhaupt zum Bestimmungsort der Pflanze zu gelangen, mußte ich das extrem gefährliche Sumpfgebiet durchqueren. Üble Gegend. Dort wimmelt es von Schlangen, Alligatoren, Räubern und was weiß noch alles. Und zu guter Letzt durfte ich mir den Weg zum Pflückedings durch eine Guerilla- Einheit frei schießen. Allein die Hinreise hat mich einiges an Ginseng und Munitionsvorrat gekostet.

    Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht. Das ist doch keine Aufgabe für Anfänger. :?:

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  • Mary - meine kürzeste Quest

    Mary ist Arthurs Jugendliebe. Ich habe diese Quest lange vor mir hergeschoben, weil ich mir erst über Marys Rolle in diesem Spiel klar werden wollte. Schließlich spiele ich Roleplay. Deshalb langweile ich euch, liebe Leser, mal wieder mit Hintergrundgeschichte: XD

    Aber ich machs kurz. Versprochen.


    Irgendwann zu Anfang von Kapitel 2 flattert ein Brief von Mary auf Arthurs Tisch. Indem man ihn anklickt, triggert die Quest.

    Mary Linton, geb Gills, war Arthurs Verlobte. Doch ihre Familie lehnte ihn ab. Und obwohl Arthur mit ihr durchgebrannt wäre, um mit ihr ein neues Leben zu beginnen und seine Gangsterkarriere hinter sich zu lassen, ließ diese untreue Tomate ihn einfach sitzen und heiratete einen anderen.

    Und nun schickt sie einen Brief und bittet Arthur um Hilfe. Diese Quest roch förmlich nach Ärger.

    Dieses Flittchen war für mich das personifizierte Böse. Wegen ihr mußte ich also diesen moralisch fragwürdigen Charakter spielen, anstatt in der hübschen open world ne Hütte hinzupflanzen und Pferde zu züchten.


    Ich traf Mary auf einer Ranch in Valentine. Anscheind war sie Witwe geworden und es ging ihr ziemlich dreckig. Arthur fragte trocken: "Lief wohl nicht wie geplant?" Hahaha, Arthurs zynische Art bringt mich immer wieder zum Lachen. Doch sie antwortet bockig: "Meine Entscheidung von damals war richtig." Soso. Aha. Aber im Nachsatz bittet sie um Hilfe. Der alten Zeiten willen. Pah.

    Und nun darf der Spieler entscheiden. Ja oder nein.

    Genüßlich klicke ich auf NEIN. Und Arthur sagt im Weggehen: "Ich bin dir nicht gut genug? Dann such dir einen anderen Laufburschen!"

    Jawoll, Arthur, so gefällt mir das! Wenn doch nur alle Quests so laufen würden.


    Keine Ahnung, was ich damit ausgelöst habe. Ob man im späteren Spielverlauf dadurch etwas verbaut hat. Aber ich möchte in diesem Spiel auch mal SELBER eine Entscheidung treffen dürfen. Das war es mir wert.


    Mit Öl durch die Hintertür

    Positiv überrascht, ging ich gleich die nächste Quest an. Bruder John wollte ... ähm ... Mein Titel für diese Quest ist wohl etwas mißverständlich gewählt .... dass ich einen Ölwagen klaue.

    Diese Quest hat mir sehr gut gefallen, weil sie mir völlige Handlungsfreiheit gestattet, wie ich die Quest löse.


    Dem Spieler werden 2 Wagen mit Ölfracht vorgeschlagen. Einer steht mitten in der Stadt Valentine und einer in der Fabrik Cornwall Kerosin & Teerwerke. Mitten in der Stadt, die Tag und Nacht voller Leute ist, fand ich keine gute Idee, deshalb sah ich mir die Fabrik an. Doch die Fabrik war gut bewacht. Alles war eingezäunt, es gab 3 Tore und dort standen bewaffnete Wachen mit Bluthunden.


    Eine reale Stunde Spielspaß, genau nach meinem Geschmack. Mit dem Zielfernrohr meiner Snipergun kundschaftete ich Möglichkeiten aus. Versuchte mich hineinzuschleichen, überkletterte Zäune und Lücken. Aber jedesmal wurde ich ertappt und mußte flüchten. Trotz meiner Erfolglosigkeit machte mir das unglaublich viel Spaß. Vielleicht hätte ich mir die Wachen mit dem Schafschützengewehr vom Hals schaffen können. Aber ich hatte den Ehrgeiz, diese Quest auch ohne Blutvergießen lösen zu wollen.


    Ich wechselte den Schauplatz und sah mir den Standort des Ölfrachters in Valentine an. Wie erwartet, wimmelte es in der Stadt von Passanten. Die Kutsche stand jedoch am Stadtrand vor einem Lagerhaus ohne Zaun. Das sah schon vielversprechender aus. Ich mußte nur ungesehen zur Hintertür aus Valentine raus. Ich bezog Beobachtungsposten. Die Nacht brach herein und tatsächlich, die Wachen gingen in den Saloon. Aber auf den Straßen herrschte immernoch Verkehr. Reiter und Kutschen kamen und gingen. Und endlich kam irgedwann eine Lücke im Verkehr. Schnell zog ich die Maske auf, schlich mich zur Kutsche und brauste tatsächlich unertappt davon. Noch war ich nicht aus der Stadt. Links waren Häuser und rechts ein Abhang. Die einzige Fluchtmöglichkeit war der Bahnübergang. Doch da stand dummerweise ein Zug. Ich hatte Glück, der fuhr gerade ab. Geschafft.

    Mann, war das spannend. Die erste Mission, die mir Spaß gemacht hat. Nuja, ich hatte ja auch keinen von den dilletantischen Gangmitgliedern dabei. ;)

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  • Quest mit Öl, aber nicht wie geschmiert

    Den geklauten Ölwagen habe ich bestimmungsgemäß in der Pampa bei Scarlett Medows abgestellt und damit hatte ich die Angelegenheit gedanklich abgehakt. Gerade wollte ich mich auf den Rückweg machen und John den Vollzug melden, da fiel mir ein Pferd auf der Wiese direkt neben dem einsam geparkten Ölwagen auf. Diese Rasse hatte ich bisher noch nicht im Spiel gesehen. Ein sehr elegant aussehender Apfelschimmel. Kein Sattelzeug, kein Besitzer zu sehen - das mußte ein Wildpferd sein. Da stand ein englisches Vollblut, das mußte ich haben. Keine Ahnung, ob das zu den Elitepferden gehört, aber es sah sehr edel aus. Fünf Mal warf mich das Biest in den Präriestaub, aber ich ließ nicht locker. Nun habe ich ein neues Hauptpferd. Ein so edles Tier braucht natürlich auch einen hübschen Sattel. Wie sieht das denn aus, wenn ich den mit meinem Tutorial- Sattel ausstaffiere.


    Ein Stall war gleich ums Eck und ich war in shopping- Laune. Bester Sattel, beste Steigbügel? Das Spiel belehrte mich - so was gibts nicht!

    Mit R- Taste kann man die Werte aufrufen und sich erneut in Prozentrechnung austoben. Kernentleerungsrate, Ausdauerzugewinn und Regenerationsrate. Und ich lernte, jedes Utensil ist für spezielle Anforderungen oder Pferderassen. Man muß schon genau hin schauen, das Teuerste ist nicht unbedingt das Beste! Je nach Rasse kann man Gesundheit oder Ausdauer pimpen. Das Teuerste ist hauptsächlich auf Geschwindigkeit ausgelegt. Nützt aber nichts, wenn dir ein Gegner dein Ross mit einem Schuß unterm Hintern wegpusten kann.


    Zurück im Lager melde ich den Vollzug. Mission Ölwagen erfolgreich abgeschlossen. Aber ätschebätsch, das war sie eben nicht! John brauchte die Fuhre Öl nicht etwa, weil er nachts im Bettchen mit Ölfunzel in Pornoheftchen schmökern will. :love:

    Nein, der wollte mal wieder einen Zug überfallen. Och Nö! Das kann doch nur wieder in einem Desaster enden. Also auf die Pferde und los. In diesem Augenblick wurde mir siedend heiß klar, dass mein neues Pferd noch gar nicht zugeritten war, Level1. Na das kann was werden.


    Ich steuerte den Ölwagen zur bezeichneten Stelle auf die Schienen und rüstete schonmal meine Pistole aus. Denn diesmal wollte ich es zünftig wie ein Revolverheld machen. Doch das Spiel entschied mal wieder anders. In einer Cutszene kam der Zug ... und Arthur hat ne Flinte in der Hand.

    Dann gehts in die Wagons zum Spenden einsammeln. Ich denke noch, das läuft zu glatt. Da geht das Chaos auch schon los. Sean wurde im Gepäckwagen von den Wachen als Geisel genommen. Ich habe nur Sekunden, um ihn mit gezielten Schüssen zu befreien. Und als ich anschließend den Gepäckwagen nach Beute durchsuchen will, bricht das Chaos vollends herein. Von allen Seiten kommen Gesetzeshüter angeritten. Es folgt eine wilde Schießerei. Ich feuere, was die Rohre hergeben. Die Gangmitglieder rennen von einer Wagonseite auf die andere. Wir sind eingekreist. In diesem wilden Durcheinander schreit mir einer zu: Wir müssen verschwinden!


    Klingt vernünftig. Ich hüpfe vom Zug. Es ist dunkel, mir fliegen die Kugeln um die Ohren, Geschrei, Gerenne, was für ein Chaos. Und ich stelle fest, dass ich auf der falschen Seite ausgestiegen bin. :ohman745: Wild um mich schießend entere ich den Zug erneut und steige diesmal richtig aus. Das Spiel hat die Pferde nämlich auf der anderen Seite des Zugs gespawnt. Der Logik nach hätten sie auf der anderen Seite stehen müssen - dort wo ich ausgestiegen war. HINTER dem Ölwagen. Mit Logik komme ich in diesem Spiel einfach nicht weiter. Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Da steht ein weißes Pferd, aufsitzen. Und neben mir brüllt einer. "Nimm dein eigenes Pferd, du Idiot, wir müssen hier weg!" Mist. Meins ist auch weiß. Wieder runter von dem Gaul und meines in dem Durcheinander gesucht. Und wie befürchtet, spielt das Viech total verrückt bei dem Geschrei und Geballer. In einer sehenswerten Rodeo- Einlage gallopiere ich davon. Zum Glück treffen die Verfolger bei diesem Gezappel genauso wenig wie ich.


    Wir haben es geschafft zu entkommen und ich wundere mich immernoch, dass ich die Mission in einem Rutsch geschafft habe, ohne dass "fehlgeschlagen" eingeblendet wurde. ;)

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  • Strawberry - wo gibts hier Erdbeeren?

    Die Missionen sind ein ständiges Ärgernis für mich. Ich wünschte, man würde mir da einfach freie Hand lassen, wie in der mit dem Ölwagen.

    Ein wenig Erholung wär jetzt nicht schlecht. Also erstmal ins freie Spiel und weiter erkunden. Diesmal nach Westen. Ich entdeckte eine weitere Stadt: Strawberry. Warum die Stadt diesen lustigen Namen trägt, wissen die Einwohner scheinbar selber nicht, im Spiel fand ich noch keine einzige Erdbeere.


    Das Städtchen ist trotzdem sehenswert. Eingebettet in eine idyllische Gebirgslandschaft, wird sie durch einen rauschenden Gebirgsbach durchschnitten, über den mehrere Brücken führen. In der Ortsmitte stand ein Zeitungsverkäufer, von dem ich die "West- Elisabeth- Gazette" erwarb. Und in dieser Zeitung wurde mein Spielcharakter Arthur sogar mehrfach erwähnt. Nettes Gimmick.

    Der nächste auf den ich traf, war der Bürgermeister höchstselbst. Auf der Ballustrade des Hotels hielt er eine eindrucksvolle Rede vor einer Zuschauermenge. Er pries sein Örtchen in den tollsten Worten, sprach von einer glorreichen Zukunft und bat die Zuhörer, sich hier niederzulassen. Nach seiner Rede schüttelte er mir persönlich die Hand und begrüßte mich in seiner Stadt. Diese Willkommenskultur und Zuwanderungspolitik stand im krassen Gegensatz zu dem, was ich gerade in der Zeitung gelesen hatte. Im Süden waren sie gerade dabei, über Abschiebungen und Einreiseverbote für "Ausländer" abzustimmen. Bemerkenswert.


    Das Hotel selber war urgemütlich. Viktorianischer Plüsch mit einem Hauch Rocky Mountins. Und vor allem ruhige Zimmernachbarn. XD

    Der Ort selber war klein und hatte nicht viel zu bieten. Außer vielleicht .... gleich zwei Prediger. Einen fand ich direkt oberhalb des Ortes am Fluß. Ein verrückter Kerl, der die ganze Zeit herumschrie, "Er" möge ihn erhören. Man konnte ihn sogar ansprechen, aber um so lauter und länger schrie dieser Typ seinen Sermon hinaus. Wenig erhellend, sicher nur ein Easteregg.


    Der nächste Prediger stand auf einer Brücke und referierte gelangweilt an jeden Passanten: "wollen Sie erlöst werden?" Und ich ließ Arthur sogleich antworten: "ja, unbedingt!" Der Prediger erwiderte wortkarg: "dann bist du erlöst." Arthur fragte zur Sicherheit nochmal nach: " Das wars?" Antwort: "Ja." :lool563:

    Prima, dann kanns ja nun zum Gemischtwarenladen gehen. Doch vor dem Laden sprach mich schon wieder einer an: "Hey, warte! Du hast mir doch mal aus dieser Bärenfalle geholfen. Kauf dir im Laden was auf meine Rechnung." Da hatte ich aber Glück, hier gabs nämlich auch Waffen. Doch das Spiel gönnte mir keinen neuen Schießprügel. Neue Waffen waren gesperrt. Also kaufte ich mir ein komplettes Kleidungs-Set. Das bringt mir zwar spieletechnisch nix, aber Arthur sieht jetzt gut aus.


    Ich machte mich auf den Rückweg und fand mitten im Wald einen Trapper, der hier eine regelrechte Kirmesbude aufgebaut hatte. Ich frage mich, wie seine Kunden ihn finden sollen. Aber das soll mir wurscht sein. Viel mehr interessierte mich sein Angebot. Alberne Hüte und Felljacken waren ausgegraut. Außerdem hatte Arthur erst eine neue Kluft zum Nulltarif bekommen. Aber holla, der Typ hatte auch noch Sachen, die es in anderen Läden nicht gab. Munigürtel und Zweitholster! Hab ich sofort gekauft. Das hat sich doch mal gelohnt.

    ;)

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  • Das letzte Gefecht

    Nachdem ich , bis auf die roten Bereiche, die gesamte Karte erforscht und alle verfügbaren sidequests und Aktivitäten abgearbeitet hatte, bin ich endlich in die Hauptquest eingestiegen.

    Ich erspare euch die Einzelheiten in Form von ausführlichen Spielberichten.

    Jetzt werdet ihr fragen: Warum eigentlich? Es war doch recht unterhaltsam, wie du >blind< durch die Hürden des Spiels gestolpert bist.

    Meine Antwort lautet: Es wird nicht besser. Alles was ich dazu schreiben könnte, wäre eine Wiederholung zu den Problemen, die ich schon von Beginn an mit den Hauptquests gehabt habe.


    Gefühlsmäßig sind alle Quests darauf ausgelegt, bestimmte Passagen ständig wiederholen zu müssen, bis man sie auswändig kennt. Haltepunkte müssen akribisch eingehalten werden. Feind-NPC in bestimmten Reihenfolgen abgearbeitet werden. Ein Wimmelbild mit bewegter grafischer Oberfläche. Dieses sture abarbeiten von point and click- Stationen hat für mich einen Unterhaltungswert von 0.

    Und das schlimmste für mich: Selber denken ist nicht erlaubt! Die Quests strotzen nur so vor Logiklücken.


    Stupides Buttonmashing in vom Spiel regelrecht erzwungenen Situationen, hat meine Nerven und meine Finger mehr als einmal auf eine harte Probe gestellt. Flüchten: A-A-A-A-A-A-A. Faustkämpfe: B-B-B-B-B. Leider zwingt einen das Spiel immer wieder dazu.

    Eine Snipe und Schleichsteuerung ist durchaus möglich, kommt aber viel zu selten zum tragen. Was aber in erster Linie daran liegt, dass mir eine andere Vorgehensweise (als vom Spiel vorgesehen) verboten wird.


    Und die Story? Die muß doch punkten, immerhin hat das Spiel in diversen Tests 10 von 10 Punkten bekommen.

    Das mag sein, entspricht jedoch in keiner Weise meiner Wahrnehmung.

    Nur weil das Spiel mal was anders macht, indem kein Happy End eingebaut wird, ist es in meinen Augen nicht gleich besser. Wofür habe ich ungezählte Stunden damit verbracht, meinen Charakter mühevoll aufzubauen, wenn ich am Ende alles verliere? Das Belohnungsgefühl am Spielende, das Erfolgserlebnis, das mich motiviert und ein Spiel als gut empfinden läßt, bleibt aus. Ich fühle mich bestraft, es bleibt das schale Gefühl, als Spieler versagt zu haben.


    Ich weiß wirklich nicht, was manche an dieser Story gut finden. Allein die Rahmenhandlung steht für alles, was ich an Wild- West- Amerika dieser Ära hasse. Grenzenlose Gier als Triebfeder für egoistische Privilegien, Raubbau an Mensch und Natur.

    Man spielt einen gewöhnlichen Verbrecher und darf die Stufen seines menschlichen Versagens in mehreren Kapiteln hautnah nachspielen, bis er am Ende jämmerlich verreckt. Ich weiß nicht, was daran toll sein soll! Daran ändert auch eine kitschige Musik nichts.

    Die vermeintliche Opferrolle, mit seinem Tod ein Kind, eine Hure und einen potenziellen Wiederholungstäter gerettet zu haben, steht ca 200 Toten auf dem eigenen Konto gegenüber.


    Ich sehe nur, wie weit das game von Spielen wie Kingdom come Deliverance entfernt ist. Das hat zwar keine unterschiedlichen Enden und eine überwiegend lineare Mainquest. Aber ich darf als Spieler SELBST entscheiden, auf welchen Wegen mein Protagonist das vorgegebene Spielende errreicht. Es gibt kein vorgegebenes Charakterprofil, ich kann bad guy oder good guy sein. Und am Ende gibt es auch ein Belohnungsgefühl, weil die Spielfigur unversehrt das Finale mit allen mühsam erspielten Items erreicht.


    Bilanz:

    Im Grunde habe ich als "erfahrener" open world- Spieler alles richtig gemacht. Erstmal aufleveln und Erkunden. Das Kapitel 2 ist das einzige, in dem man noch relativ frei ist, sich in der open world auszutoben. Die Spielwelt im freien Spiel zu erleben, ist für mich der einzig positive Aspekt gewesen und hat für ungezählte wirklich schöne und belohnende Spielstunden gesorgt.

    Auch in den folgenden Kapiteln kann man noch außerhalb der Hauptquest spielen. Aber da hatte ich schon nicht mehr das Gefühl, dass es aufwärts geht, man mit seinen Taten etwas erreicht. Der Abwärtstrend war schon zu sehr spürbar und treibt einen mehr in Richtung Hauptquest, weil man denkt, irgendwann muß es doch wieder aufwärts gehen. Tut es nicht, bis zum für mich frustrierenden Ende.


    Deshalb ist hier erstmal Schluß mit meinen Spielberichten zu RDR2. Ich hoffe, die Fans verzeihen mir mein enttäuschte Fazit. ;)

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