Heinrich kommt uns besuchen! [Performance Problem bei der Konsole]

Wenn alle Stricke reißen ...

.... was für ein komischer Titel für eine Nebenquest. Erst im späteren Verlauf sollte ich herausfinden, dass damit mein Geduldsfaden gemeint war. Der wurde auf eine harte Probe gestellt. Aber eins nach dem anderen.

Es gab nicht mehr viel zu tun. Die meisten NPC mit denen ich sidequesten wollte hatte ich schon abgeklappert. Aber bevor ich mit der Hauptquest weitermache, wollte ich mich von Hermann, dem Henker, verabschieden. Der ist jetzt mein Kumpel. Weiß gar nicht, warum die Rattayer den nicht mögen. Er ist ein guter Kerl. Und seit ich ihn mit Elli verkuppelt habe, ist er auch nicht mehr so mürrisch. Also machte ich mich auf den Weg, Hermann Tschüß sagen. Mitten auf dem Henkerweg stand eine fette Truhe. Jaaaa ihr Luschen, das kenne ich doch schon, laßt euch mal was neues einfallen. Ich steige ab. Und richtig, ein gut gerüsteter Kumanenboss kommt angestürmt. Ein harter aber fairer Kampf, den ich gewinne, folgt. So komme ich nicht aus der Übung. Die Truhe auf dem Weg ist bestimmt leer, aber schauen wir der Form halber mal rein. Leer. In diesem Moment kommt ein ganzes Rudel Kumanen angestürmt. Na das ist ja wirklich mal was neues. Zwei überfälle an der gleichen Stelle. Ich darf weiterüben - und gewinne. Dafür, dass an dieser abgelegenen Stelle kaum jemand vorbeikommt, herrscht hier heute ein ganz schönes Verkehrsaufkommen. Jetzt aber weiter.

Ich traf Hermann beim Füttern seiner Schweine. Er schimpft auch gleich los: "Schweinerei!" Damit meint er nicht seine possierlichen Haustiere. Nein. Die Rattayer Stadträte haben ihn über den Nuckel geschoben, läßt er mich wissen. Haben für die nächste Großveranstaltung einen anderen Henker gebucht. Ob ich ihm helfen kann? Klar, alter Kumpel! Deine Quests waren stets einfach und unterhaltsam. (Wie fürchterlich man sich irren kann ... doch dazu später) Also was tun? Ich soll den anderen Henker sabotieren. Wenn der schlechte Arbeit liefert, ist Hermann wieder im Geschäft. Na klar, kann so schwer nicht sein.

Als erstes soll ich den Vogt ausfragen und in der Chronik nachlesen, um etwas über das Strafmaß herauszufinden. Dann gibts weitere Order von Herie. Keine große Sache. Der Vogt ist ja jetzt mein Kollege und plaudert munter drauf los. Den Schreiber finde ich wieder auf seiner Rheumadecke. Der stellt sich mal wieder quer! Was mir einfällt .... wenn er mir Zugang zur Chronik gewährt, käme demnächst jeder dahergelaufene Bauer und will das auch. Trottel!!! Als ob die lesen könnten!

Ich überzeuge ihn mit Bargeld. Er kommentiert die Aktion: "Wie ich sehe, sprechen wir die selbe Sprache." und sperrt das Archiv auf. Ich blättere in den Akten. Und nun wirds mühselig. Aber genau nach meinem Geschmack. Das Spiel gibt keinerlei Hilfestellung. Ich muss die dicke Schwarte richtig durchschmökern und mir aus alten Fällen das jeweilige Strafmaß zusammen reimen. Ich werde intellektuell gefordert. Gefällt mir.

Nun wieder zurück zu Hermann und Bericht erstatten. Es sind drei Verbrecher um die es geht. Beim ersten, der ist adlig, vermute ich Köpfen. Das war easy, war damals so Sitte. Die anderen beiden sind schwieriger. Ich kann nur raten. Hängen und foltern. Hermann meint: KÖNNTE stimmen. Könnte, hätte, sollte ... na das ist ja sehr schwammig. Ich weiß also immer noch nicht, ob ich mit der Vermutung richtig liege. Ich beginne mir langsam Sorgen zu machen, ob es klug war diese Quest anzunehmen. Doch mein Kumpel Heri beruhigt mich und meint, er hat einen todsicheren Plan auf der Pfanne. Todsicher!!!! Na klar ... wenn ein Henker so eine Aussage tätigt, kann ja nix schief gehen.

Das Vorgeplänkel ist vorbei. Jetzt wird es ernst. Er drückt mir einen morschen Strick in die Hand, den ich dem anderen Henker unterjubeln soll. Um den Rest soll ich mich selbst kümmern. Na Toll!!! Das Questlog klingelt mir die Aufgaben rein: Seil austauschen, Folterzange vergiften, HenkerSchwert stumpf machen. Also schauen wir mal, wo wir überhaupt hinmüssen. Der Kuttenberger Henker gastiert vor der Stadt. Genau gesagt ein Stück oberhalb der Schänke "Zur zerbeulten Alufelge". Hab mich schon des öfteren im Vorbeireiten gefragt, wozu der Campingplatz mit der Gruselmusik gut ist. Jetzt weiß ichs. Ich beziehe Spähposten. Schnell habe ich heraus, tagsüber ist da kein rankommen. Zeit vorspulen. Um 20 Uhr macht der Henker mit seinen 2 Gehilfen Abendbrot. Bis um 22 Uhr wird der Dorftratsch diskutiert. Dann endlich begeben sich 2 zur Ruhe, der dritte läuft Patroulle. Na da hab ich mir was eingebrockt. Bei solchen Klau- Aufgaben wurde ich bisher IMMER erwischt. Als der Wachfritze hinter die Scheune ging - wahrscheinlich zum Pinkeln - schlich ich ins Lager. Da stand eine fette Truhe. Sehr schwer. Mist. Das wird nix. Aber plötzlich stand da: sabotieren. Hä? Und ich sah die Folterzange hinter der Truhe. Schnell anklicken und nix wie raus da. Das war knapp, der Wächter kam gerade zurück. Mir zitterten die Hände. Wie haltet ihr Klauraben das bloß aus? Zum Glück hatte ich das Gift dabei. Das hatte ich noch von meinem Großeinkauf für die Seuchenquest. Der Apother war danach scheints wirklich im Urlaub, nachdem ich seinen Laden komplett leer gekauft hatte. Der hatte 2 Tage zu.

Als meine Hände wieder ruhig waren, überlegte ich, wie weiter? Der Wächter machte eine erneute Runde. Ich schlich in die Scheune. Ein Haufen Zeug, aber kein Seil. Ich probierte die Leiter zum Dachboden. Treffer. Das Seil. Schnell auf sabotieren und wieder runter da. Dummerweise wartete der Wächter unter der Leiter auf mich. Er schnautzte mich an: "Was hast du hier zu suchen?" Ich rannte wie vor dem Leibhaftigen da raus. Mein Herz raste. Booaaah, wenn ich DAS vorher gewußt hätte ... niemals hätte ich DIESE Quest angenommen! Jetzt noch das Schwert. Wie komm ich da ran. Das hat doch der Henker bestimmt bei sich. Inzwischen war es 24 Uhr und alle schliefen. Taschendiebstahl kommt gar nicht in Frage. Aber vielleicht liegts ja neben seiner Schlafstätte. Ein frommer Wunsch. Ich schlich ins Zelt, wo der Henker schlief. Kein Schwert, aber eine Truhe. Ratzfatz hatte ich die auf. Aber wie immer in solchen Fällen ... beim rausnehmen des Schwertes wurde der Henker munter. Ich hatte das Schwert, aber nun war das ganze Lager auf den Beinen. Eine wüste Klopperei begann. Zum Glück waren alle im Nachthemd und boxten nur. Ich prügelte mich aus dem Lager heraus und rannte was das Zeug hielt. Bis zur Schänke "zum platten Reifen" liefen die mir hinterher, dann erst gaben sie auf. Ich pausierte und kochte mir erstma einen Beruhigungstee. Dann suchte ich den Wetzstein auf und machte das Schwert stumpf. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Schärfversuchen klappte das prima. *lol* Jetzt mußte ich das Schwert nur noch zurück bringen, meinte Henry. Heinrich, du alte Witzkanone!!! Nur!!!? Du hast sie wohl nicht mehr alle? Ich also wieder zum Lager. Aber dort lief schon wieder der Wächter rum. Der geht mir langsam auf den Keks! Leider hatte ich meine Assasinenkluft an, sonst hätte ich ihn mit dem Zerebralkolben bekannt gemacht. Inzwischen kochte ich vor Wut. Alles in mir schrie nach der harten Tour. Ich schlich mich hinter den Typen und klickte auf ausknocken. Was dann passierte ..... war mir ein Rätsel! Der wand sich heraus und wieder hatte ich die ganze Bande auf dem Hals, diesmal mit waffen. Die grölende Sippschaft hinter mir, flüchtete ich zu Pferd. Mann, war ich sauer. Ich verpennte den Tag in der Kneipe "Zum ausgenuddelten Spurstangenkopf" und fand mich erst am nächsten abend vor dem Lager ein. Um 22 Uhr machte der Wächter wieder seine Pinkelpause hinterm Schober. Schnell ins Zelt, die Kiste war noch auf, das Schwert da rein ... und weg:. Puh! Das war ein Akt. Aber nun hab ichs geschafft. Bis zum mittag pennte ich noch eine Runde und wollte dann dem Hermann Erfolgsmeldung bringen. Doch schon am Stadttor von Rattay ging der Zirkus los. Oben im Kompass erschien ein komisches Zeichen und die Wachen gingen wie der Teufel auf mich los. Was ist den nu los!!!? Ich wollte zum Henker nochmal da durch - ähm zum Henker. Ich ritt weiter. In Rattay hatte ich plötzlich eine ganze Armee von Wachleuten gegen mich. Ich hab noch nie so viele Soldaten in KcD in Aktion gesehen. Mein Streiross pflügte da durch. Das Spiel hakte und stotterte vom feinsten und ... schmierte ab. Back to desktop. Feierabend. Toll! Wirklich toll!

Ich startete neu. War gespannt, an welcher Stelle ich wieder beginnen darf. Natürlich. Am Bett in der Schänke "Zur verbogenen Speiche". Diesmal stoppte ich bei Bernhard. Der ging fuchsteufelswild auf mich los: "Du bist verhaftet, du bist ein Dieb und Schläger!" Aha, jetzt dämmerts mir. Der Henker hat gepetzt. Ich habe meine Strafe gezahlt. 1,6K!!! Teures Vergnügen, aber ich habs ja. Kein Wunder, dass die Wachen so scharf drauf waren. Nun gings endlich unbehelligt zu Hermann. Der teilte mir mit, dass am nächsten Tag die Hinrichtung ist. Wenn ich will kann ichs mir ansehen.

Und genau das werden wir gemeinsam tun, liebe Forenfreunde ... im nächsten Beitrag.

Mal sehen, ob ich erfolgreich war.

Danke, liebe Leutz, für die positiven Resonanzen.

Ja, die Quest hatte es echt in sich ... hätte ich vorher gewußt, was da auf mich zu kommt, hätte ich die Finger davon gelassen. *grins*

Ich habe noch nie soooo lange für eine Quest gebraucht. Deshalb mußte ich dann abbrechen, als das gröbste geschafft war und es gibt einen 2. Teil. Normalerweise mache ich eine Quest zu Ende. Denn ich setze mir immer Etappenziele, so dass ich einen festen Arbeitsplan für die jeweilige Spielsession habe. Aber hier mußte ich irgendwann aufhören. Das war die reinste Zerreißprobe für meine altersschwachen Nerven. Ich habe keinen Schimmer, wie die notorischen Klauraben und Einbrecher unter den gamern das aushalten. Ohne Beruhigungstee kriegt man da ja einen Herzkasper.

Immerhin hatte ich genug sportlichen Ehrgeiz, erst die Aufgaben zu erledigen, bevor ich Spielpause mache. Ich hätte sonst im Bett kein Auge zu gebracht.

Hier noch ein paar Antworten:

Janicki Die Apotheke in Rattay hat bei mir wieder auf. Der mußte erst Nachschub besorgen, nachdem ich seine Butze leergekauft hatte.

Mein DLC Händler Kornelius hat nie viel Knete in der Tasche gehabt. Vielleicht verjuxt er es in der DLC Würfelbude.

Kharmt Ja, die Zange lag auf dem Sitz des Wagens direkt hinter der fetten Truhe.

Cerche Die Chronik zu studieren hat bei weitem nicht so lange gedauert, wie die Klau- Mission.

Wenn alle Stricke reißen ... Teil 2

Morgens um 10 in Böhmen. Ein schöner Tag kündigt sich an. Ich komme aus dem Badehaus von Rattay und will sauber und erfrischt zum angekündigten open air Festival auf dem Henkershügel. Henry trägt jetzt den Bart eines Würdenträgers - ganz nach der neuesten Mode. Die Zeitschrift "Der moderne Mann von Welt" lag schließlich im Friseursalon von Madame Sidonia aus. Da muss man auch mal mit der Mode gehen. Bei der geplanten Großveranstaltung kann Henry nicht wie ein Hinterwäldler aus dem Mittelalter aufkreuzen. Oh, ich vergaß, wir haben 1403. Na zumindest sieht Heinrich jetzt mit der Rotzbremse nicht mehr wie ein Muttersöhnchen aus. *lol*

Wo war ich? Achja, vorm Badehaus. Ganz schöner Betrieb heute auf dem Feldweg am Fluß. Ich sehe den Jägerwirt, den Schusterwirt, den Wappner, den Pfarrer, die Fleischerin, sogar einige Bettler haben ihre Posten verlassen ... und nun kommen sogar Wachen. Viele Wachen! Die reinste Völkerwanderung! Ein einmaliges Schauspiel. Haufenweise pilgern die Leute aus dem Stadttor von Rattay und streben auf dem Feldweg über den Fluß zum Henkerhügel. Sehenswert. Ich bleibe eine Weile stehen und bewundere die Prozession.

Dann mache ich mich auch auf die Socken. Es ist schon halb Zwölf. Wie die Zeit vergeht! Zuerst schau ich mal bei Hermann rein. Der sitzt gramgebeugt in seiner Stube, den Kopf in den Händen vergraben. Besonders viel Vertrauen scheint er nicht in meine Fähigkeiten zu haben. Toller Freund. Wie es aussieht, hat er keine Lust, dem Spektakel beizuwohnen. Elischka fegt lustlos die Stube. Ich fühle mich fehl am Platz. Ich steige also auf mein Ross und reite zum Richtplatz. Ich staune, wieviel Leute sich da inzwischen eingefunden haben. Halb Rattay ist da in einer schweigenden Menge versammelt. Keiner grüßt "Hallo Heinrich". Ich bin irritiert. Der Pfarrer steigt aufs Richtpodest ... und da hinten kommt auch schon der Kuttenberger Henker. Ich erkenne ihn am roten Umhang. Doch was nun kam .... damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet!

Kaum war der Henker nahe genug heran, um mich zu erkennen, fing der an zu brüllen ... "Kurwa, ich mach dich alle!" und stürmte auf mich los. Gleichzeitig erschien auf dem Bildschirm die Meldung: Die Menschen erinnern sich an deine Taten! und das Kampfsymbol erschien. Ja ist denn dieser Primat von allen guten Geistern verlassen? Was soll das? Gut dass ich auf dem Pferd saß. Ich ritt davon. Der Henker hinter mir her. Der gab nicht auf. Ich mußte fast lachen ... die Situation war so absurd. Es war schon kurz vor Zwei. Die Hinrichtung wird wohl mit Verspätung beginnen! Irgendwo im wald hatte ich den Vollpfosten endlich abgeschüttelt. Ich sah vom weiten, wie er herum irrte und mich suchte. Die Veranstaltung wurde tatsächlich wegen diesem Zwischenfall verschoben. Ich ritt einen Umweg und kam eine halbe Stunde später wieder in die Nähe des Richtplatzes. Die Leute warteten immernoch. Ich ritt gerade nahe genug heran, damit der Questmarker im Kompass erschien und so konnte ich in der folgenden Sequenz die Hinrichtung beobachten. Ich hatte alles richtig gemacht. Er vergeigte wirklich ALLES! Es war mir eine Genugtuung, ich gönnte ihm das von Herzen für den ganzen Ärger, den ich mit diesem .... arroganten Flegel hatte. Ich hoffe, der begegnet mir kein zweites Mal im Spiel. Das nächste Mal habe ich vielleicht die Rüstung an und wir sind allein im Wald. Das ist definitiv ein Versprechen!

Ich kehrte der Menge den Rücken und ritt zu Hermann. Die Hunde begrüßten mich schwanzwedelnd. Wieder 3 neue Freunde. Solche Details finde ich schön. Schade dass Henry keinen eigenen Hund haben darf. Im DLC Dorf gibt es nur einen auf dem Pferdehof. Aber der pennt den ganzen Tag. Hat ders gut. *Lol* Aber nun zu Hermann. Der saß auf seinem Stuhl und kringelte sich vor lachen. "Haste das gesehen?" Ja, hab ich. Und Hermann ließ die Veranstaltung nochma Revue passieren. Scheinbar hat er doch heimlich zugeschaut. Unter lustig stelle ich mir persönlich zwar was anderes vor. Aber Henker haben wohl schon von Berufs wegen einen eher schwarzen Humor. Er fands witzig und kugelte sich vor lachen. Und nun zur Belohnung. Immernoch kichernd überreichte er mir einen Sack voll Bücher und Rezepte. Leider hatte ich die alle schon gelesen. Naja, die gut gemeinte Geste zählt schließlich auch was unter Freunden. Bevor ich ging, sprach ich noch mit Elischka. Hach, sie war glücklich ... und bedankte sich bei mir, dass ich ihr und ihrem Mann geholfen hatte. DAS sind die wahrhaft schönen Momente in KcD. Mit Groschen nicht aufzuwiegen.

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Da ich die Bücher von Hermann alle schon gelesen hatte, wollte ich die der Kräuter-Omma von Ledetschko verkaufen und machte mich umgehend auf den Weg dorthin. Ich ritt quer durch den Wald, um abzukürzen. Etwas unterhalb von der Kräutertante traf ich auf ein Lager. Dort wohnten nicht etwa die 7 Zwerge, sondern 5 Halbtagsganoven. Eigentlich nicht der Rede wert. Klar, dass die den kürzeren gezogen haben. Aber beim betreten DIESES Lagers fiel mir etwas auf, was vorher in KEINEM Lager der Fall war. Die Burschen hatten einen privaten Bereich! Klar, jeder brauch mal eine Ecke für sich, wo er in Ruhe kingdom come spielen kann. Aber da stand wirklich: Du betrittst einen privaten Bereich! Komisch. Ist das ein bug oder ein besonderes Lager? Na, egal. was besonderes gabs dort nicht zu holen. Die Truhe enthielt nur Unterwäsche, Knüppel und so Zeug. Aber witzig wars allemal. So, das wars für heute wieder ... tschüüüüß.

Eine kostspielige Schlägerei

Oberschwester Johanka auf Station drei!! Ihr erinnert euch an die hübsche, aber biestige Johanka aus der Krankenhausquest?

"Heinrich, ich bin überfordert!" "Heinrich, ich hab meine Tage und bin quengelig!" Heinrich, mach was!"

Ja, genau die! Und ich dachte, es gibt keine Drachen in Kingdom come deliverance?

Aber um die Johanka gehts ja hier auch gar nicht. Die hatte doch einen Gehilfen. Um DEN gehts. Elias hieß der Mönch.

Der hatte mich doch damals im Juni Vierzehnhundertselbigsmal mitten in der Quest "In Gottes Hand" unterbrochen. Beschwerte sich über meine beiden Schulfreunde Matt und Fritzz und nannte sie ein Heidenpack. Damals wußte ich dem seine Geschichte nicht richtig zu würdigen, weil er mich mitten in einer quest mit diesem Schmonzes belästigte. Erst hat er mit meinen Kumpels zusammen gesoffen und dann haben sie sich auf die waffel gehauen. Und ich mußte das Schmerzensgeld dafür berappen. Die Bibel hat er wohl nicht so fleißig studiert, wie die Weinkarte. Wegen Vergebung der Sünden und so ... war wohl nicht nur Hilfspfleger, sondern auch nur Hilfsmönch? Na egal, ich habs ja bezahlt. Auf jeden Fall war die Quest noch offen. Komischerweise. Denn Matt und Fritz waren schon lange nicht mehr in Sasau. Die hatte ich doch beim Müller in Ledetschko untergebracht. Aber neuerdings lungerten sie in der waldschänke rum. Tja nun, um diese Quest endlich abzuschließen, mußte ich wohl oder übel nochmal mit den beiden Schwerenötern reden. Also ritt ich zur waldschänke und traf Fritz in der Pferdebox. Ein seltsamer Dialog entspann sich: "Gutes Geld?" Hä?! "Red mit Matthäus." Ich teilte Fritz mit, dass ich die Schulden bezahlt hatte und Fritz bedankte sich überschwänglich. Wieso ich jetzt noch mit Matt reden sollte erschloß sich mir nicht. Aber mich plagte die Neugier.

Maskerade

Mathäus fand ich in der Kneipe. Ich setzte mich dazu und klickte auf reden. Und schon klimperte Geld durchs Questlog in meine Kasse. Matt kommentierte das mit: "Dein Anteil." Was für ein Anteil? dachte ich und Henry fragte es laut. Matt machte den Erklärbären. Sie hatten dem Vormann der Ledetschko Mühle den Ring geklaut und hier beim Wirt verscherbelt. Ihren Job waren sie los, hatten aber im Wirt einen Gleichgesinnten für krumme Dinger gefunden. Die nächste nicht ganz astreine Nummer hatten sie auch schon auf der Pfanne ... und wollten mich mit einspannen. Aha, wieder was gelernt, in KcD sind nicht nur die Müller in der gesetzlichen Grauzone unterwegs. Ich fragte nach Einzelheiten. Sie wollten die Plünderer von Skalitz plündern. Und ich sollte den Wirt überreden, mitzumachen. Also los! Wenn sie mir schon gegen meinen willen eine quest aufdrücken, sollen sie sehen wie sie damit fertig werden. Ich kannte die Plünderer von Skalitz nämlich schon. Die laden euch nicht gerade zu Erdbeertorte und Selbstgebranntem ein.

Ich redete mit dem Wirt, der mir gleich einen Schoppen Wein im Keller anbot. Da sage ich doch nicht nein! Aber statt Wein, gabs im Keller nur ein Palaver, wie die Sache am besten zu deichseln war. Ich sollte Kumanenrüstungen besorgen. Er gab mir 3 Lager, um mich und meine Freunde dort auszurüsten.

Ich ritt alleine ins nächst gelegene Kumanenlager und räumte dort auf. Dann präsentierte ich dem Wirt meine Ausbeute. Der staunte: "So schnell alles beisammen?" Jepp. Modenschau war im Keller angesagt. Aber irgendwie waren meine Zuschauer (Wirt Andreas, Matt und Fritz) nicht überzeugt. Sie kamen einhellig zu der Meinung: Sieht zu normal aus. Ja was denn noch??! Ich solle doch mal mit dem Stammgast Milomir reden, dann klärt sich schon, was da fehlt.

Milomir fand ich im Gastraum, wo er fleißig becherte. So klang auch seine Geschichte ... dem hatte der Alkohol anscheinend das Hirn vernebelt. Zum Beweis seiner Aufrichtigkeit sollte ich 3 weitere Zeugen aufsuchen und befragen. Der erste war ein gewisser Brinus, der war im Köhlerlager der Zwillinge. Er meinte, Rabenfedern fehlen. Als zweiten habe ich Stallknecht Willi aus Uschitze aufgesucht, der schwafelte von Hundefell. Was für ein Einfaltspinsel! Bin ich froh, dass ich den nicht in Henrytown eingestellt habe, sondern Mark aus Neuhof. Die letzte war Olena aus Talmberg, die mir Wolfszähne einreden wollte. Jetzt mußte ich das unsinnige Beiwerk noch besorgen. Die Zähne bekam ich beim Talmberger Jäger, die Federn bei der Kräutertante und das Hundefell beim Gerber. Zurück zum Wirt und es folgt eine weitere Modenschau im Weinkeller. Der Aufzug sieht eher aus wie ein Dorfschamane, aber die Zuschauer sind zufrieden. Endlich!!! Ich freue mich schon auf eine geplegte Klopperei mit den Besatzern von Skalitz .... Aber in diesem Moment - wo es gerade interessant zu werden verspricht - wird die Quest erfolgreich abgehakt.

Zurück bleibt ein schales Gefühl der Unvollständigkeit - wie in der Theresaquest. Man wird einfach stehen gelassen und nicht abgeholt. Ich nehm dann mal den 8UhrBus nach Rattay. Der hält am Gasthaus "Zum Radlagerschaden" oder so ...

Schade, dass sich so viele gamer wieder von KcD verabschieden. Ich kanns zwar irgendwo verstehen. Hatte selber ja auch mit bugs zu kämpfen. Aber es war DAS Spiel, auf das ich jahrelang gewartet hatte. Seit stronghold hat keiner eine brauchbare Mittelaltersimulation mehr herausgebracht, die meinen Bedürftnissen entsprach. Es ist einfach schade um die grandiose Idee von KcD. Im Spiel zu erleben, dass es auch ohne unrealistisches Beiwerk spannend und unterhaltsam sein kann. Ich hätte mir gewünscht, dass KcD in dieser Hinsicht ein Trendsetter wird. Vielleicht andere Anbieter auf diesen Zug aufspringen. Dieses Genre erlebbarer Historie fehlt mir einfach in der Palette der Spiele. Es muss ja gar nicht aufs i- Tüpfelchen korrekt sein. Nibelungensage wäre auch okay. Dass dieses Konzept erfolgreich sein kann, hat AC- origins und demnächst odyssey gezeigt. Ein kleiner Lichtblick für mich. Kcd als Spiel ist für mich immernoch das nonplusultra. Die technische Umsetzung ... naja, .... Dass man DLCs nicht verschenkt, ist in meinen Augen okay, niemand arbeitet gern umsonst. Aber wenigstens das Basisspiel sollte dann den Ansprüchen der durchschnittlichen Endkunden genügen. Wieviel Leute haben denn ein Highendgerät? Ich denke, die meisten zocken auf Duchschnittsgeräten. Ich kann nur hoffen, dass WH noch einen Erfolg aus KcD macht. Denn wenn sich auf dem Spielemarkt nur noch Hexen, Zombis und Aliens rumtreiben, muss ich wieder zurück zu Anno und Konsorten.