Austerlitz - alles begann mit einer Katastrophe

  • "Es ist Dienstag, der 07. Juni 2016, 06:40 Uhr. Hier spricht Radio Antenne Austerlitz mit einer Eilmeldung! Wie soeben Ludwig Löschzwerg, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Austerlitz bestätigte, ist der Hauptbahnhof von Austerlitz heute Nacht bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Zur Stunde können noch keine Angaben zur Brandursache gemacht werden, die Polizei schließt eine Brandstiftung nicht aus. Da der Brand in den frühen Morgenstunden ausbrach und die S-Bahnen ihren Betrieb noch nicht aufgenommen haben, sind lediglich zwei Personen mit einer leichten Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Für den gerade anlaufenden Berufsverkehr werden erhebliche Störungen vorhergesagt, da die U-Bahnen U1, U3 und U8 zur Zeit nur eingeschränkt auf den Strecken nach Dechsenhausen, zum Mellenbergplatz und auf die Münsterinsel verkehren können. Pendler aus der Südstadt werden gebeten, die Tram-Linien 5, 6 und 7 zu nutzen, sowie Fahrgemeinschaften mit ihren Nachbarn zu bilden. Auf unserer Webseite werden wir Sie mit einem Liveticker über die weiteren Ereignisse informieren."


    07.06.2016 / 11:45h auf www.radio-austerlitz.cs:


    Wie wir vorhin im Radio berichteten, brannte der Hauptbahnhof in den frühen Morgenstunden bis auf die Grundmauern nieder. Unsere Reporterin Frida Fies ist zur Stunde vor Ort und hat mit einigen Passanten gesprochen:


    Earl J.; Rentner:
    "Es wird immer schlimmer in dieser Welt. Wenn jetzt nicht mal mehr unsere Stadt vor solchen Katastrophen sicher ist. Zum Glück bin ich schon lange in Rente und hab's bald hinter mir. Die sollen aber jetzt die Gunst der Stunde nutzen, diesen hässlichen 70er-Jahre-Schandelbau ersatzlos streichen und den historischen Bahnhof von 1905 wieder aufbauen. Die Baupläne hamse doch letztens in irgendnem Kohlenkeller in Löbenich gefunden. Wissen se, junge Frau, mein Vatter hat da damals die Gleise geschweißt.



    Tamara P.; Bänkerin:
    Ich hatte heute Morgen vielleicht einen Stress, Hoffentlich machen die Stadtväter sich jetzt mal Gedanken um den Verkehrsfluss, damit man nicht wie früher quer durch den Bahnhof rennen muss, um von der U-Bahn in die Tram umzusteigen. Ich habe nämlich nicht den ganzen Tag Zeit, mich mit dem Nahverkehr zu beschäftigen, ich habe Meetings, die ich erreichen muss.


    Dustin S.; Schüler:
    Heftiges Ding, ey. Das Teil wurde mal korrekt versenkt, alter. Jetzt ist hier voll Endzeit und so. Hoffentlich lassen die das ne Weile so, hier kann man bestimmt krass skaten.


    Unterdessen erreichte uns ein Bild unserers Stammhörers Wolfgang Wullenweber. Dieser sendete uns ein Foto des Hauptbahnhofs, kurz nach seiner Eröffnung im Jahre 1976, welches wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:




    Fortsetzung folgt...

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  • In der Folgezeit will ich euch hier meine Stadt Austerlitz etwas näher vorstellen. 'Der Stadtname Austerlitz hat nicht etwa was mit der Schlacht bei Austerlitz im Jahre 1805 zu tun (das war tatsächlich Zufall), sondern mit dem berühmtesten Sohn der Stadt, der diese jedoch nie betreten hat. Nach dem zweiten Weltkrieg suchten die Stadtväter fieberhaft einen neuen Stadtnamen, denn, so war der Gedankengang, mit dem ehemaligen Stadtnamen sollte auch der Mief aus dunklen tausend Jahren abgestreift werden. Fündig wurde man ausgerechnet in den USA, wo zu dieser Zeit ein gewisser Mann auf den Kinoleinwänden zu sehen war, dessen Großeltern einst aus diesem Landstrich in die USA übergesiedelt waren. Sein Name: Frederick Austerlitz, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Fred Astaire.


    (die Idee dazu kam mir übrigens, als ich letztens 'es geht mir gut' von Westernhagen im Radio gehört habe. :D)

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  • Los geht's, aber nicht mit der eigentlichen Stadt, sondern mit dem dörflichen Vorort Leipenheim, einigen von euch vielleicht schon aus meinem ÖPNV-Guide bekannt. Deshalb zeige ich euch auch zuerst den Bahnhof von Leipenheim, am östlichen Stadtrand gelegen:



    Der Bahnhof ist ein Haltepunkt der Linie S1, die die Leipenheimer unter Anderem direkt mit dem Austerlitzer Hauptbahnhof verbindet, der ja leider gerade abgefackelt ist. Direkt gegenüber des Bahnhofs befindet ich der Sportplatz des Bahn SV Leipenheim. In der Vereinsbezeichnung findet sich der mittlerweile einzige Verweis der Ortsgeschichte auf die Eisenbahntradition. Zu Dampflokzeiten befand sich im Leipenheimer Wald ein großes Instandsetzungswerk. Dieses wurde im Zuge der Bahnprivatisierung Mitte der 90er Jahre geschlossen und restlos abgetragen. Beim Bahn SV, der im letzten Jahr einen guten sechsten Platz in der Stadtliga Austerlitz belegt hat, ist man stolz auf die Tradition der Eisenbahner und spielt deshalb seit je her in dunkelblauen Trikots, die den Schaffneruniformen der LAK (Leipenheim-Austerlitzer Kleinbahn) nachempfunden sind.


    Leipenheim besteht ausschließlich aus Ein- und Zweifamilienhäusern, was Familien mit kleinen Kindern naturgemäß sehr entgegen kommt. Neben der kleinstädtischen Idylle, ist es vor allem das ländliche Umfeld, das die Familien nach Leipenheim zieht. Direkt an die Ortschaft grenzen die Kiesteiche an, die als Naherholungsgebiet gerade an sonnigen Wochenenden auch von vielen Austerlitzern angesteuert werden. Der vor einigen Jahren angelegte Radweg nach Austerlitz bestärkt diesen Trend noch. Hier sehen wir die Kiesteiche mit Blick auf die Leipenheimer Pauluskirche. Im Vordergrund, neben der Bahnstrecke nach Austerlitz, steht ein kleiner Kiosk, an dem am Wochenende eiskalte Pop Soda verkauft wird und es findet sich seit neuestem auch eine Müllstation, denn in letzter Zeit ist das Grillen an den Kiesteichen zu einer populären Freizeitbeschäftigung der Leipenheimer geworden.



    Hier sehen wir die Kiesteiche nochmal aus einer anderen Perspektive. Der Fotograf steht hierbei auf dem so genannten 'Terminus', einer Skulptur des Bildhauers Richard Serra. Das Besteigen dieser Skulptur ist vor allem in der Abenddämmerung eine bei verliebten Jugendlichen sehr verbreitete Tradition, hat man von dort aus doch einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Austerlitz. Einer letztjährigen Umfrage zufolge haben 40% aller Leipenheimer ihren ersten Kuss auf dem Terminus erlebt. Hier sehen wir den Ausblick, der vielen Jugendlichen schlaflose Nächte bereitet hat



    Das Fleisch für die Grillpartys an den Kiesteichen kauft man seit je her beim Dorfmetzger Stein auf der Paulusstraße. Hier im Bild sehen wir sowohl den Metzger, als auch die Pauluskirche und das Rathaus der Samtgemeinde Leipenheim-Krilldorf. Stein hat vor zwei Jahren an der Ecke Paulusstraße/Krilldorfer Weg einen mobilen Imbiss eröffnet, da das Ladengeschäft aus allen Nähten platzte. Den Imbisswagen sieht man hier etwas undeutlich hinter dem Hund an der nächsten Straßenecke.



    Die Paulusstraße ist die Hauptstraße von Leipenheim, an der sich die meisten Geschäfte befinden. So findet man unter Anderem ein Reisebüro, eine Filiale einer landesweit vertretenen Billigmodekette (beides nicht im Bild) und die einzige Tankstelle im Ort, die nebenbei eine kleine Autovermietung betreibt. Dieses Bild zeigt den Blick vom anderen Straßenende:



    Auf der Kirchwiese gegenüber der Tankstelle findet jedes Jahr Ende Juni das Paulusfest statt. Dies hat sich im Laufe der Jahrhunderte deutlich von einer religiösen Veranstaltung zu einer Kirmes gewandelt. Die schwarze Kuppel nebst Schornstein im Hintergrund gehören zum Atomkraftwerk Leipenheim, das die ganze Stadt mit Energie versorgt. Ebenfalls im Hintergrund sind die leuchtenden Pylonen der neuen Autobahnbrücke über den Fluss Böhme. Dieser Neubau war notwendig, nachdem im alten Autobahntunnel Undichtigkeiten festgestellt wurden und man sich für die Aufgabe des Tunnels entschieden hat.


    Auf dem folgenden Bild sind die Brücke und das AKW noch besser zu sehen. Vorrangig zeigt das Bild die Eisenbahnersiedlung, die ein wenig abseits und als einzige noch östlich vom Bahnhof liegt.



    Wir verabschieden uns aus Leipenheim mit einem Blick auf den Marktplatz, auf dem immer Mittwochs und Samstags der Bauernmarkt abgehalten wird:



    Das war der erste Einblick in meine aktuelle Stadt Austerlitz, die sich immer noch verändert und noch etwas weiter wächst. Ich weiß noch nicht so ganz, was ich euch als nächstes vorstelle - mal schauen, was bis dahin schon "fertig" ist.

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  • Schöne Bilder! Vor allem das mit der Metzgerei und dem Rathaus und das letzte gefallen mir. Nur hätte ich ein mulmiges Gefühl so nah an einem AKW zu wohnen. ^^

    Meine Mutter sagte: "Wenn du weiter so viel vorm PC hockst, dann schicke ich dich in's Heim!". Tja, ich habe weiter gezockt und so bin ich im Spielerheim gelandet.

  • Danke. :)


    Nur hätte ich ein mulmiges Gefühl so nah an einem AKW zu wohnen.

    Der Pressesprecher der Betreiberfirma LEPCO lässt verlauten, dass das AKW Leipenheim selbstverständlich allerhögschte Sicherheitsanforderungen erfüllt.

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  • Ich sehe an den Kiesteichen keinerlei Überschwemmungen

    Ja, wenn man das erstmal raus hat, dass man den Wasserspiegel der Spawner verschieben kann, ist's eigentlich ganz einfach. :D

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  • Austerlitz ist tot, es lebe Gredenhaven!


    Tja, leider hat's mein Savegame geschrottet und ich habe zwar nen alternativen Save von Anno Tobak, aber meine Motivation, jetzt nochmal zu bauen, ist eher gering. Daher habe ich Austerlitz schweren Herzens nach über 100 Stunden aufgegeben und widme mich meiner neuen Stadt Gredenhaven, einer alten norddeutschen Hanse- und Kaiserstadt. Dass ich in Austerlitz absolut nix Sinnvolles mit den Kanälen anzustellen wusste, hat mir die Entscheidung etwas erleichtert. Gredenhaven werde ich demnächst, wenn es halbwegs vorzeigbar ist, in einem eigenen Thread vorstellen. *wink*

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