Fazit nach dem Ende des Spieles (kein Spoiler!)

  • So....es ist vollbracht...ich habe den Hauptquest nun erleben dürfen. Kurz ein paar Zeilen dazu ohne die Handlungen zu verraten.
    Ich durfte ein Game "erleben" welches komplett abgewichen ist vom üblichen Spiel-Prinzip. Und ich kann KarlKompott beruhigen, es ist NICHT so wie in anderen Games...sofern man sich in den Haupquest begibt wird man zu Handlungen gezwungen. Nein.

    Es gibt "Ausstiegs-Punkte" und auch im Hauptquest hat man freie Entscheidungen, wird logisch zu bestimmten Handlungen animiert...(sonst würde es ja kein Quest sein) aber die Art & Weise wie WH als Hersteller da rangegangen ist ist schon bemerkenswert.:ms_thumbs_up:

    Wo ich nun in den letzten Tagen mir Sorgen gemacht hatte, weil einige Nebenqueste in die Hose gingen und ich im Hauptquest Probleme dadurch bekommen werde...das hat sich nicht bestätigt!
    Hier wurde das Prinzip der "Fischgräte" benutzt....(Mittig ein Hauptstrang und seitlich weichen dann die Nebenqueste ab). Neu dabei die Nebenqueste "hängen" ebend an die mittlere "Gräte" und haben Einfluß auf das Spielgeschehen.
    Was zum Teil verwirrend daher-kommt, weil man so langsam mitbekommt, dass die "Entscheidungen" auch später Auswirkungen haben werden, diese Verwirrung soll sich wohl absichtlich bis zum Ende durchziehen. Volle Absicht. Die Hersteller benutzen dabei die Möglichkeit....dass die Haupthandlung nicht linear-gerade aus geht...sondern sie haben "um-den Hauptquest-fleißig-drum-rum-gestrickt" Damit meine ich, dass wenn man warten soll auf ein Ereigniss was kommen wird...aber erst in zwei Tagen passiert...dass man immer noch im Hauptquest bleibt....aber die zwei Tage frei sich bewegen kann. Und im "Sinne" des Hauptquest noch einige Sachen erledigen kann und sollte.

    Gleichfalls völlig neu die Tatsache, dass wenn ich in einem Nebenquest irgend einer Person Hilfe verspreche...das man das auch machen sollte...ignoriert oder vergißt man dieses Versprechen, dann fällt man durch und der Quest scheitert. Oder wenn in einer Handlung ein einfacher Wachsoldat um einen Gefallen bittet, man den dann erfüllt und der Wachsoldat bittet dann darum den Gegenstand "zurück-zu-bringen" und man ignoriert das erst mal und Tage später fällt einem das erst ein und man erledigt fix das "Zurückbringen",,,,das bekommt dieser einfache Wachsoldat wirklich mit und noch viel später wo man gar nicht damit rechnet... greift einen dieser vorher so friedliche Wachsoldat plötzlich an! Wie genial ist das denn?

    In anderen Games geht das dann "Schlag auf Schlag" und Kingdom Come benutzt hier die Zeit als Spielfaktor und wenn eine Handlung zwei Tage braucht....dann sind es auch zwei Tage.
    Einer meiner Beispiele:
    Ein Lehrling fängt in einer Firma an. Eine Dokumentation wird darüber gedreht und im Normalsfall würde es so im Film aussehen, dass der Lehrling beginnt sich in die Praxis einzufinden, Lehrling auf der Schulbank, Lehrling bei der Praxis etwas nicht versteht, Lehrling dann später Alles versteht, Lehrling bei der Prüfung und Lehrling ist nun Facharbeiter. Fertig.

    Würde Kingdom Come diesen Film drehen, dann würde der so aussehen:
    Lehrling beginn in Firma neu und kann NIX. / Lehrling wird blöde angemacht von Facharbeiter und Lehrling hat die Nase voll / Lehrling kurz vor der Frühstückspause = muss Brötschen holen und Tisch sauber machen / Lehrling legt sich mit zwei Facharbeiter an...diese spielen sich massiv auf als Arschlöcher / Lehrling geht auf Berufsschule und kapiert erst mal NIX / Lehrling sieht man abends in der Kneipe...er säüft und zweifelt an die Richtigkeit seiner Berufswahl und versucht es nebenbei mit schwarzen Geschäften / Lehrling im Job wird besser...niemand aber will das wissen / Lehrling legt Prüfung ab und besteht...Lehrling nun Facharbeiter und wird entlassen.

    BEIDES erzählt den "Werdegang" aber die DOKU erzählt im Zeitraffer und klar ohne Schwenker...Kingdom Comes Filmchen erzählt genau die selbe Sache...aber mit Nebengeschichten.
    Übrigens:
    Es hat sich herausgestellt das es keine Katastrophe ist wenn man einige "Entscheidungen" nicht so trifft wie es sein sollte. (negativ wird dadurch nix)
    Die Hersteller beherschen nur die hohe Kunst....einen lapidaren Nebenquest dann immer wieder zu einen unerwarteten Zeitpunkt aus der Trickkiste zurück ins Spiel zu heben. Vergleicht man es mit einem Dorf. Die Landkarte ist mächtig bei Kingdom Come und man denkt wenn etwas in Sasau passiert...wissen die Herren das in Rattay nicht. Irrtum! WH "benutzt" das Dorfleben geschickt dazu, dass man ganz genau weiss dass viele Reitstunden entfernt ein Pastor eine Haushaltshilfe benötigt.

    Noch kurioser das neue erste DLC wo man nicht nur ein Dorf neu-wieder-aufbaut...sondern der Aufbau schon wieder von den Entscheidungen im Spiel direkt abhängt. Auch hier geht nix unter wenn man die eine Entscheidung falsch oder einfach nur anderes getroffen hat. Aber es ist interessant wie WH das alles miteiander verbunden hat.
    Das Ende:
    Ich empfand das Ende als "schön gemacht"....man denkt etwas völlig Anderes...es kommt aber viel geschickter daher und läßt den Hersteller viel Spielraum offen für Erweiterungen. Perfekt gemacht.
    Fazit:
    Man kann in dem Spiel in die Gegend umher-reiten. Sich benehmen wie ein Lausbube oder wie ein knallharter Ritter. Es ist und bleibt aber ein "Ritter-Spiel" und so sollte man es auch benutzen. Klug ist es sich vor dem Hauptquest gut vorzubereiten, aber dann auch den Hauptquest mit Unterbrechungen zu spielen. Erst im Hauptquest kann man sich selber beweisen und freut sich was man "vorab" schon alles gelernt hat und kann es anwenden. Gestört hat einzig zum Ende des Hauptquestes die Ladezeiten zwischen den Sequenzen.
    Würde ich das Spiel erneut spielen wollen?
    Ein klares NEIN!
    Warum? Weil dieser erste Durchgang wirklich an die 500 reale Spielstunden gedauert hat. Man kennt die Handlung, man kennt den Ausgang, man weiss wo-was-ist und könnte nur noch experimentieren, mehr bleibt da nicht. Will man den Heinrich zum Säufer & Dieb umfunktionieren so könnte man das....längere Gefängnisaufenthalte stünden dann an...aber in den Hauptquest mit der ersehnten Handlung würde ein Säufer und Taschendieb ja wohl kaum Bestand haben.
    ich werde nun die fette Rüstung ablegen und das Spiel gibt mir ja die Freiheit mich weiterhin umzusehen, die geniale Landschaft zu genießen, auf weitere DLC-Aufgaben zu warten und nun völlig entspannt ohne Druck weiterhin durch die Wälder zu reitenund die noch offenen "Auftragsgeber / Questgeber" zu suchen und deren Wünsche zu erfüllen und meinen schändlichen Ruf in der gesamten Gegend zu verbessern. Hier bemerke ich mal, dass es schade ist, dass man diese geniale Möglichkeit des "Milde-Gabe" Gebens an Bettler zu wenig in Betracht gezogen hat. Arme Leute sah man genug...geben konnte man zu 90% keinem Bettler etwas.
    Insgesamt ein unvergeßliches Erlebniss was uns WH hier hergestellt hat.
    nette Grüße vom Jörg
    (Schreibt doch mal Eure Einschätzung wenn Ihr das Game geschafft habt bitte)

    Einmal editiert, zuletzt von Janicki ()

  • Dem kann man nichts hinzufügen, das Spiel ist einfach Genial,neben The Witcher 3 das beste was ich je gespielt habe.

    finde es nur schade das WH es einfach nicht auf die Reihe bekommt das Spiel normal zum laufen zubringen aber noch habe ich ein bischen Hoffnung. "NOCH"

    Ob ich es nochmal Spiele?:) ich denke schon, is ja schon mein 3. Durchlauf und auch ohne Quest kann man in dem Spiel ne menge Zeit verbringen finde ich, einfach nur durch die Gegend eiern,Jagen und hin und wieder mal eine Superdirne besuchen.

    Ich werd noch ne menge stunden in KCD verbringen.